/Kolitik/Exzerpte/Marx: 'Das Kapital' Bd I/Kapitel 4


Beschreibung

grundlegende erarbeitung

Team:

Leitner/Heilbronn

Thema:

Quelle:

Kritik der Politischen Ökonomie, Erster Band
MEW Band 23
Hrg.: Institut für Marxismus-Leninismus, beim ZK der SED, Berlin, DDR
nach der vierten von Friedrich Engels durchgesehenen und herausgegebenen Auflage,
Hamburg 1890

Art :

uerberarbeitet nach vortrag, 20.01.2000, 08.01.2002

Version:

2.lesung

Letzte bearbeitung:

08.01.2002


#161#

Zweiter Abschnitt

Die Verwandlung von Geld in Kapital

VIERTES KAPITEL
Verwandlung von Geld in Kapital

1. Die allgemeine Formel des Kapitals

-die beiden formen der Zirkulation: Unterschiede und Gemeinsamkeiten
-bestimmen des Begriffs 'Kapital' bzw. 'Kapitalist' mit ihren wichtigsten Eigenschaften

'Die Warenzirkulation ist der Ausgangspunkt des Kapitals. Warenproduktion und entwickelte Warenzirkulation, Handel, bilden die historischen Voraussetzungen, unter denen es entsteht. Welthandel und Weltmarkt eröffnen im 16. Jahrhundert die moderne Lebensgeschichte des Kapitals.'(#161)

-hier geht er auf die Geschichtlichkeit ein, also das Kapitalverhältnis als Produkt eines Prozesses, mit seinen Voraussetzungen: bestimmtes Maß an Mehrprodukt, ebenso der Arbeitsproduktivität, bestimmte Höhe der Teilung der Arbeit, also zusammengefasst in der Warenproduktion

'Dies letzte Produkt der Warenzirkulation (Geld) ist die erste Erscheinungsform des Kapitals.'

Zu bemerken, diese ist nur eine von 3 Grundformen des Kapitals ist (G,W ,P ), welche ausführlich im 2. Band besprochen werden.

-dabei verweist Marx darauf, das wir letzteres, eine seiner Erscheinungsformen/ökon. Form, tagtäglich erfahren können und das es Kapitalformen gab (Wucherkapital), welche existieren, bevor das Kapitalverhältnis die vorherrschende Form der gesell Prod war

'Geld als Geld und Geld als Kapital unterscheiden sich zunächst nur durch ihre verschiedne Zirkulationsform.'(#161)

#162#

Zirkulationsformanalyse

-nun geht er über zu einer (Zirkulations-)Formanalyse
-er stellt 2 unterschiedliche Formen fest
1. unmittelbare Form der Warenzirkulation W-G-W, verkaufen um zu kaufen
2. Form G-W-G, kaufen um zu verkaufen

'Geld, das in seiner Bewegung diese letztre Zirkulation beschreibt, verwandelt sich in Kapital, wird Kapital und ist schon seiner Bestimmung nach Kapital.' *1 (#162)

Hier haben wir Gleichzeitigkeit im Ungleichzeitigen, welche sich auf die logische Darstellung bezieht und auf die wir noch eingehen.

-dieser Satz ist ein Vorgriff in der Betrachtung und erschließt sich gegen Ende der Analyse
-er fährt fort mit der Analyse der 2. Form
-diese Zirkulation zerfällt in zwei entgegengesetzte Zirkulationsphasen, die in ihrer Einheit die Gesamtbewegung des Geldes bilden
1. G-W den Kauf
2. W-G den Verkauf
-sieht man den Prozess von seinen Extremen, dem Beginn und Ende an, so ergibt sich G-G
-dabei stellt sich dieser Tausch als inhaltslos dar, man erhält die gleiche Ware wie man gab

'Es gilt also zunächst die Charakteristik der Formunterschiede zwischen den Kreisläufen G-W-G und W-G-W. Damit wird sich zugleich der inhaltliche Unterschied ergeben, der hinter diesen Formunterschieden lauert. Sehn wir zunächst, was beiden Formen gemeinsam.'(#162)

Gemeinsamkeiten der Formen #163#

1. beide bestehen aus denselben entgegengesetzten Phasen Kauf/Verkauf
2. in beiden Phasen stehen sich zwei sachliche Elemente,W/G und zwei Personen mit denselben ökonomischen Charaktermasken gegenüber, Käufer/Verkäufer

Unterschiede der Formen

Die entgegengesetzte Reihenfolge der beiden untereinander entgegengesetzten Phasen in W-G-W bildet die Ware Ausgangs- und Endpunkt, das vermittelnde Geld ist also ausgegeben, verwandelt sich in eine Ware, die als Gebrauchswert dient.
In G-W-G hingegen bildet das Geld, also die gleiche Ware (das ist der „Trick“) Ausgangs- und Endpunkt und der Prozess wird vermittelt durch eine (andere) Ware. Das Geld also fließt zurück zu seinem Ausgangspunkt, es war nur vorgeschossen.

[Rückfluß]

'Der Rückfluß des Geldes zu seinem Ausgangspunkt hängt nicht davon ab, ob die Ware teurer verkauft wird, als sie gekauft war. Dieser Umstand beeinflußt nur die Größe der rückfließenden Geldsumme. Das Phänomen des Rückflusses selbst findet statt, sobald die gekaufte Ware wieder verkauft, also der Kreislauf G-W-G vollständig beschrieben wird. Es ist dies also ein sinnlich wahrnehmbarer Unterschied zwischen der Zirkulation des Geldes als Kapital und seiner Zirkulation als bloßem Geld.'(#164)

W-G-W ist vollständig mit dem Erhalt der Ware, der Rückfluß des Geldes ist in diesem Prozess nicht mit inbegriffen. Somit ist sein Ziel der Gebrauchswert der Ware, ihre Konsumtion. Beide Extreme in ihrer ökonomischen Form als Waren sind notwendig unterschiedlich in ihrer Qualität. Bei G-W-G ist er notwendig, da sonst der Prozess nicht vollständig ist. Da man also wieder Geld erhält und der Gebrauchswert dieser Ware alleine der Tauschwert ist, ist das Ziel hier selbiger. Hier haben beide Extreme in ihrer ökonomischen Form als Ware, genauer als Geld dieselbe Qualität.

[Mehrwert] #165#

Da also hier die extreme dieselbe Qualität haben, bleibt als einziger unterschied ihre Quantität als Geldsummen. Ohne jeden unterschied wäre der Prozess als Tausch sinnlos (für den Geldbesitzer). Also wird der Zirkulation mehr Geld entzogen, als hineingegeben, vorgeschossen, wurde (so das Ziel). Somit lautet die vollständige Form: G-W-G' mit G'=G+delta G, wobei delta G als der Mehrwert, surplus, benannt wird.

[Verwertung]

'Der ursprünglich vorgeschoßne Wert erhält sich daher nicht nur in der Zirkulation, sondern in ihr verändert er seine Wertgröße, setzt einen Mehrwert zu oder verwertet sich. Und diese Bewegung verwandelt ihn in Kapital.'(#165)(bzgl. *1 verwandelt)

[endlos, maßlos, notw in Bewegung] #166#

Wertunterschiede in W-G-W sind eher zufällig (Oszillation) und der Tausch hier beruht gerade auf dem Äquivalententausch ! Aber die Wertänderung in G-W-G ist Ziel des Prozesses und damit beruht er auf Nichtäquivalententausch. Fällt das G aus der Zirkulation heraus, dann hört es auf Kapital zu sein! Dh. Kapital ist nur in der Bewegung und als prozessierender Wert zu erfassen.

'Die Wiederholung oder Erneuerung des Verkaufs, um zu kaufen, findet, wie dieser Prozess selbst, Maß und Ziel an einem außer ihm liegenden Endzwecke, der Konsumtion, der Befriedigung bestimmter Bedürfnisse. Im Kauf für den Verkauf dagegen sind Anfang und Ende dasselbe, Geld, Tauschwert, und schon dadurch ist die Bewegung endlos.'(#166)

'Das Ende jedes einzelnen Kreislaufs, worin sich der Kauf für den Verkauf vollzieht, bildet daher von selbst den Anfang eines (#167# )neuen Kreislaufs.'(#166 ff)(zu *1: wird und ist)

Damit schließt sich der Prozess selber kurz, da an Anfang und Ende die gleiche Ware, Geld, steht, welche zur stetigen Vermehrung treibt.

Form

Ausgang

Ende

Geld

Ziel

eigenschaften der Bewegung

W-G-W, unmittelbare Warenzirkulation

eine Ware

andere Ware

ausgegeben

GW der in Qualität verschiedenen Ware, also außerhalb der Zirkulation liegende Konsumtion

beschränkt in der Konsumtion, abgeschlossen

G-W-G

Geld

Geld als dieselbe Ware/ Selbstidentität des W'es

vorgeschossen wegen des Rückflusses

TW der nur durch Quantität zu unterschiedenden Ware -> MW

1. potentiell endlos,unbeschränkt -> Rückfluss
2. maßlos -> MW

[Kapitalist]

'Als bewußter Träger dieser Bewegung wird der Geldbesitzer Kapitalist. Seine Person, oder vielmehr seine Tasche, ist der Ausgangspunkt und der Rückkehrpunkt des Geldes. Der objektive Inhalt jener Zirkulation - die Verwertung des Werts - ist sein subjektiver Zweck, und nur soweit wachsende Aneignung des abstrakten Reichtums das allein treibende Motiv (#168#) seiner Operationen, funktioniert er als Kapitalist oder personifiziertes, mit Willen und Bewußtsein begabtes Kapital. Der Gebrauchswert ist also nie als unmittelbarer Zweck des Kapitalisten zu behandeln. 7)'(#167 ff)

Der obj Zweck ist der subj des Kapitalisten. Der Kapitalist bekommt also hier als Bestimmungen:
1. Geldgeber zu sein
2. er als Operator des von ihm eingesetzten Kapitals, Manager
Hier nun folgt die neue Qualität des G-W-G gegenüber der einfachen Form, erklärt als eine Art Selbstbewegung, die aus dem Kurzschluss des Prozesses im Geld folgt..

[automatisches Subjekt]

'Die selbständigen Formen, die Geldformen, welche der Wert der Waren in der einfachen Zirkulation annimmt, vermitteln nur den Warenaustausch und verschwinden im Endresultat der Bewegung. In der Zirkulation G-W-G funktionieren dagegen beide, Ware und Geld, nur als verschiedne Existenzweisen des Werts selbst, das Geld seine allgemeine, die Ware seine besondre, sozusagen nur verkleidete Existenzweise. 11) Er geht beständig aus (#169#) der einen Form in die andre über, ohne sich in dieser Bewegung zu verlieren, und verwandelt sich so in ein automatisches Subjekt. Fixiert man die besondren Erscheinungsformen, welche der sich verwertende Wert im Kreislauf seines Lebens abwechselnd annimmt, so erhält man die Erklärungen: Kapital ist Geld, Kapital ist Ware. 12) '(#168 ff)

[sich selbst verwertender Wert]

'In der Tat wird der Wert hier das Subjekt eines Prozesses, worin er unter dem beständigen Wechsel der Formen von Geld und Ware seine Größe selbst verändert, sich als Mehrwert von sich selbst als ursprünglichem Wert abstößt, sich selbst verwertet. Denn die Bewegung, worin er Mehrwert zusetzt, ist seine eigne Bewegung, seine Verwertung also Selbstverwertung. '(#169)

dazu um den Begriff 'Subjekt' zu klären:

Das Subjekt, welches hier gemeint ist, ist das des Prozesses selbst. Endet der Prozess (G-W-G) so endet es auch.
-der W verwertet sich selbst, ihm wird eine so Eigenbewegung zugeschrieben, haben eine Verkehrung
-Die Menschen sind blind im Vollzug des Prozesses befangen, sind Objekte desselben, werden objektiviert als Charaktermasken. Der W hingegen unterliegt (Subjekt) ihrem Verhalten, er unterliegt dem Denken der Menschen, geht ständig in ihr Kalkül ein, wird so dem Objekt Mensch als Subjekt gegenübergestellt.

Zwar ist Geld die Ausgangs- und Endform dieser Verwertung, seine selbstständige Form, da im Geld die Selbstidentität wahrgenommen werden kann. Der Prozess kann aber nur funktionieren, wenn die Warenform als vermittelnde vom Wert angenommen wird. (-> Band 2, industrielles Kapital)

'Wenn in der einfachen Zirkulation der Wert der Waren ihrem Gebrauchswert gegenüber höchstens die selbständige Form des Geldes erhält, so stellt er sich hier plötzlich dar als eine prozessierende, sich selbst bewegende Substanz, für welche Ware und Geld beide bloße Formen. Aber noch mehr. Statt Warenverhältnisse darzustellen, tritt er jetzt sozusagen in ein Privatverhältnis zu sich selbst.'(#169)

#170#

'Der Wert wird also prozessierender Wert, prozessierendes Geld und als solches Kapital. Er kommt aus der Zirkulation her, geht wieder in sie ein, erhält und vervielfältigt sich in ihr, kehrt vergrößert aus ihr zurück und beginnt denselben Kreislauf stets wieder von neuem. 13) G-G', geldheckendes Geld - money which begets money - lautet die Beschreibung des Kapitals im Munde seiner ersten Dolmetscher, der Merkantilisten.'(#170)

Dieser Prozess ist dem Kapital grundlegend, er bringt es erst hervor und liegt somit jeder Form des Kapitals, sei es Kaufmanns-, Wucher-, Industriekapital: kaufen um teuerer zu verkaufen, zu Grunde.

[allgemeine Formel des Kapitals]

'In der Tat also ist G-W-G' die allgemeine Formel des Kapitals, wie es unmittelbar in der Zirkulationssphäre erscheint.'(#170) ______________________________________________________________________

2. Widersprüche der allgemeinen Formel

Nun kommt Marx dazu, den scheinbaren Widerspruch dieser allgemeinen Formel herauszuarbeiten und mit ihm, die Quelle des Mehrwerts zu finden.
-durch bloße Betrachtung des G-W-G als Abfolge von Verkauf und Kauf, erschließt sich nicht seine Besonderheit, da für die anderen beiden Beteiligten an diesem Prozess sich ihr Anteil (Phase W-G, G-W) als normale Transaktion darstellt
-im Gegenteil, wird meine Rolle (als zwischenstehender Händler) offenbar, werden sie sich direkt verständigen und W-W tauschen mit dem Geld maximal als Recheneinheit und gleicht etwaige Wertunterschiede am Zahltag aus (Geld als Zahlungsmittel)

'Das Geld dient hier als Rechengeld, um die Werte der Waren in ihren Preisen auszudrücken, tritt aber nicht den Waren selbst dinglich gegenüber. Soweit es sich um den Gebrauchswert handelt, ist es klar, daß beide Austauscher gewinnen können.'(#171)

-also findet hier keine Vermehrung des TW's statt, vielmehr ein Austausch von Äquivalenten, wie schon früher bemerkt

#172#

' Derselbe Wert, d.h. dasselbe Quantum vergegenständlichter gesellschaftlicher Arbeit, bleibt in der Hand des- selben Warenbesitzers in Gestalt erst seiner Ware, dann des Geldes, worin sie sich verwandelt, endlich der Ware, worin sich dies Geld rückverwandelt. Dieser Formwechsel schließt keine Änderung der Wertgröße ein. Der Wechsel aber, den der Wert der Ware selbst in diesem Prozeß durchläuft, beschränkt sich auf einen Wechsel seiner Geldform.'(#172)

1. Versuche den Mehrwert aus der Zirkulation zu erklären

' Werden Waren oder Waren und Geld von gleichem Tauschwert, also Äquivalente ausgetauscht, so zieht offenbar keiner mehr Wert aus der Zirkulation heraus, als er in sie hineinwirft.'(#174)

#175#
1.1 willkürlich über dem wert verkaufen
-wenn einer es tut als Verkäufer wird er es als Käufer selbst wieder spüren, weil die anderen dergleichen tun ( propotionaler Ausgleich)

' Das Ganze kommt in der Tat darauf hinaus, daß alle Warenbesitzer ihre Waren einander 10% über dem Wert verkaufen, was durchaus dasselbe ist, als ob sie die Waren zu ihren Werten verkauften.'(#175)

1.2 willkürlich unter dem wert kaufen
-hier hat er vorher als Verkäufer schon verloren, bevor er verkaufte

'Die Bildung von Mehrwert und daher die Verwandlung von Geld in Kapital, kann also weder dadurch erklärt werden, daß die Verkäufer die Waren über ihrem Werte verkaufen, noch dadurch, daß die Käufer sie unter ihrem Werte kaufen. 26)'(#175)

-es stehen sich also immer Produzent und Produzent gegenüber, deshalb bringen Aufschläge nichts
-das würde bedeuten, es gäbe jemand der nur Verkauft ohne Kaufen zu müssen (Menschen mit Goldärschen)

1.3 direktes stehlen
-wird mehr Wert für weniger Wert im Warenaustausch erworben, im extrem gestohlen, erscheint er dem Gewinner als Mehrwert, dem Verlierer als Minderwert, aber der Gesamtwert der getauschten Waren in der Zirkulation bleibt auch hier ein gleicher

'Werden Äquivalente ausgetauscht, so entsteht kein Mehrwert, und werden (#178#) Nicht-Äquivalente ausgetauscht, so entsteht auch kein Mehrwert. 31) Die Zirkulation oder der Warenaustausch schafft keinen Wert. 32)'(#177 ff)

#180#

2. außerhalb der Zirkulation den Mehrwert erhalten

-Werterhöhung durch Zusatz von Arbeit(szeit) kann stattfinden, der Wert hat sich nicht verwertet, sondern er ist als Wert nur das Quantum zusätzliche Arbeit(szeit) hinzugekommen, kein Mehrwert ist hinzugetreten

'Kapital kann also nicht aus der Zirkulation entspringen, und es kann ebensowenig aus der Zirkulation nicht entspringen. Es muß zugleich in ihr und nicht in ihr entspringen.'(#180)


3. Kauf und Verkauf der Arbeitskraft

'Die Wertverändrung des Geldes, das sich in Kapital verwandeln soll, kann nicht an diesem Geld selbst vorgehn, denn als Kaufmittel und als Zahlungsmittel realisiert es nur den Preis der Ware, die es kauft oder zahlt, während es, in seiner eignen Form verharrend, zum Petrefakt von gleichbleibender Wertgröße erstarrt.(38) Ebensowenig kann die Veränderung aus dem zweiten Zirkulationsakt, dem Wiederverkauf der Ware, entspringen, denn dieser Akt verwandelt die Ware bloß aus der Naturalform zurück in die Geldform.' (S.181)

Wo trägt sich die Wertveränderung zu?

-mit der Ware in G-W (aber nicht aus dem Wert, denn wir haben äquivalenten Austausch)
-Veränderung entspringt aus dem Gebrauchswert, dessen Verbrauch
-Es muß also eine Ware innerhalb der Zirkulationssphäre geben, deren Gebrauchswert selber die Beschaffenheit besitzt Quelle von Wert zu sein, deren wirklicher Verbrauch selbst Vergegenständlichung von Arbeit wäre und damit wertschöpfend (S.181)

Die Ware Arbeitskraft

-physische und geistige Fähigkeiten die in der Leiblichkeit (Naturwesensseite) existieren und die in Bewegung setzt sooft er Gebrauchswerte irgendeiner Art produziert (S.181)
-somit ist die AK ihrem Wesen nach überhistorische Bedingung für die Arbeitskraft als Ware

-erscheint nur als Ware auf dem Markt sofern sie von ihrem Besitzer feilgeboten oder verkauft wird
-um sie als Ware verkaufen zu können muß Besitzer freier Eigentümer sein, seiner Person (Freiheit)
-Geldbesitzer und Arbeitskraftbesitzer treten als ebenbürtige Warenbesitzer auf den Markt (Gleichheit)
-Verkauf der Arbeitskraft nur für bestimmte Zeit (Sklaverei)
-Arbeitskraftbesitzter muß statt Waren in der sich seine Arbeitskraft vergegenständlicht hat, seine pure Arbeitskraft in seiner Leiblichkeit verkaufen, als Ware (S.182f)

[doppelt freier Lohnarbeiter]

Doppelsinn:
1. frei von Bedingungen zur eigenen Entfaltung seiner AK, keine PM
2. frei zum Verkauf seiner AK als Ware, zB. kein Sklave

Der doppelt freie Lohnarbeiter ist das Kriterium zum Kapitalismus hin, das also erst macht Warenproduktion zu kapitalistischen Warenproduktion. Denn erst dann ist die Produktion von MW möglich!

Betrachtung der Ware Arbeitskraft

-gleich allen anderen Waren besitzt sie einen Wert
-Wert der AK ist bestimmt wie jede andere Ware durch die für die Produktion und Reproduktion der AK benötigten Arbeitszeit (repräsentiert als Wert selbst nur ein bestimmtes Quantum in ihr vergegenständlichter gesellschaftlicher Durchschnittsarbeit)
-Arbeitskraft als Anlage des lebendigen Individuums
-Arbeitskraftproduktion durch Reproduktion des Individuums durch ein Quantum an Lebensmittel
-Wert der Arbeitskraft ist der Wert der zur Erhaltung ihres Besitzers notwendigen Lebensmittel
-die Summe der Lebensmittel muß ausreichen den normalen Lebenszustand des Individuums und dessen Anlage der Arbeitskraft zu erhalten.
-Bedürfnisse sind je nach klimatischen und kulturellen Unterschieden eines Landes verschieden, als historisches Produkt abhängig davon unter welchen Gesichtspunkten sich die Klasse der freien Arbeiter gebildet hat (S.184f)

Dh: Es kann keinen gerechten Lohn geben, da dieser mit dem Wert des Produktes nichts zu tun hat.

Arbeitskraft als kontinuierliche Erscheinung auf dem Markt

-Eigentümer der AK ist sterblich
-als kontinuierliche Erscheinung auf dem Markt muß der AK-Eigentümer sich verewigen - durch Fortpflanzung
-Summe der zur Produktion der AK notwendigen Lebensmittel schließt die Lebensmittel der Ersatz AK mit ein so das die Warenbesitzer sich auf dem Markt verewigen (S.186)

Modifizierung der Menschlichen Natur durch Bildung

-Entwicklung einer spezifischen AK durch Erziehung und Bildung, die ihrerseits eine bestimmtes Quantum an Warenäquivalenten kostet (Bildungskosten gehen ein in den zur Produktion der AK verausgabten Werte) (S.186)

Reproduktion der Arbeitskraft

-Durchschnittsmasse der Waren für den täglichen Bedarf zur Reproduktion der AK benötigt angenommen 6 Stunden gesellschaftliche Arbeit, so vergegenständlicht sich in der Arbeitskraft ein halber Tag gesellschaftlicher Durchschnittsarbeit
-das zur täglichen Produktion erheischte Arbeitsquantum bildet den Tageswert der AK
-wenn sich ein halber Tag gesellschaftlicher Durchschnittsarbeit in einer Goldmasse von 1 Taler darstellt, so ist ein Taler der dem Tageswert der AK entsprechende Preis
-Minimalgrenze des Werts der Arbeitskraft: Wert einer Warenmasse, die für die tägliche Zufuhr zur Erneuerung der AK unentbehrlich
-sinkt der Preis der AK auf dieses Minimum, so sinkt er unter ihren Wert, da sie sich nur in verkümmerter Form erhalten kann(Wert jeder Ware ist bestimmt durch die AZ um sie in normaler Güte zu liefern) (S.186f)

Konsumtion der AK durch deren Käufer

#188#'überall schießt daher der Arbeiter dem Kapitalisten den Gebrauchswert der Arbeitskraft vor; er läßt sie vom Käufer konsumieren, bevor er ihren Preis bezahlt erhält, überall kreditiert daher der Arbeiter dem Kapitalisten.'

Die Konsumtion der AK ist so die einzige Quelle des MW'es. Der Arbeitende verfügt über die einzige Ware, die selber W schafft. Dieser durch ihn geschaffene W abzüglich des Lohnes, macht den MW aus, den sich der Kapitalist aneignet. Die Arbeit gehört zu Totalität des Menschen, die AK wird veräußert, diese als Teilaspekt verkauft. Eigentlich sieht der Verlauf so aus: G-(Wak+W1..n)-W-G', wobei der zweite Wechsel ein nichtäquivalenter ist, wie eben gezeigt.

'Der Konsumtionsprozeß der Arbeitskraft ist zugleich der Produktionsprozeß von Ware und von Mehrwert. Die Konsumtion der Arbeitskraft, gleich der Konsumtion jeder andren Ware, vollzieht sich außerhalb des Markts oder der Zirkulationssphäre.'(#189)

#191#

'Der ehemalige Geldbesitzer schreitet voran als Kapitalist, der Arbeitskraftbesitzer folgt ihm nach als sein Arbeiter; der eine bedeutungsvoll schmunzelnd und geschäftseifrig, der andre scheu, widerstrebsam, wie jemand, der seine eigne Haut zu Markt getragen und nun nichts andres zu erwarten hat als die - Gerberei.'(#191)


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last update 08.01.02