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Staatsableitung
Arkadij Gurland : "PRODUKTIONSWEISE - STAAT - KLASSENDIKTATUR - Versuch einer immanenten Interpretation des Diktaturbegriffs der materialistischen Geschichtsauffassung" ( 08/2004 ) Dissertation 1928

Aus der Vorbemerkung im Jahre 1930: Die Frage, was sich der Marxismus unter Diktatur vorstellt, ist für die heutige Arbeiterbewegung durchaus nicht ein Problem von nur theoretischer Bedeutung. Ob über die englische Arbeiterbewegung gesprochen wird, ob über den Faschismus oder das bolschewistische Experiment diskutiert wird oder ob man Stellung nimmt zu den aktuellen Problemen der deutschen Koalitionspolitik, immer wieder stößt man auf den Begriff Diktatur.
Den Begriff Diktatur in seinem historischen Horizont zu begreifen steht doch wohl bis heute an.
Ohne sich auf die Positionen A.Gurlands - einem linken USPDler - einlassen zu müssen bezüglich einzelner soziologisch benannten Bestimmungen, gibt die Dissertation eine gründliche historisch-materialistische Ableitung des Staates und dessen bestimmter Negation als Diktatur des Proletariats in der Übergangsperiode zum Kommunismus. A.G. Einschätzung des Charakter der SU 1928, seine Stellung zu Lenins Imperialismus-Position sind vage und wären genauer zu untersuchen. Zu berücksichtigen ist die damalige beschränkte Quellenlage: Marx-Engels: Ökonomisch-Philosophische Manuskripte, Grundrisse waren noch nicht veröffentlicht, nur Teile der Theorien über den Mehrwert, nur das Feucherbachkapitel der Deutschen Ideologie, ebenso erschien Lenins Broschüre Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus erst 1932 in Deutsch.

Maximilien Rubel : "Marx als Theoretiker des Anarchismus" ( 'Die Beute' 1974 ) (rtf,gzip, ~36kb)

Marx wird hier sowohl dem Marxismus als Parteiideologie, als auch seinen"anti-autoritären" Kritikern entgegengestellt.

Im Jahr des 100. Todestages von Marx bedürfte der vorangegangene Essay, vor 10Jahren veröffentlicht, eine Überarbeitung im Hinblick auf die Bekräftigung derzentralen These: der Begründung einer politischen Theorie des Anarchismus durchMarx. Wenn man von der traditionellen Kritik rein phraseologischen Charaktersabstrahiert, dessen Objekt diese Theorie von Seiten anarchistischer undlibertärer Ideologen ist, muß man zugeben, daß die wirkliche Debatte über dieÜbergangsweisen der vom Kapital und Staat beherrschten Gesellschaften noch garnicht angefangen hat.

Und was soll man zur einstimmigen Annahme der Adresse über den Bürgerkrieg in Frankreich durch die Delegierten sagen, wo das "wahre Geheimnis der Natur der Kommune in folgenden Begriffen enthüllt wird: "Sie war wesentlich eine Regierung der Arbeiterklasse, das Resultat des Kampfes der hervorbringenden gegen die aneignende Klasse, die endlich entdeckte politische Form, unter der die ökonomische Befreiung der Arbeit sich vollziehen konnte.".

Wir verfügen über zahlreiche Ansatzpunkte, die es erlauben zu behaupten, daß das Buch über den Staat, das im Plan der ?Ökonomie? vorgesehen war, den Marx im Vorwort zur Kritik der politischen Ökonomie (1859) definiert hatte, eine Theorie des Anarchismus darstellen sollte.

Karl Korsch : "QUINTESSENZ DES MARXISMUS" ( 05/2004 ) 1922 - 37 Fragen und Antworten

Aus dem Vorwort des in der revolutionären Periode in Deutschland 1918 - 1923 notwendig herausgegebenen Kursmaterials, als entwickelbare Vorlage für heute gut zu verwenden:
Der nächste Zweck dieser Schrift besteht darin, als Grundlage für Kurse über die wichtigsten Lehren des wissenschaftlichen Sozialismus und Kommunismus zu dienen. Trotz ihrer Kürze bietet sie dem erfahrenen Kurslehrer Gelegenheit, neben dem Abc auch die schwierigeren Fragen der Marxistischen Ökonomie und Gesellschaftslehre in einem geschlossenen Zusammenhang zu behandeln. Nach meinen praktischen Erfahrungen würde ich raten, den Stoff auf mindestens sechs Sitzungen von je 2 Stunden in der Weise zu verteilen, daß die ersten drei Sitzungen erledigt werden, so daß für die schwierigeren Untersuchungen des Restes (Frage 24 - 37) noch drei Sitzungen übrig bleiben. Der postmoderne Zeitgeist hat jedwede Kursarbeit als ´Bevormundung´ abgetan, die Zuspitzung der Klassenwidersprüche setzt sie wiederum auf die Tagesordnung.


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Staatsintervention
Elmar Altvater : "ZU EINIGEN PROBLEMEN DES STAATSINTERVENTIONISMUS" ( PROKLA 3 Mai 1972 ) 11/2006

Aus jenen altväterlichen Zeiten um 1970, in denen die heutigen emeritierenden deutschen Staatssozialisten der ´Volks´wirtschaftlehre noch nicht die Katheder bestiegen hatten. - Hier finden sich ihre eigenen schönen Argumente gegen Stamokap-Phrasen und neuerliche ´Sozialstaats´-Erneuerungsversuche mittels Neosozial-Demokratischer Parteigründungswelle in ganz Europa - Diese werden ideologisch präpariert geradewegs von obigen zu Renegaten mutierten ´Alternativen Wissenschaftlern´ mittels jener staatsfetischistischen Wirtschaftstheorien nicht nur á la Keynes, welche sie damals mit Spott überzogen.

Christoph Deutschmann : "Der linke Keynesianismus" ( 1973 )

Heute 2007 wird so gerne europaweit in der Neuen Sozialdemokratie nach der Staatsinvention gerufen. Zur kritischen Reflexion dieser Ideologie:
Aufgezeigt wird der historische Zusammenhang von Staatseingriffen im Zuge der Weltwirtschaftskrise 1929 zur Abwendung des Zusammenbruchs des kapitalistischen Systems und deren nachträglichen ideologischen Begründungen (wesentlich Psychologismen) durch Lord Mynard Keynes. Damit wurde eine Brücke gebaut von der Bernsteinschen Illusion des sozialdemokratischen Reformismus ökonomischer Prosperitätsphasen zum Linkskeynesianismus als ideologischem Krisenbewältigungsinstrumentarium. Nach 1929 herrscht bis in die Gegenwart Dauerzustand von Subvention, zunehmender Staatsverschuldung, Hochrüstung und weiterer fiskalpolitischer Maßnahmebündel als Bedingung hinreichend hoher Profitraten - unter in Kaufnahme der Zuspitzung des zukünftigen Krisenpotentials.
Wiederum ein intellektuelles Schmuckstück aus jenem kurzen Zeitfenster um 1970, wo sich das Weltproletariat ein wenig geregt hatte (und in Paris seine Muskeln kurz spielen liess) und darauf hin manche Diplomarbeiten und Promotionen und Habilitationen in Deutschland (wie übrigens auch im Zeitfenster 1927 - 1932) vom kritischen proletarischen Reflexionsniveau aus verfasst wurde. Hier gibt es noch manchen Schatz für die Zukunft zu heben.


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Deutsche Politik
Kosma Poli & Lee Tan : "Über die ungleichmäßigen Entwicklungstendenzen der nationalen Gesamtkapitale in Europa und die Niedergangsphase der Nationalstaaten" ( 09/2007 ) pdf
Die ökonomische Skizzierung der EU-Staaten legt den Schluss nahe, dass die entwickelten Nationalstaaten in ihre Zerfallsperiode übergehen.
Kosma Poli & Lee Tan : "Ein Schritt näher am Abgrund von DeutschEUROland" ( 08/2007 ) pdf
Die Skizzierung der deutschen Außenpolitik rund um den EU-Gipfel von Brüssel 2007 legt den Schluss nahe, dass das Projekt einer vollständigen politischen Integration der EU scheitert.
"Über den 3. Anlauf Deutschlands zur Weltmacht" ( 05/06 ) pdf
- Flugschrift zum 1. Mai 2006 -

I. Skizze zur Stellung des nationalen Gesamtkapitals der BR-Deutschland auf dem Weltmarkt und der damit verbundenen nationalen Politik (S. 3 - 10)

II. Zum Desaster der deutschen UN-Politik 2004 - 2005 News www.german-foreign-policy.com (S. 10 - 17)

III. Zusammenstellung von ausgesuchten Frontstellungen des ökonomischen, politischen Kampfes des nationalen Gesamtkapitals der BRD um die Führung in Europa und darüber hinaus 1. Q 2006 newsletter www.german-foreign-policy.com (S. 17 - 28)

"Zum Problemkreis des Antisemitismus" (pdf, ~800kB, zur Navigationshilfe Lesezeichen des Akrobat Readers aktivieren!)

Der Grund für vorliegendes Sonderheft (überarbeitete & ergänzte Fassung,Juli 2000) liegt darin,daß aktuelle gesellschaftliche antisemitische Tendenzen im deutschen Sprachraummancherorts eine Diskussion über das Phänomen des Antisemitismus auslösen.Diese Diskussion soll durch das Sonderheft unterstützt werden.

Die Dokumente A verweisen auf historische Quellen zum Antisemitismus und Textezur kritischen Erfassung seiner Geschichte, seiner materiellen, ideellen, psychischen Grundlagen. Die Kommentare B zu den Dokumenten beleuchten deren historisches Umfeld undversuchen, den deutschen Sonderweg des eliminatorischen Antisemitismus in seinemEntwicklungsgang seit Luthers Zeiten fragmentarisch anzureissen. Welche Weichen hierzu stellte die lutherische Strömung der Reformation? Istdie bürgerliche Grundlage des Antisemitismus historisch-materialistisch fassbar? Welchen Beitrag kann diePsychoanalyse zum Begreifen des Antisemitismus leisten? Wie hängen deutsche Arbeitsideologie und eliminatorischer Antisemitismuszusammen? Verweist die Kontinuität des Antisemitismus in der deutschen Geschichte auf dessen grundlegende Herrschaftsfunktion für diebürgerliche Gesellschaft?

In C: Zur historischen Problemstellung wird versucht, die Herrschaftsfunktionen des Antisemitismus in seinen unterschiedlichen Ausgestaltungen durch die deutsche Geschichte des letzten Jahrhunderts nachzuzeichnen: ZU DEN DEUTSCHEN OPFER­TÄTER KONSTELLATIONEN DER DREI ANLAUFVERSUCHE DES DEUTSCHEN KAPITALS ZUR WELTHERRSCHAFT. Die Gegenwart wird also als dritter Anlauf Deutsch-EURO-lands zur Weltvorherrschaft gesehen und wirft somit, wie immer am Schluß, die Frage auf: Was tun?!


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IdeologieKritik
Kosma Poli & Lee Tan : "Historische Ausstellungen zur Propagierung der germano-zentrischen REICHsidee" ( 08/2007 ) pdf
Wie die REICHsidee neu-deutsch aufgeladen wird als ideologische Folie für das EU-Projekt.
Heer Friedrich : "Gottes erste Liebe - 2000 Jahre Judentum und Christentum -" ( 1967 ) pdf
- Genesis des österreichischen Katholiken Adolf Hitler -

Dieser fragmentarische Auszug aus Friedrich Heers Arbeit (Erstveröffentlichung 1967) öffnet den Blick auf den Antisemitismus im deutschen Sprachraum. Die Studie des mentalen Fels der sozialen Mitte der österreichischen/deutschen Gesellschaft ist dringend zu empfehlen angesichts ständigen Herunterspielens antisemitischer Eklats als Fehltritte Einzelner.

Ulrich Erckenbrecht : "Das Geheimnis des Fetischismus" (zip)
Es gibt überraschend viele, die über die ersten hundert Seiten des ,Kapitals`nicht hinausgekommen sind und so wenigstens den Abschnitt ,Der Fetischcharakterder Ware und sein Geheimnis` ­ auch Fetischkapitel genannt ­ kennen. DiesenAbschnitt glaubten die, welche wenig von Ökonomie verstanden, zu begreifen,obwohl er objektiv einer der schwierigsten Marxschen Texte ist. DieBeschäftigung mit der Fetischismustheorie diente auf solche Weise oft dazu, denAnteil der Bewußtseinskritik in der Kritik der politischen Ökonomieüberzubewerten oder gar diese auf jene zu reduzieren. Manchen schien dasFetischkapitel sogar Handhaben zu bieten, um den Marxschen Materialismus inidealistischer Weise zu interpretieren. Besonders ausgeklügelt war dieumwertende Deutung, wenn der Idealismus als materialistisch fundiert ausgegebenwurde: das Fetischkapitel sollte zeigen, daß die Wirklichkeit, weil sie unterbestimmten Umständen Abstraktionen, Mystizismen, Scheinformen produziert, selberideell sei ­ ein Trugschluß, den Marx ausdrücklich zurückgewiesen hat(Grundrisse 81f). Etliche Interpreten glaubten außerdem, den Kern der MarxschenTheorie in einem kleinen, wenige Seiten umfassenden Abschnitt, demFetischkapitel, gefunden zu haben; las man ihn, so hatte man etwas, woran mansich halten konnte, und leitete die anderen Kategorien katechismusartig oder aufverschlungenem Wege davon ab, ohne zu wissen, daß die ausführlichsten MarxschenFetischtheoreme nicht im Fetischkapitel, sondern im dritten Band der ,Theorienüber den Mehrwert` stehen.
..
Es geht um die zu rekonstruierende Einheit der erkenntniskritischen undgesellschaftskritischen Motive, eine Einheit, welche die notwendigenDifferenzierungen nicht vergißt. Die Substanz der Begriffe soll weder trübvermischt noch in beziehungslosen Reagenzgläsern aufgereiht werden.
Ute Osterkamp : "Hat der Marxismus die Natur des Menschen verkannt oder: Sind die Menschen für den Sozialismus nicht geschaffen?" ( KOMMUNISTISCHE STREITPUNKTE - Zirkularblätter - Nr. 6 - 15.10.2000 10/2000 )
>Kommunismus ist eine schöne Idee, doch mit den Menschen läßt er sich nicht verwirklichen<, wer kennt diesen Standard nicht. Osterkamp untersucht auf kurze und klare Weise, wie sich der Marxismus zu den menschlichen Bedürfnissen verhält und wie er sie fasst.
gespiegelt von

Dabei wird insbesondere auf den Zusammenhang von Unterscheidung der Bedürfnisse in primäre und sekundäre, sowie vernunftgeleiteter Führung und triebgesteuerter Masse, als Erscheinungsform von Klassengesellschaft eingegangen. Es wird die Subjektkonstitution, z.B. Denkformen und Bedürfnisse, unter den Bedingungen der Einschränkung der Befriedigung der Bedürfnisse der Mehrheit der Menschen in der Gesellschaft untersucht. Biologische Bedürfnisse werden als gesellschaftliche erkannt und somit in ihren Bedingtheiten erfaßt der bürgerlichen Ideologie und dem Schein der Freiheit entgegengehalten.

Die Triebbestimmtheit des Verhaltens der Masse ist Folge und nicht Ursache der Klassengesellschaft.

Bernd Klees : "Sozialdarwinismus und Eugenik - gestern und heute - DER GLÄSERNE MENSCH IM BETRIEB" ( 7/2004 ) 1988 - grundlegende Ausschnitte

IDEOLOGIEPRODUKTION FÜR DEN KLASSENKAMPF - auf dem bourgeoisen Wege zur Endlösung der sozialen Frage? - seit 1986 wird dieser Weg entschieden weiter getrieben.
Schon 1926 ließ Der Arbeitgeber, die Zeitschrift der Vereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, in einem Beitrag ausführen: Die Überbevölkerungssymptome, die sich heute zeigen, könnten zum mindesten abgeschwächt werden, wenn die Wirksamkeit des Gesetzes der Auslese durch eine geeignete qualitative Leistungspolitik gesteigert werden würde. Gewiß wären die Härten einer solchen Politik schwer. Die Untüchtigen würden versinken, die 'Über'-Bevölkerung verkümmern. Die qualitative Bevölkerungspolitik kann das Elend der Arbeitslosen für den Augenblick nicht lindern. Vielleicht verschärft sie es sogar. Darin liegt aber ein wichtiges, zwangsläufiges Erziehungsmittel, und das Ziel lohnt der härtesten Kämpfe und der größten Anstrengungen.
Es liegt in der höheren Sphäre der geistig durchdrungenen Produktion, in der nur schaffensfreudige, schöpferische, denkende Menschen arbeiten, durchglüht von der Begeisterung für ihr Werk und sicher vor den Gefahren des grausamsten Symptoms der Überbevölkerung, der Arbeitslosigkeit
. Die Untergliederungspunkte des Kapitels: Sozialdarwinismus und Eugenik - gestern und heute - wurden nachträglich unsererseits ins Original eingefügt.

Georg Lukács : "Die Zerstörung der Vernunft - Erstes Kapitel: Über einige Eigentümlichkeiten der geschichtlichen Entwicklung Deutschlands" ( 10/2006 )

Dieser Prozeß (der Zerstörung der Vernunft - mxks), dessen Anfänge im feudal restauratorischen, reaktionär-romantischen Kampf gegen die Französische Revolution zu suchen sind, und dessen Aufgipfelung, wie wir gesehen haben, in der imperialistischen Periode des Kapitalismus erfolgt, ist keineswegs bloß auf Deutschland beschränkt. Sowohl seine Ursprünge, wie seine Hitlersche Erscheinungsform, wie sein Weiterleben in unserer Gegenwart haben ökonomisch-sozial internationale Wurzeln, und die irrationalistische Philosophie tritt deshalb ebenfalls international auf. Wir haben jedoch in der Einleitung sehen können, daß sie nirgends jene teuflische Wirksamkeit erreichen konnte, wie eben im Deutschland Hitlers, daß sie mit sehr seltenen Ausnahmen nirgends jene Hegemonie erlangte, wie schon vorher in Deutschland, und zwar nicht nur im deutschen, sondern auch im internationalen Maßstabe. Darum war es notwendig, in diesem Kapitel jene gesellschaftlich geschichtlichen Tendenzen kurz aufzuzeigen und zu analysieren, die aus Deutschland eine solche Heimat, ein solches Zentrum der Vernunftfeindlichkeit gemacht haben.
Eine der am weitest gehenden historisch materialistisch gesättigten Ableitungen der Deutschen Misere; somit dem Deutschen Wesen; unter anderem der Knechtseligkeit der proletarischen Klasse und insbesondere ihrer politischen Führung; der politisch-ökonomischen Aggressivität seines hungrigen nationalen Gesamtkapitals. Ihre Aktualität erschreckt. Ob Luk&aacute;cs jenseits seiner Lebenslüge Realsozialismus an der hierdurch vorgefertigten Konzeption von Imperialismus - Antimonopolistisches (Volksfront)Bündnis festgehalten hätte, sei dahingestellt.

Georg Lukács : "Drittes Kapitel: Nietzsche als Begründer des Irrationalismus der imperialistischen Periode - Die Zerstörung der Vernunft" ( Budapest, November 1952 )

Den ´Links´-Nietzscheanern ins Stammbuch geschrieben:
Das Zusammenhaltende, das Systematische liegt eben im sozialen Gehalt seines (Nietzsches - mxks) Denkens: im Kampf gegen den Sozialismus. Wenn man die vielfarbig schillernden, einander widersprechenden Mythen Nietzsches von diesem Gesichtspunkt aus betrachtet, enthüllen sie ihre ideelle Einheit, ihren sachlichen Zusammenhang: sie sind Mythen der imperialistischen Bourgeoisie zur Mobilisierung aller Kräfte gegen ihren Hauptfeind. Daß der Kampf von Herren und Herde, von Vornehmen und Sklaven ein mythisch-karikaturistisches Gegenbild zum Klassenkampf ist, ist nicht allzu schwer zu dechiffrieren. Daß Nietzsches Kampf gegen Darwin ein Mythos ist, entstanden aus der berechtigten Furcht, der normale Gang der Geschichte müsse zum Sozialismus führen, haben wir gezeigt. Ebenso, daß hinter der ewigen Wiederkehr ein sich selbst tröstendes, mythisches Dekret steckt, die Entwicklung könne nichts prinzipiell Neues (also keinen Sozialismus) hervorbringen. Und auch das ist nicht allzu schwer einzusehen, daß der Übermensch dazu entstanden ist, um die aus der Problematik des kapitalistischen Seins, aus seiner Verzerrung und Verstümmelung der Menschen spontan entsprießende Sehnsucht in die Geleise des Kapitalismus zurückzuleiten usw. usw. Und der positive Teil der Nietzscheschen Mythen ist nichts weiter als das Mobilisieren aller dekadenten und barbarischen Instinkte im kapitalistisch verdorbenen Menschen zur gewaltsamen Rettung dieses Paradieses des Parasitentums; auch hier ist die Nietzschesche Philosophie der imperialistische Gegenmythos gegen den sozialistischen Humanismus. (S. 316)

Georg Lukács : "Viertes Kapitel: Die Lebensphilosophie im imperialistischen Deutschland - Die Zerstörung der Vernunft" ( 10/2006 ) Budapest, November 1952

Historisch-materialistische Kritik des ideologischen Fundaments der lebensphilosophischen deutschen Spielarten von Relativismus, Skeptizismus, Nihilismus, Zynismus, Irrationalismus bis zur faschistischen Ideologie - welche sämtlich durch die Krise neu aufgekocht in die Gegenwart wabbern.

Argumente im Handgemenge

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Weitere Politik
"Der andauernde Krieg gegen den Irak als Kampf um den Weltmarkt" ( 01/03 )

Inhaltsverzeichnis: - Zur gegenwärtigen hegemonialen Stellung der USA - Zum Charakter der Außenpolitik des bürgerlichen Staates - Zum Charakter von Bündnispolitik - Die Irakpolitik der USA als Ausdruck ihres ökonomischen Abstiegs als Weltmarkthegemon - Die Irakpolitik der EU-Staaten als ökonomischem Möchtegern und militärischem Zwerg - Der Sonderweg Deutschlands auf dem Balkan und die Irakabenteuer der USA als parallele Konfrontationslinien - Zu wesentlichen Aspekten der Weltmarktentwicklung nach der Liquidierung der Sowjetunion und des RGW (die ökonomische Analyse wird an anderer Stelle ausgeführt) - Der Irakkrieg als Bestandteil des Klassenkampfes - Der Irakkrieg 2003, die deutsche Ideologie, die deutsche Linke und die Notwendigkeit der proletarischen Revolution