Exzerpte | |||||||
Team | Peter Heilbronn | ||||||
Thema | Notizen zu Rubin: Abstrakte Arbeit ... ( excerpt ) | ||||||
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Verweis | [ lokales Original ] | ||||||
Letzte Bearbeitung | 12/05 | ||||||
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Entsprechend diesen Hinweisen von Marx müssen wir unser Problem folgendermaßen lösen. Unsere Aufgabe besteht nicht nur darin, zu zeigen, daß der Wert eines Produktes auf die Arbeit zurückgeführt werden kann. Wir müssen auch den umgekehrten Aspekt zeigen. Wir müssen aufdecken, wie die Arbeitsverhältnisse der Menschen ihren Ausdruck im Wert finden.
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| [Materialistische Zielstellung] |
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Eben dies ist die grundlegende Problemstellung, die in methodologischer Hinsicht vom Marxschen Standpunkt aus als die korrekteste zu betrachten ist.
... Wenn wir die Frage so stellen, nehmen wir als Ausgangspunkt der Untersuchung den Begriff der Arbeit und nicht den Begriff des Wertes. Wir bestimmen den Begriff der Arbeit so, daß aus ihm auch der Begriff des Wertes hervorgeht. " | [Ausgangspunkt 'Arbeit' -> 'Wert'] |
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Der Arbeitsbegriff muß von uns so bestimmt werden, daß in ihm schon alle Merkmale der sozialen Organisation der Arbeit enthalten sind, Merkmale, aus denen die Form des Wertes hervorgeht, die den Arbeitsprodukten zueigen ist. Ein Arbeitsbegriff, aus dem der Wertbegriff nicht hervorgeht, und insbesondere ein Arbeitsbegriff im physiologischen Sinn, d.h. der Begriff der Arbeit, der aller Merkmale entbehrt, die für ihre soziale Organisation in einer Warenproduktion charakteristisch sind, kann nicht zu jenem Schluß führen, der uns vom Marxschen Standpunkt der dialektischen Methode aus vorschwebt.
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| [Notwendige Eigenschaften dieses Arbeitsbegriffes] |
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Im weiteren werde ich mich bemühen, zu zeigen, daß die Differenz in der Auffassung zwischen dem soziologischen und dem physiologischen Verständnis von der abstrakten Arbeit teilweise auf eben den Unterschied zwischen diesen beiden Methoden, der dialektischen und der analytischen, zurückgeführt werden kann. Wenn sich vom Standpunkt der analytischen Methode noch mit mehr oder weniger Erfolg die physiologische Auffassung der abstrakten Arbeit behaupten kann, so ist sie vom Standpunkt der dialektischen von vornherein zum Scheitern verurteilt, da man aus dem Arbeitsbegriff im physiologischen Sinn keinerlei Vorstellung vom Wert als der notwendigen sozialen Form des Arbeitsprodukte erhalten kann.
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| [Physiologisch vs. soziologischer Arbeitsbegriff] |
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Die konkrete Arbeit wird von Marx als Arbeit in ihrer nützlichen Tätigkeit angesehen, als Arbeit, die Produkte erzeugt, die zur Befriedigung menschlicher Bedürfnisse notwendig sind. Arbeit, die von dieser materiell technischen Seite betrachtet wird, stellt die konkrete Arbeit dar.
| [Konkrete Arbeit] |
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Marx sagt, daß das System der gesellschaftlichen Teilung der Arbeit in zweifacher Form - wie er es nennt - auftreten kann, als System, das durch den Austausch vermittelt wird, und als System, das einer solchen Vermittlung nicht bedarf, z.B. die Naturalwirtschaft einer großen Sippe, einer sozialistischen Gemeinschaft usw.
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| [Teilung der Arbeit] |
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Die Arbeit jeder Person ist eben deshalb eine gesellschaftliche, weil sie sich von der Arbeit der anderen Mitglieder der Gesellschaft unterscheidet und eine materielle Ergänzung zu ihnen darstellt. Die Arbeit in ihrer konkreten Form ist eine unmittelbar gesellschaftliche. Gleichzeitig damit ist sie auch eine geteilte. Denn die gesellschaftliche Organisation der Arbeit besteht ja darin, daß die Arbeit zwischen den einzelnen Mitgliedern der Gesellschaft aufgeteilt wird, und daß umgekehrt die Teilung der Arbeit ein Akt irgendeines gesellschaftlichen Organs ist. Die Arbeit ist gleichzeitig gesellschaftliche und geteilte, wobei sie diese Merkmale auch in ihrer materiell technischen, konkreten oder nützlichen Form besitzt.
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| [Gesellschaftliche Arbeit] |
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Stellen wir uns nun folgende Frage: Ist die Arbeit in einer organisierten Gemeinschaft auch eine sozial gleichgesetzte? Finden wir in einer solchen Gemeinschaft einen sozialen Prozeß, den man als sozialen Gleichsetzungsprozeß der Arbeit bezeichnen könnte?
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| [Frage der sozialen Gleichsetzung der Arbeit] |
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Im Zusammenhang damit wies ich auch darauf hin, daß diese Gleichsetzung der Arbeit in einer Warenproduktion eine ganz besondere soziale Form annimmt, und deshalb der Erscheinung einer ganz neuen Kategorie, der abstrakten Arbeit, Platz macht. Ich glaube, daß Marx diese Frage ebenso betrachtete, obwohl wir keine klare Äußerung von ihm zu diesem Thema haben. Ich kenne eine ganz klare Äußerung von Marx, die noch aus der ersten Ausgabe des "Kapitals" stammt. Dort sagt er: "In jeder gesellschaftlichen Arbeitsform sind die Arbeiten der verschiedenen Individuen auch als menschliche aufeinander bezogen, aber hier gilt diese Beziehung selbst als die spezifisch gesellschaftliche Form der Arbeiten." (7)
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| [Gleichsetzung in jeder Gesellschaft jeweils mit ihrer Spezifik] |
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Es ist richtig, daß extreme Anhänger der physiologischen Version behaupten könnten, daß Marx hier nur die physiologische Gleichheit der verschiedenen Arbeiten meinte. Aber eine solche Interpretation scheint mir zu sehr an den Haaren herbeigezogen. Sowohl der eigentliche Sinn des bestimmten Satzes, der von der "gesellschaftlichen Form der Arbeit" spricht, wie auch sein Bezug zu vielen anderen Stellen im "Kapital" zeigen, daß Marx hier den Prozeß der sozialen Gleichsetzung der Arbeit meinte.
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| [Abgrenzung gegen die physiologische Sichtweise] |
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Wenn wir also die soziale Organisation beiseite lassen, die auf extremer Ungleichheit der Geschlechter oder einzelner Gruppen beruhte - und hier von einer großen Gemeinschaft mit aufgeteilter Arbeit sprechen, z.B. von der Art der großen Familienverbände bei den Südslaven - glaube ich, daß hier der Prozeß der sozialen Angleichung der Arbeit notwendig war. Um so eher wird ein solcher Prozeß in einer großen sozialistischen Gemeinschaft notwendig. Aber der Prozeß dieser Gleichsetzung der Arbeit unterscheidet sich in einer organisierten Gemeinschaft wesentlich von jenem, der in einer Warenproduktion vor sich geht. Stellen wir uns wirklich irgendeine sozialistische Gemeinschaft vor, wo die Arbeit zwischen den Mitgliedern der Gesellschaft aufgeteilt wurde. Ein bestimmtes gesellschaftliches Organ setzt die Arbeit von verschiedener Art und von verschiedenen Individuen einander gleich, da ohne dieses Organ kein einziger Wirtschaftsplan verwirklicht werden könnte. Aber in einer solchen Gemeinschaft ist der Prozeß der Gleichsetzung der Arbeit sekundär und nur ergänzend zum Prozeß der Vergesellschaftung und Teilung der Arbeit. Die Arbeit ist hauptsächlich eine gesellschaftliche und eine geteilte. Als abgeleitetes oder ergänzendes Merkmal gehört auch das Merkmal der sozial gleichgesetzten Arbeit hierher. Die Hauptcharakteristik der Arbeit ist ihr gesellschaftlicher und geteilter Aspekt, und ein zusätzliches Merkmal ist ihr sozial gleichgesetzter Aspekt.
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| [Akzentsetzung auf den Wirtschaftsplan] |
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Ich möchte hier gleich die Gelegenheit benutzen, und sagen, daß ich es für nützlich halten würde, im Sinne einer klaren Diskussion der für uns interessanten Fragen folgende drei Begriffe der gleichen Arbeit voneinander zu unterscheiden:
| [Die verschiedenen Gleichheiten der Arbeit] |
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Die physiologische Gleichartigkeit der verschiedenen Arbeitsweisen existierte in allen historischen Epochen und die Möglichkeit, daß einzelne Individuen von einer Beschäftigung zur anderen überwechseln, ist die Voraussetzung für jegliche gesellschaftliche Arbeitsteilung.
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| [Überhistorisch - physiologisch] |
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Die sozial gleichgesetzte Arbeit ist für alle Systeme der gesellschaftlichen Teilung der Arbeit charakteristisch, d.h. nicht nur für eine Warenproduktion, sondern z.B. für eine sozialistische Gemeinschaft.
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| [Überhistorisch - sozial gleichgesetzt] |
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Und schließlich ist der dritte Begriff der Arbeit, als abstrakt allgemeiner nur für die Warenproduktion charakteristisch. Mit diesem Begriff werden wir uns noch später beschäftigen. Bis jetzt sprachen wir nur über den zweiten Begriff der Arbeit als sozial gleichgesetzte und geteilte.
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| [Historisch spezifisch - abstrakt allgemein gleichgesetzt] |
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In einer Warenproduktion finden wir auch die oben aufgezählten sozialen Merkmale der Arbeit, die wir früher in einer organisierten Gemeinschaft beobachtet hatten. Auch hier werden wir gesellschaftliche Arbeit, geteilte Arbeit und sozial gleichgesetzte Arbeit finden; aber all diese Vergesellschaftungsprozesse, Prozesse der Gleichsetzung und Verteilung der Arbeit, gehen hier in einer völlig anderen Form vor sich. Die Wechselbeziehung zwischen den drei erwähnten Merkmalen ist schon eine ganz andere, vor allem weil in einer Warenproduktion die unmittelbar gesellschaftliche Organisation der Arbeit fehlt, und die Arbeit keine unmittelbar gesellschaftliche ist.
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| [Formunterschied in der Warenproduktion - mittelbare Vergesellschaftung] |
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Die hier aufgezählten drei Merkmale der Arbeit sind die Basis, aus der die drei Aspekte des Wertes erwachsen. Marx betrachtet den Wert als die Einheit der Wertformen, Wertsubstanz und der Wertgröße. "Das entscheidend Wichtige aber war, den inneren notwendigen Zusammenhang zwischen Wertform. Wertsubstanz und Wertgroße zu entdecken" (10). Die Einheit von Form, Substanz und Größe des Wertes ist der Reflex der Einheit der Arbeit als gesellschaftlicher, sozial gleichgesetzter und quantitativ geteilter. In einer Warenproduktion werden die Arbeits- und Produktionsverhältnisse "vergegenständlicht", und die gesellschaftlichen Merkmale der Arbeit nehmen die Form von "vergegenständlichten" Eigenschaften des Arbeitsprodukts an. "Die Wertform" ist die gesellschaftliche Form des Arbeitsprodukts, die den eigentümlichen gesellschaftlichen Charakter der Arbeit in einer Warenproduktion widerspiegelt. "Die Wertsubstanz" stellt die sozial gleiche Arbeit dar. und schließ lieh ist die "Wertgröße" Ausdruck der gesellschaftlichen Teilung der Arbeit, oder genauer der quantitativen Seite dieses Prozesses der Arbeitsteilung.
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| [Zusammenhang von Form, Substanz und Größe des Werts] |
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Erlaubt mir aus dem zweiten Absatz dieses Abschnittes vorzulesen: "Denn erstens, wie verschieden die nützlichen Arbeiten oder produktiven Tätigkeiten sein mögen, es ist eine physiologische Wahrheit, daß sie Funktionen des menschlichen Organismus sind, und daß jede solche Funktion, welches immer ihr Inhalt und ihre Form, wesentlich Verausgabung von menschlichem Hirn, Nerv, Muskel, Sinnesorgan usw. ist. Was zweitens der Bestimmung der Wertgröße zugrunde liegt, die Zeitdauer jener Verausgabung oder die Quantität der Arbeit, so ist die Quantität sogar sinnfällig von der Qualität der Arbeit unterscheidbar. ... Endlich, sobald die Menschen in irgendeiner Weise füreinander arbeiten, erhält ihre Arbeit auch eine gesellschaftliche Form." (11)
... In den drei zitierten Punkten weist Marx darauf hin, daß wir nicht nur in einer Warenproduktion, sondern auch in anderen Produktionsformen die drei Merkmale der Arbeit bemerken können; die gesellschaftliche, die gleiche und die quantitativ geteilte Arbeit. " | [Drei Merkmale - überhistorisch] |
{ Alles, was den Wert bestimmt ist auch überhistorisch, bzgl der gemachten Einschränkungen von Rubin. Aber nur in der Warenproduktion hat es die Form Wert. (d.V.)}
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Ich komme nun zu folgendem Schluß: Gleiche Arbeit kann zunächst die physiologisch gleiche Arbeit bedeuten, bei der wir uns nicht lange aufgehalten haben; weiter kann sie die sozial gleichgesetzte Arbeit bedeuten, und eine solche Arbeit gibt es nicht nur in einer Warenproduktion, sondern auch, sagen wir, in einer sozialistischen Gemeinschaft oder in einer anderen großen Gemeinschaft, die auf der gesellschaftlichen Teilung der Arbeit beruht; und endlich haben wir die abstrakt allgemeine Arbeit, d.h. die sozial gleichgesetzte Arbeit in der spezifischen Form, die einer Warenproduktion zueigen ist, die Arbeit, die nur durch den Prozeß der sozialen Gleichsetzung zur gesellschaftlichen und geteilten wird. Nur diese sozial gleichgesetzte Arbeit können wir als abstrakte oder abstrakt allgemeine bezeichnen.
... Es ist wahr, daß Marx keine völlig klare Unterscheidung macht, aber man muß trotzdem darauf hinweisen, daß er drei Termini unterscheidet: die menschliche Arbeit, die gleiche und die abstrakt allgemeine Arbeit. Ich möchte nicht behaupten, daß diese drei Termini mit dem übereinstimmen, was ich früher als physiologisch gleiche Arbeit, sozial gleichgesetzte und abstrakte Arbeit charakterisiert habe, aber trotzdem gibt es einige Berührungspunkte. " | [Erstes Fazit] |
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Deshalb haben wir bei der Behandlung des Problems der abstrakten Arbeit nicht nur kein Recht, wenn wir auf der vorläufigen Charakteristik der Arbeit als physiologisch gleicher verharren, sondern wir haben auch kein Recht, bei der Charakteristik der Arbeit als sozial gleichgesetzter stehenzubleiben. Wir müssen von diesen beiden Charakteristiken zu einer dritten übergehen, und jene spezifische Form der gleichgesetzten Arbeit untersuchen, die nur der Warenproduktion zueigen ist, d.h. dem System der gesellschaftlichen Teilung der Arbeit, das auf Austausch basiert
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| [Notwendigkeit die historische Besonderheit zu beachten] |
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Um auf dialektischem Wege vom Begriff der Arbeit zum Begriff des Wertes zu gelangen, muß man in den Begriff der Arbeit auch die Merkmale mit einbeziehen, die die soziale Organisation der Arbeit in einer Warenproduktion charakterisieren und die Erscheinung des Wertes als besondere soziale Form des Arbeitsprodukts notwendig machen. Folglich muß dieser Begriff der abstrakt allgemeinen Arbeit weitaus reicher sein nicht nur als der Begriff der physiologischen Gleichheit der Arbeit, sondern auch als der der sozialen Gleichsetzung der Arbeit überhaupt.
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| [Abstrakt allgemeine Arbeit] |
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Wir könnten die abstrakte Arbeit ungefähr folgendermaßen definieren: Als abstrakte Arbeit wird jener Teil der gesamten gesellschaftlichen Arbeit bezeichnet, der im Prozeß der gesellschaftlichen Teilung der Arbeit durch die Gleichsetzung der Arbeitsprodukte auf dem Markt gleichgestellt wurde.
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| [Definition: Abstrakt allgemeine Arbeit] |
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Wie ich schon in meinem Buch skizziert habe, führt der Begriff der abstrakten Arbeit unbedingt auch zum Begriff des Geldes, und vom marxistischen Standpunkt aus ist das völlig konsequent. In Wirklichkeit definierten wir die abstrakte Arbeit als Arbeit, die durch die allseitige Gleichsetzung aller Arbeitsprodukte angeglichen wurde, aber die Gleichsetzung aller Arbeitsprodukte ist nicht anders möglich als durch die Angleichung jedes einzelnen von ihnen an ein allgemeines Äquivalent. Folglich besitzt das Produkt der abstrakten Arbeit die Fähigkeit, an alle anderen Produkte nur in der Form angeglichen zu werden, daß es als allgemeines Äquivalent erscheint, oder potentiell gegen ein allgemeines Äquivalent ausgetauscht werden kann.
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| [Der notwendige Übergang von Abstrakt allgemeiner Arbeit zum Geld] |
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Um zu verstehen, warum Marx gerade die gleichgesetzte Arbeit der Warenproduzenten die abstrakt allgemeine nennt, müssen wir den Prozeß der Gleichsetzung der Arbeit in einer sozialistischen Gemeinschaft mit dem Gleichsetzungsprozeß der Arbeit in einer Warenproduktion vergleichen.
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| [Abstrakt Allgemeines und konkret Allgemeines] |
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Nehmen wir an, daß irgendein Organ in einer sozialistischen Gemeinschaft die verschiedenen Arbeitsweisen aneinander angleicht. Was geschieht dabei? Dieses Organ nimmt alle diese Arbeitsweisen in ihrer konkreten nützlichen Form, da es sie gerade in dieser Form verbindet, aber es abstrahiert dabei einen ihrer Aspekte und sagt, daß diese Arbeitsweisen unter den gegebenen Umständen einander gleich sind. In diesem Fall tritt die Gleichheit als Merkmal dieser konkreten Arbeitsweisen auf, als Merkmal, das von diesen Formen abstrahiert wurde; aber diese allgemeine Kategorie der Gleichheit zerstört ihren konkreten Unterschied nicht, der sich als nützliche Arbeitsweise manifestiert.
... In einer Warenproduktion ist eine solche Angleichung unmöglich. da es kein Organ gibt, das bewußt alle diese Arbeitsweisen gleichsetzt. ... Ihre Gleichsetzung erfolgt nur auf indirektem Weg durch die Angleichung jeder einzelnen an die dritte herausgearbeitete Form der Arbeit, nämlich die "abstrakt allgemeine" Arbeit. (21) Diese bestimmte Arbeitsweise ist eine "abstrakt allgemeine" (und nicht eine konkret allgemeine) gerade deshalb, weil sie nicht die Unterschiede der verschiedenen konkreten Arbeitsweisen miteinbe zieht, sondern diese Divergenzen ausschließt: Diese Art steht allen konkreten Arbeitsarten gegenüber, indem sie als deren Vertreter oder Repräsentant auftritt. " | [Spezifische soziale Gleichsetzungsprozess] |
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Dieser Gedanke von Marx ist allgemein verwandt mit seinen Ansichten über die bürgerliche Gesellschaft. Schon in seinen frühen Werken, z.B. in der "Deutschen Ideologie", gibt er dem Gedanken Ausdruck, daß in einer bürgerlichen Gesellschaft, wo eine zentrale gesellschaftliche Organisation der Produktion fehlt, die Vertretung des gesellschaftlichen Interesses immer an irgendeine Einzelorganisation, an eine Gruppe von Personen, an eine einzelne Klasse geht. Diese einzelne gesellschaftliche Klasse erklärt ihre partiellen Interessen für die Interessen der ganzen Gesellschaft und verleiht ihren Ideen "die Form der Allgemeinheit". Das besondere Interesse wird als das Allgemeine ausgedrückt und das Allgemeine als das Herrschende. (25) Wenn wir diese Worte von Marx in der "Kritik" mit jenen Äußerungen vergleichen, wo er sagt, daß die gesellschaftliche Arbeit die "abstrakte Form der Allgemeinheit" annimmt, und daß der Wert einer Ware die Form einer besonderen, bestimmten Ware, die Form des Geldes annimmt, so ist die enge ideelle Verwandtschaft dieser Konzepte offensichtlich.
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| [Fehlende zentrale Organisation der Produktion -> Verkehrung] |
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Wenn wir statt der abstrakten Arbeit nur die soziale Form der Organisation der Arbeit nehmen, so könnten wir mit ihrer Hilfe nur die "Form des Wertes" erklären, d.h. die soziale Form, die ein Arbeitsprodukt annimmt. Wir könnten auch erklären, warum ein Arbeitsprodukt die Form einer Ware annimmt, die einen Wert besitzt. Aber wir wüßten nicht, warum dieses Produkt gerade diesen gegebenen, quantitativ bestimmten Wert annimmt. Um den Wert zu erklären als Einheit der Wertform, der Wertsubstanz und der Wertgröße, müssen wir von der abstrakten Arbeit ausgehen, die nicht nur eine gesellschaftliche und eine sozial gleichgesetzte ist, sondern auch eine quantitativ geteilte.
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| [Das Problem der Wertgröße - liegt in der abstrakten Arbeit] |
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Es wird gesagt, daß aus meinen Darlegungen der Eindruck entsteht, als ob abstrakte Arbeit nur im Akt des Austausches erzeugt wird. Daraus könnte man den Schluß ziehen, daß auch der Wert nur im Austausch entsteht, wobei von Marx' Standpunkt aus der Wert und folglich auch die abstrakte Arbeit schon im Produktionsprozeß existieren müssen. Hier wird das äußerst ernste und profunde Problem des Verhältnisses zwischen Produktion und Austausch berührt. Wie können wir diese Schwierigkeit lösen? Einerseits müssen der Wert und die abstrakte Arbeit schon im Produktionsprozeß existieren, und andererseits sagt Marx an Dutzenden von Stellen, daß der Austauschprozeß die Voraussetzung für die abstrakte Arbeit ist.
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| [Frage des Zusammenhanges Produktion und Zirkulation] |
{ Abstrakt ist der Zusammenhang und der Form und Substanz eh klar. Auf die Größe bezogen ist zu sagen, dass der Wert in der Größe in der Produktionszeit bestimmt ist, aber in der Zeit zum Produktionszeitpunkt des Tauschaktes. (d.V.)}
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Wir müssen den Austausch als soziale Form des Reproduktionsprozesses vom Austausch als besonderer Phase dieses Reproduktionsprozesses unterscheiden, der von der Phase der unmittelbaren Produktion abgelöst wird.
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| [Zwei Begriffe des Austausches] |
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Auf den ersten Blick scheint uns der Austausch eine einzelne Phase des Reproduktionsprozesses zu sein. Wir können sehen, daß zuerst ein Prozeß in der unmittelbaren Produktion vor sich geht, dann tritt die Phase des Austausches ein. Hier ist der Austausch von der Produktion getrennt und ihr gegenübergestellt. Aber der Austausch ist nicht nur eine einzelne Phase des Reproduktionsprozesses, sondern er drückt auch dem ganzen Reproduktionsprozeß seinen spezifischen Stempel auf, er stellt auch eine besondere soziale Form des gesellschaftlichen Produktionsprozesses dar. Produktion, die auf privatem Austausch beruht, mit diesen Worten charakterisierte Marx oft die Warenproduktion.
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| [Privater Austausch] |
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Ebendort findet Ihr bei Marx eine These, die Euch erklären wird, warum er den Austausch als soziale Form der Arbeit betrachtet: "Die ganze ökonomische Struktur der Gesellschaft dreht sich um die Form der Arbeit, d.h. also die Form, worin der Arbeiter sich seine Lebensmittel aneignet. "(35) Fragen wir uns nun, in welcher Form gerade sich der Arbeiter seine Existenzmittel in einer Warenproduktion aneignet. Ihr werdet bei Marx mehrmals auf diese Frage folgende Antwort finden: In einer Warenproduktion ist die einzige Form der Aneignung der Produkte die Form ihrer Entäußerung, und weil die Form der Aneignung der Produkte die Form der gesellschaftlichen Arbeit ist, so ist die Entäußerung, der Austausch, eine spezifische Form der gesellschaftlichen Arbeit, die eine Warenproduktion charakterisiert.
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| [Austausch als die soziale Form des Produktionsprozesses] |
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... Anders ausgedrückt, da die Menschen heute nicht den ersten Tag produzieren, da der Produzent, nachdem, er in den Akt des Austausches eingetreten war, produziert, und auch schon ehe er da eingetreten war, so nimmt auch der Prozeß der unmittelbaren Produktion bestimmte soziale Merkmale an, die der Organisation in einer Warenproduktion auf der Basis des Austausches entsprechen. Der Warenproduzent, wenn er auch noch bei sich in seiner Werkstatt ist und im Augenblick noch nicht mit anderen Mitgliedern der Gesellschaft in ein Tauschverhältnis getreten ist, fühlt schon den Druck von Seiten aller jener Personen auf sich, die auf dem Markt als seine Kunden. Konkurrenten oder Personen auftreten, die bei seinen Konkurrenten kaufen usw., und endlich auch den Druck von Seiten aller Mitglieder der Gesellschaft. " | [Überformung des unmittelbaren Produktionsprozesses] |
{ Dem würde ich in soweit nicht zustimmen, als dass sehr wohl die Produktion von sozialem Statusprodukt oder der Vertrieb von Waren minderstem Gebrauchswerts sehr wohl eine Überformung in derart ist. (d.V.)}
{
Alleine schon deshalb kann nicht die Rede sein, weil ein nicht veräußertes Produkt
(d.V.)}
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Bis jetzt habe ich von der abstrakten Arbeit gesprochen. Nun möchte ich zum Wert übergehen. Was das Problem des Wertes betrifft, so ist meine Aufgabe die gleiche wie auch bei der abstrakten Arbeit. Ich bemühte mich zu beweisen, daß wir in den Begriff der abstrakten Arbeit auch die Merkmale der sozialen Organisation der Arbeit in einer Warenproduktion miteinschließen müssen. Genau so möchte ich auch beweisen, daß wir in den Begriff des Wertes unbedingt die soziale Form des Wertes miteinbe ziehen müssen, die soziale Form, die die Arbeitsprodukte in einer Warenproduktion annehmen.
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| [Ziel] |
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Wenn Marx in der "Kritik" unmerklich vom Tauschwert zum Wert übergeht, so ist es ganz im Gegenteil im "Kapital" so, als ob er auf diesem Punkt stehenbleiben würde, da er die Einwände von Seiten seiner Gegner voraussieht. Nach dem oben erwähnten Satz bemerkt Marx: "Der Tauschwert scheint daher etwas Zufälliges und rein Relatives, ein der Ware innerlicher, immanenter Tauschwert . .. also eine contradictio in adjecto." (40)
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| [Problem des Übergangs vom Tauschwert zum Wert] |
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Tatsächlich folgt aus dieser Tatsache, daß ein und dieselbe Ware in den verschiedensten Gebrauchswerten ausgedrückt werden kann. Marx kommt in dem zitierten Absatz zu dem Schluß, daß zwei Waren, die gegen ein und dieselbe Ware ausgetauscht werden, oder einem Dritten gleich sind, untereinander gleich sind. Daraus folgt mit der Notwendigkeit der Logik auch der umgekehrte Schluß, zu dem Marx im folgenden Absatz kommt: Wenn zwei Waren untereinander gleich sind. so sind sie einem Dritten gleich. Eben diesen Gedanken äußert Marx in dem Absatz, wo er den Weizen mit dem Eisen vergleicht. Und so ist die These von Marx, daß zwei Waren, die untereinander gleich sind, auch irgend einem Dritten gleich sein müssen, nur eine Schlußfolgerung aus der vorhergehenden These, laut der zwei Waren, die einem Dritten gleich sind, untereinander gleich sind. Nur die Vereinigung der beiden Absätze gibt den wahren Sinn der Argumentation von Marx wieder. Der Ausgangspunkt seiner ganzen Argumentation besteht in der Konstatierung einer allen bekannten Tatsache, die einer Warenproduktion zueigen ist, der Tatsache der allseitigen Gleichsetzung aller Waren miteinander und der Möglichkeit der Angleichung einer bestimmten Ware an die unendliche Vielzahl aller anderen Waren. Anders ausgedrückt, der Ausgangspunkt aller Überlegungen von Marx ist die konkrete Struktur einer Warenproduktion, und keineswegs die rein logische Vergleichsweise zweier Waren miteinander .
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| [1. Allgemeine Gleichsetzbarkeit macht sie einem Dritten gleichgesetzt] |
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Die zweite Voraussetzung besteht im folgenden: Wir nehmen an, daß der Austausch eines Quarters Weizen gegen eine beliebige andere Ware ein Austausch ist, der einer bekannten Gesetzmäßigkeit unterliegt, und die Gesetzmäßigkeit dieser Tauschakte besteht in ihrer Abhängigkeit vom Produktionsprozeß. Wir lehnen die Vermutung ab, daß der Quarter Weizen gegen eine beliebige Menge Eisen, Kaffee usw. ausgetauscht werden kann. Wir können nicht mit der Annahme übereinstimmen, daß jedesmal im Tauschakt selbst Proportionen für den Austausch aufgestellt werden, die völlig zufälligen Charakter haben. Dagegen behaupten wir, daß all diese Möglichkeiten für eine bestimmte Ware, gegen eine andere ausgetauscht zu werden, einer bestimmten Gesetzmäßigkeit unterliegen, einer Gesetzmäßigkeit, die ihre Basis im Produktionsprozeß hat.
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| [2. Die Frage nach der Tauschproportion - (natürlicher Preis bei Smith)] |
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Obwohl wir jetzt von jenen konkreten Produkten abstrahieren, gegen die unser Quarter Weizen ausgetauscht wird, abstrahieren wir trotzdem nicht von der sozialen Form des Wertes, den dieser Quarter Weizen besitzt, d.h. wir behaupten, daß unser Quarter Weizen die Fähigkeit hat, in einer bestimmten Proportion gegen ein beliebiges anderes Produkt ausgetauscht zu werden, das es in der bestimmten Gesellschaft gibt. Weiter betrachten wir die Fähigkeit einer Ware zum Austausch als ihr Merkmal, das bestimmten Gesetzen unterworfen ist, und insbesondere eng mit den Herstellungsbedingungen einer bestimmten Ware verbunden ist. Anders ausgedrückt, zu unserem Begriff des Wertes des Weizens gehört nicht mehr nur allein der Begriff der gesellschaftlichen Arbeit, die zu ihrer Herstellung notwendig ist. Dazu gehört der Begriff der gesellschaftlichen Arbeit, der "Sachform" annimmt, die Form einer besonderen Eigenschaft eines Produkts. Hierher gehört auch "der Wertinhalt" und die "Wertform".
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| [Abstraktion nicht von der sozialen Form] |
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"Gesellschaftliche Form der Ware und Wertform oder Form der Austauschbarkeit sind also eins und dasselbe." (46) Wie zu ersehen ist, wird als Wertform die Form der Austauschbarkeit oder die soziale Form. des Arbeitsproduktes bezeichnet, die in sich die Fähigkeit birgt, gegen beliebige andere Waren ausgetauscht zu werden, sofern diese Fähigkeit durch die Quantität der Arbeit bestimmt wird, die zur Herstellung einer bestimmten Ware notwendig ist. Auf diese Weise gingen wir nicht von der sozialen Form des Arbeitsprodukts ab, als wir vom Tauschwert zum Wert übergingen. Wir abstrahierten nur von jenem konkreten Produkt, in dem sich der Wert einer Ware ausdrückt, aber wir hatten dabei immer die soziale Form des Arbeitsprodukts vor Augen.
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| [Gesellschaftliche Form, Wertform vs. Tauschwert] |
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Jetzt, wo die Unterscheidung zwischen der Wertform und dem Tauschwert geklärt ist, möchte ich mich dem Begriff des Wertes zuwenden und das Verhältnis zwischen seinen verschiedenen Aspekten verfolgen: zwischen dem Wertinhalt oder der Wertsubstanz und der Wertform.
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| [Zusammenhang der drei Merkmalen des Werts] |
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Obwohl Marx im gegebenen Fall nirgends auf einen Zusammenhang seines Konzepts mit der Philosophie Hegels hinweist, kann man eine wesentliche Ähnlichkeit zwischen der Aufspaltung der sozialen Form des Produkts bei Marx und der Lehre Hegels über die "Verdoppelung der Form" finden. Ich möchte hier einige Zeilen aus der sogenannten kleinen "Logik" von Hegel anführen: "Bei dem Gegensatz von Form und Inhalt ist wesentlich festzuhalten, daß der Inhalt nicht formlos ist, sondern eben sowohl die Form in ihm selbst hat, als sie ihm ein Äußerliches ist. Es ist die Verdoppelung der Form vorhanden, die das eine mal als in sich reflektiert den Inhalt, das andere mal als in sich reflektiert die äußerliche dem Inhalt gleichgültige Existenz ist." (47) Ich glaube, daß die von Marx durchgeführte Unterscheidung zwischen "Wertform", die im Wert selbst eingeschlossen ist, und "Tauschwert", der etwas 'Äußerliches", "Unbestimmtes" in bezug auf den Wert darstellt, Ähnlichkeit mit der Verdopplung der Form hat, die uns bei Hegel begegnet.
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| [Verdopplung der Form bei Hegel] |
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Jetzt möchte ich zum letzten Teil meines Vertrages übergehen, zur Frage über den Inhalt oder die Substanz des Wertes. Alle Marxisten stimmen darin überein, daß die Arbeit den Inhalt des Wertes bildet, aber das Problem liegt darin, von welcher Arbeit denn hier die Rede ist.
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| [Substanz des Wertes - welche Arbeit?] |
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Man kann oft finden, daß Marx unter dem Inhalt des Wertes etwas versteht, das nicht nur die soziale Form des Wertes annehmen kann, sondern auch eine andere soziale Form.
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| [Wertinhalt - verschiedene soziale Formen?] |
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Wenn Marx in dem bekannten Brief an Kugelmann vom 11. Juli 1868 sagt, daß die gesellschaftliche Teilung der Arbeit sich in einer Warenproduktion in Form des Wertes äußert, betrachtet er wiederum die gesellschaftlich geteilte Arbeit als Inhalt, der diese oder jene soziale Form annehmen kann.
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| [Heureka, der Kugenmannbrief] |
{ Das ist für mich immer die entscheidende Stelle, wo sich Spreu und Weizen trennen müssen. Aber Rubin macht es sich nicht einfach. (d.V.)}
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Ich möchte jetzt ein Argument zugunsten der gegenteiligen These anführen, laut der wir unter dem Inhalt des Wertes die abstrakte Arbeit verstehen müssen.
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| [Gegenteilig] |
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Ich habe früher bewiesen, daß die sozial gleichgesetzte Arbeit in einer Warenproduktion die Form der abstrakten Arbeit annimmt, und nur aus dieser abstrakten Arbeit entspringt notwendigerweise der Wert als soziale Form der Arbeitsprodukte. Daraus folgt, daß der Begriff der abstrakten Arbeit in unserem System unmittelbar dem Wertbegriff vorangegangen war, und das würde beweisen, daß wir gerade diesen Begriff der abstrakten Arbeit als Basis, Inhalt oder Substanz des Wertes auffassen müssen. Aber man darf auch nicht vergessen, daß Marx in der Frage des Verhältnisses zwischen Inhalt und Form auf dem Standpunkt Hegels stand und nicht auf dem Kants. Kant betrachtet die Form als etwas Äußerliches in bezug auf den Inhalt und etwas, das sich von außen an ihn anschließt. Vom Standpunkt der Hegeischen Philosophie aus, stellt der Inhalt nicht etwas dar, an das sich die Form von außen anschließt, sondern der Inhalt selbst, indem er sich entwickelt, gebiert diese Form, die in eben diesem Inhalt in versteckter Form enthalten war. Die Form entspringt notwendigerweise dem Inhalt selbst.
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| [Form und Inhalt] |
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Beginnen wir mit den Produktionsverhältnissen der Warenproduzenten. Das war ein Begriff, der jedem Marxisten bekannt war. Alle wußten, daß die Lehre von den Produktionsverhältnissen der Menschen die Basis der Marxschen ökonomischen Theorie ist. Es wurde dabei jedoch nicht klar genug versucht zu zeigen, wie aus den menschlichen Produktionsverhältnissen jene Kategorien entsprangen, über die ich sprach. Deshalb kam es, als ich zur abstrakten Arbeit überging, zu einem völligen Bruch zwischen dem ersten und dem zweiten Begriff. Die abstrakte Arbeit wurde als physiologisch gleiche Arbeit bestimmt, d.h. die Form der Produktionsverhältnisse der Menschen als Warenbesitzer war völlig verworfen worden. Diese Form war von uns vergessen worden, und wir befanden uns plötzlich in der Sphäre der physiologisch gleichen Arbeit, die für alle historischen Epochen die gleiche ist.
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| [Formfrage] |
{ Hier steckt der reale Kern von z.B. Heinrichs Kritik. (d.V.)}
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Durch diese zwei Umformungen erhalten wir einen ununterbrochenen logischen Zusammenhang aller aufgezählten Kategorien. Aus einer bestimmten Form der Produktionsverhältnisse der Menschen als Warenproduzenten entspringt der Begriff der abstrakten Arbeit. Aus der abstrakten Arbeit, die nicht als physiologisch gleiche Arbeit, sondern als in einer spezifischen Form sozial gleichgesetzte angesehen wird, die einer Warenproduktion zueigen ist, entspringt notwendigerweise der Wertbegriff. Der Wertbegriff, der als Einheit von Inhalt und Form betrachtet wird, ist durch seinen Inhalt mit dem vorhergehenden Begriff der abstrakten Arbeit und durch seine Form mit dem folgenden Begriff des Tauschwerts verbunden. Endlich, führt die Entwicklung des Tauschwerts notgedrungen zum Geld.
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| [Der Zusammenhang der Kategorien] |