prev-arrow Projekte
Team Peter Heilbronn
Thema Splitter zur Geschichte der KPD 1923-1933 Teil I&II ( original )
Verweis [ Struktur ] [ Info »

Arbeitsmaterial:
Reichstagswahl-Übersicht+grafisch
Zum Dawes- und Young-Plan
Übersicht von Wikipedia
Übersicht Bundeszentrale Politische Bildung
Parteiaufbau, -struktur
Geschichtstabelle
Programm von 1918

]
Status Überarbeitungen 02/05, 10/05
Home www.mxks.de

1. Arbeitsweise
2. Überblick
2.1. Politik
2.2. Ökonomie
3. Ausgangspunkt nach der Niederlage in Deutschland
3.1. Allgemein
3.2. Für die KPD
4. Maslow-Fischer-Neumann
5. V. Weltkongress der KI 06/1924
6. V. Erweiterte Tagung des EKKI 04/1925 und die Bolschewisierung
7. Meyer-Eberlein-Ewert, Versönler, 1925
8. Thälmann-Neumann-Remmele, 1927
9. Analyse der Situation der KI, Trotzki
10. Zum Faschismus
11. Das Jahr der Wende 1929
11.1. Ökonomie
11.2. Politik
12. Kapital geht in die Offensive 1930
12.1. Sozialdemokratie
12.2. KPD & Sozialfaschismus-These
12.3. Faschismus
13. Vor dem Ende der Arbeiterbewegung 1931-33
13.1. Analyse zur Taktik der KI und Faschismus, Trotzki
14. Anhang
14.1. Quellen
14.2. Bemerkungen

1. Arbeitsweise

Dieser Vortrag schließt direkt an meinen schon gehaltenen zum 'Deutschen Oktober 1923' an. Es bietet sich an, den Zeitraum 1923-33 in zwei Bereiche aufzugliedern und daran verschiedene Schwerpunkte zu setzen. Das wäre erstens die Zeit von 1923-1928 mit dem Fokus auf die Fraktionierung und Bolschewisierung der KPD. Schließlich die Zeit 1929-33 mit stärkerem Bezug auf den massiv erstarkenden deutschen Faschismus und das Verhalten der KPD und der KI hierzu.
Es ist wirklich nicht einfach herauszufinden, was wirklich passiert ist und die ganzen sich widersprechenden Wendungen und Winkelzüge zu erkennen und dann noch so kurz darzustellen. Meiner Meinung nach ist die beste Darstellung des Gesamtzusammenhanges und die Einbettung in das Gesamtgeschehens in Trotzkis Werken zu finden, der mir eine Ahnung vermittelt hat, wie die Zusammenhänge dieser konfusen und sich widersprechenden Darstellungen sind. Was geschrieben wurde, was dabei eigentlich gemeint wurde und was wie schließlich von der Programmatik real umgesetzt wurde sind ganz verschiedene Dinge, welches einen solchen Vortrag zum Wagnis macht.
Es kann in diesem Beitrag, der immerhin einen ganzen Tag mit Diskussionen umfasst, nur darum gehen, gemeinsam dieses Puzzle zu erarbeiten und einen Überblick über diese wichtigen Jahre zu gewinnen.
Gehen wir etwas darauf ein und bewegen uns in der Vorgeschichte unseres Betrachtungszeitraumes.
 
[lechts und rinks]
Im Gegensatz zum heutigen Gebrauch bezieht sich rechts/links auf innerhalb der kommunistischen Bewegung. Links bezieht sich auf die ungeduldige treibende Strömung die ständig die revolutionäre Situation heranreifen sieht. Z.B. die 'Theorie der Offensive', die zum Desaster der Märzaktion geführt hatte, die die KPD 200000 ihrer neuen Mitglieder gekostet hatte und schon die erste Riege von wertvollen erfahrenen Mitstreitern wie dem damalig Vorsitzenden Levi. Die Ultralinken stehen dem politischen Abenteurertum nahe.
Oft wird dem Links ein Ultra vorangestellt, um eine Übertreibung in dieser fordernden Weise zu zeigen. Die Ultralinken Maslow und Fischer, später auch im Führungsstab der KPD und dann ebenfalls abgesetzt, sahen in der Sozialdemokratie sogar ersten Gegner. Ein Umstand, der in der Sozialfaschismus-These wiedererscheint, weshalb Trotzki der KPD im gesamten hier zu betrachtenden Zeitraum das Attribut ultralinks zukommen lässt.
 
[(Ultra)Links]
Rechts bezieht sich auf das beharrende Moment der kommunistischen Bewegung. Die, die mit vielen oder allen (die Versöhnler) zusammenarbeiten wollen, insbesondere mit den Sozialdemokraten, bis zu denen, die "sozialdemokratisch" versuchen, über das Parlament die Revolution vorzubereiten. Sie werden auch Opportunisten genannt. Ein Beispiel hierfür ist gerade der Deutsche Oktober 1923, wo in Thüringen und Sachsen (z.B. Brandler) die KPD an der kurzlebigen Arbeiterregierung beteiligt war. Die Rechten warten ab und bauen an ihrem Apparat, damit dieser in der richtigen Situation unfehlbar funktioniert, auch wenn sie dabei wie 1923 die nur Wochen dauernde revolutionäre Situation übersehen.
 
[Rechts]
Diese Vokabel steht bei Trotzki für die Kräfte im Zentrum der Partei. Wohlgemerkt ist dies administratorisch gemeint. Es sind die Kräfte, welche sich an der Mittelachse der sich konzentrierenden Macht stationieren. In geschichtlicher Konsequenz sind dies die Stalinisten und Leninisten. In vielem decken sie sich mit den Rechten. (Angemerkt sei, daß Lenin und die Leninisten, zumal der verschiedenen Jahrzehnte bis heute sehr unterschiedlich sind. Alle Selbstbenennungen von Strömungen mit wichtigen Vertretern der Arbeiterbewegung sind eh mit Vorsicht nachzusehen.)
 
[Zentristen]
Später sollten diese Strömungen nach Spaltungen hin ihre eigenen Organisationen erhalten. Z.B. die KPD-O,KAPD, Leninbund ... Es ließe sich so der ganze Regenbogen der verschiedenen Strömungen aufzeigen und man sieht,wie kurzlebig hier die Begriffe sind. Es zeigt sich ein Stück die ganze Dynamik der geschichtlichen Bewegung, wenn man in der Betrachtung konkreter wird. Die Dialektik ist an der Stelle fühlbar. Und etwas, was gestern noch richtig war,kann morgen falsch sein.

2. Überblick

Hier nun ein kleiner Überblick über die Zeitspanne in der Weimarer Republik.

2.1. Politik

  • 13. Februar 1919 - 20. Juni 1919 Philipp Scheidemann, SPD (Ministerpräsident)
  • 21. Juni 1919 - 26. März 1920 Gustav Bauer, SPD (bis 14. August 1919 Ministerpräsident)
  • 27. März 1920 - 8. Juni 1920 Hermann Müller, SPD
  • 25. Juni 1920 - 4. Mai 1921 Konstantin Fehrenbach, Zentrum
  • 10. Mai 1921 - 14. November 1922 Dr. Joseph Wirth, Zentrum
  • 22. November 1922 - 12. August 1923 Dr. Wilhelm Cuno
  • 13. August 1923 - 23. November 1923 Dr. Gustav Stresemann, DVP
  • 30. November 1923 - 15. Januar 1925 Dr. Wilhelm Marx, Zentrum
  • 15. Januar 1925 - 16. Mai 1926 Dr. Hans Luther
  • 16. Mai 1926 - 28. Juni 1928 Dr. Wilhelm Marx, Zentrum
  • 28. Juni 1928 - 30. März 1930 Hermann Müller, SPD
  • 30. März 1930 - 31. Mai 1932 Dr. Heinrich Brüning, Zentrum
  • 1. Juni 1932 - 1. Dezember 1932 Franz von Papen
  • 2. Dezember 1932 - 28. Januar 1933 Kurt von Schleicher
  • Am 30. Januar 1933 wurde Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt und die Weimarer Republik endete
Reichskanzler Abfolge (Quelle: Wikipedia.org)
Übersicht über die Reichstagswahlen der Weimarer Republik:
http://www.gonschior.de/weimar/Deutschland/RTW_graf.htm (Quelle: [GoschWei]*1 )

2.2. Ökonomie

Allgemein kann die Zeit von 1924 bis 1928 als eine Ruhephase und kurzzeitige Stabilisierung bezeichnet werden. Die Zahl der Lohnabhängigen stieg relativ wie absolut an, die Profite ebenfalls. Ein wichtiges Instrument war der Dawes-Plan.
Beim Dawes-Plan ging es darum, die Reparationszahlungen an die Sieger des 1.Weltkrieges zu sichern. Er trat im September 1924 in Kraft. Es war vorgesehen, das Deutschland 1 mrd. RM zu zahlen hatte, wobei dieser Betrag bis auf 2.5 mrd RM steigen sollte bis 1928. Als Starthilfe flossen hohe Summen, besonders aus den USA, als Kredite an die Weimarer Republik. Zur Sicherung der Zahlungen wurde die Reichsbank, sowie die Reichsbahn unter internationale Kontrolle gestellt, aber auch die Besetzung des Ruhrgebietes aufgehoben.
Was allerdings abzusehen war, dass Deutschland die Zahlungen wohl nicht aufbringen kann und kein Ende der Reparationszahlungen festgeschrieben wurde. Der Dawes-Plan wurde dann später (1930) vom Young-Plan ersetzt. Zwar gab es Widerstände der Rechten gegen die Souverenitätsbeschränkungen, aber auf Druck der Industrie (Besetzung des Ruhrgebietes) und Agrarbetriebe wurde der Plan angenommen.
 
[Dawes-Plan]
Varga in seiner Analyse für die Komintern zum V. Weltkongress 1925 der KI sagt folgendes zum Dawes-Plan:
" Diese zwei Tatsachen: die Niederlage des deutschen Proletariats und die Stabilisierung der Valuta ermöglichten es der amerikanischen Bourgeoisie, die einen Überfluß an Geldkapital hat, das sich im Heimatlande nur zu einem sehr niedrigen Zinssatz unterbringen läßt, in Deutschland Kapitalien profitbringend anzulegen; zu versuchen, Deutschland zu einer Kolonie der Vereinigten Staaten zu machen.

Die Sicherheit der in Deutschland angelegten Kapitalien erfordert aber, daß die Fähigkeit Deutschlands, Zinsen und Profite zu bezahlen, nicht durch einen neuerlichen Angriff Frankreichs[Besetzung des Ruhrgebiets, d.V.] unmöglich gemacht werde. Unter diesen Umständen entstand der Dawes-Plan. Der Dawes-Plan sollte als verschiedene Zwecke erfüllen.
  1. die Möglichkeit einer amerikanischen Kapitalanlage zu schaffen und diese vor französischen Übergriff sichern;
  2. Deutschland in einen Zustand zu versetzen, überhaupt Reparationen zahlen zu können, ohne daß die Reparationszahlungen einen Zusammenbruch der deutschen Valuta herbeiführen;
  3. die deutsche Industrie durch die Reparationszahlungen im Inneren Deutschlands derartig zu belasten, daß es auf dem Weltmarkt der Industrie Englands und Frankreichs keine wirkliche keine vernichtende Konkurrenz machen soll.
"
[Herv. v. P.H.](SdKPDA:333)*2
In den Jahren 1924-29 flossen so 10-15mrd. RM als kurzfristige Kredite nach Deutschland. Diese Kredite gingen zumeist an Montankonzerne Krupp, Thysse, AEG, Bosch, Siemens,... Mit diesem Geld und den Inflationsgewinnen bis 1923 konnte massiv rationalisiert werden und die Großbetriebe weiter verstärken, das Kapital konzentrieren.
" Die Vereinigten Staaten und Europa war sehr eng mit der Frage des Faschismus und der Sozialdemokratie verbunden. Erst die Niederlage der deutschen Revolution im Jahre 1923 ermöglichte es dem amerikanischen Kapital, an die Verwirklichung seiner Pläne, der (vorläufig) friedlichen Unterjochung Europas heranzugehen. " (Trotzki)*3
So konnte die Industrieproduktion wieder stark wachsen und der Anteil am Weltmarkt von mageren 8% 1923 auf immerhin 12% steigen bis 1928 und beim Welthandel von 8.1% auf 9.5%. Die Arbeitsproduktivität nahm entschieden zu. Durch z.B. Fließband und Akkordarbeit wurde die Produktivität eines Industriearbeiters um 40%(!) erhöht.*4
Im Jahre 27/28 kam es sogar kurzzeitig zu einer Hochkonjunktur.
Wie in der Industrie so führte die Nachkriegszeit in der Landwirtschaft zu einer weiteren Konzentration des Kapitals. Hier bei den Großgrundbesitzern auf Kosten der Mittel- und Kleinbetriebe. Auf Grund der hohen Getreidezölle/Subvention profitierten die auf Pflanzenproduktion angelegten Großbetriebe, währen die kleinen und mittleren einen relativ höheren Tierproduktionsanteil besaßen. Es kam zu massenhaften Zwangsversteigerungen und dagegen organisierter Gegenwehr.
Auf der anderen Seite gab es Lebensmittelvernichtung in großem Ausmaß und Hunger in den Städten.
Die Bauern lebten unter halbfeudalen Verhältnissen und wurden erst 1928(!) aus der Polizei und Justizgewalt der Großgrundbesitzer entlassen.
 
[Landwirtschaft]
Die Kapitalisten nutzten selbstverständlich die Gunst der Stunde und säuberten ihren Betriebe von Gewerkschaftsmitgliedern und anderen unliebsamen Personen. So waren Gewerkschaftler von Arbeitslosigkeit ungleich stärker betroffen und der gewerkschaftliche Organisierungsgrad (ADGB+AfA) sank kontinuierlich von rund 8mio. 1922 auf 3.9mio 1932.
 
[Gewerkschaft]
Bei den Gewerkschaften und den Sozialdemokraten witterte man trotzdem wieder Morgenluft. Der Sermon ist der gleiche wie heute. Man müsse der Industrie und überhaupt dem deutschen Kapitalismus wieder bestehen, damit er nach der Rationalisierung die Produktion ausweite und den Export und somit wieder neue Arbeitsplätze schaffen würde. Die Gewerkschaft würde dann für gerechte Verteilung des ständig wachsenden Sozialproduktes sorgen.
Das Wort hierfür hieß damals "Wirtschaftsdemokratie", in den 50-zigern organisierter Kapitalismus und heute soziale Marktwirtschaft. Es ist immer dasselbe. Nicht, dass in den Betrieben demokratisch bestimmt würde, darum ging es natürlich überhaupt nicht. Aber, dass der Staat und geeignete Organe und Institutionen das Wirtschaftsleben überwachen, steuern und Folgen abmildern sollen.
Auch sei die Zusammenarbeit zwischen den Betriebs-Räten als Überbleibsel der Novemberrevolution, die Gewerkschaften darüber und das Kapital als Arbeitsgemeinschaft eng zusammenarbeiten. Diese Betriebsräte sollten dann das Mitbestimmungsorgan der Arbeiter werden. Das hieß dann Demokratisierung der Wirtschaft, erfunden von Naphtali und Tarnow als Theorie der Wirtschaftsdemokratie. Wobei diese Räte natürlich nichts mehr mit ihrer ursprünglichen Revolutionären Bestimmung zu tun haben.
 
[Wirtschaftsdemokratie]
" Der Klassenkampf wird im wesentlichen ersetzt durch die Selbstorganisation den Konsumenten einerseits, durch den Ausbau gemischter Lenkungsorgane andererseits. " (SdKPDA:335)*5
Wie bei allen Sozialdemokraten ist der Staatsfetisch bei Naphtali nicht zu übersehen. Der Staat ist für ihn klassenindifferent, ein neutraler, übergeordneter und benutzbarer Mechanismus und Marx/Engels meinten eh die parlamentarische Demokratie als Ziel der Entwicklung. Hilferding (Finanzkapital, was Lenin stark beeinflußt hat) war ja kurz Wirtschaftsminister und muß so ganz ähnliche Gedanken gehabt haben. Staatsgelenkte Wirtschaft ist Sozialismus.
Der Lohn war auf Grund von Massenarbeitslosigkeit und Hyperinflation (1923, stündliche Verdoppelung von Preisen) auf einen Tiefstand gesunken und sollte erst 1928 wieder den Stand von 1913 erreichen.
 
[Lohn]
Die Streiks und die durch sie verlorenen Tage sanken kontinuierlich seit 1922 ab, 1925 dramatisch, und erreichten schließlich ihren Tiefstand bei 10% (v.1922). Von rund 23mio. für das Kapital verlorenen Arbeitstagen auf rund 2mio.
 
[Streik]
JahrIndustrieproduktion (1928=100%)Lohnabhängige in tsd.Erwerbslose in tsd.Gewerkschaftsmitglieder in tsd.
192346200008187646
192469191229274999
192581201766824503
192678202872025(!)4310
1927982120713124482
19281002199513915015
19291022241818995296
1930872191630765220
1931702061645204798
193258187115603 3932
193366185404804-
(Quelle:[GdS]*6 )

3. Ausgangspunkt nach der Niederlage in Deutschland

3.1. Allgemein

Nach der "Märzaktion" 1921 und dem "Deutschen Oktober" 1923 sah sich eine geschwächte KPD einer wirtschaftlichen Konsolidierungsphase gegenüber. Sie hatte eine schwere Niederlage des internationalen Proletariats erlitten. Das Problem auf dieser Ebene betrachtet zeigt sofort das fatale der Situation auf. Die Oktoberrevolution war von Lenin und Trotzki insbesondere in Hoffnung auf folgende Revolutionen in den industriellen Kernlädern gerade dem Deutschen Reich oder Frankreich befürwortet und forciert worden. Beiden war klar, dass dies nur der Auftakt der Weltrevolution hat sein können und, obwohl es ein Sechstel der Erde umfasst, Russland alleine nie fähig wäre, den Kommunismus aufzubauen.
Ihre Hoffnung waren ja keinesfalls unbegründet. In ganz Europa schwelte der Klassenkonflikt, die wirtschaftliche Lage verschlechterte sich. Z.B. in Deutschland rollten
Bei einer Abstimmung des Berliner Metallarbeiter Verbandes war die Stimmung 54000:22000*7 für die Kommunisten. Und die Kommunisten hatten in diesem Augenblick die Mehrzahl der Proletarier hinter sich, was das entscheidend notwendige ist.
In dieser Lage hatte die KPD-Führung "nur" die Bildung der Arbeiterregierungen (SPD-KPD) vorangetrieben. Es gab keine revolutionären Maßnahmen wie Als sehr schwerwiegend wurde auch die Unfähigkeit gesehen, die proletarischen Hundertschaften zu eine mächtigen Verteidigung gegen die anrückende Reichswehr zu machen. Die Resultate des militärischen Apparates waren auch einfache der Kürze der Zeit, der Planung, kläglich.
" Das Programm der Komintern kann nach den Erfahrungen des letzten Jahrzehnts nicht auskommen ohne eine Charakteristik der revolutionären Situation, deren Entstehung und Verschwinden, ohne einen Hinweis auf die klassischen Fehler in der Bewertung der Situation, ohne eine Erklärung, wie sich der Lokomotivführer bei den Kurven verhalten muss, und ohne dass man den Parteien jene Wahrheit einhämmert, dass es Situationen geben kann, bei denen der Erfolg der Weltrevolution von einem Kampf von zwei bis drei Tagen abhängt. " [Herv. v. P.H.](Trotzki)*8
Das zeigt die Tragweite der Ereignisse im Oktober 1923, weil letztendlich auch die Entwicklung in der Sowjetunion von ihr abhängen konnte. Das sollte sich dann später in der Verwirklichung der These des 'Sozialismus in einem Lande' zeigen,was die somit notwendig gewordene ursprüngliche sozialistische Akkumulation selbst voraussetzt an Massen billigster menschlicher Arbeitskraft bei fast völligem Fehlen der großen Maschinerie und Industrie.
 
[Wirkung auf die SU]
Ein weiteres schweres Motiv war das moralische, welches die Arbeiter, die sich immerhin schon der KPD zuneigten, doch wieder zurück in den Schoß der Sozialdemokratie spielte. Die KPD verlor immer mehr an Massenwirksamkeit, dem man auf dem Weltkongress der KI nun mit der Bolschewisierung und somit der Reorganisierung beikommen wollte.
 
[Moralisches Moment]
" Nicht nur der verarmte Kleinbürger, sondern auch der einfache Arbeiter sagte sich; dass, wenn die Kommunistische Partei es nicht verstand den Sieg zu erringen, so wird vielleicht die Sozialdemokratie uns ? zwar nicht den Sieg, nein, das erwartet man nicht von ihr ? aber ein Stück Brot durch eine Belebung der Industrie mit Hilfe des amerikanischen Goldes bringen.
...
Der 5. Kongress [der KI,d.V.] hat das nicht begriffen und indem er die Ausmaße der deutschen Katastrophe falsch eingeschätzt und sie lediglich zu einer Frage der Komödie im sächsischen Landtage gemacht hatte, hat er sich die Tatsache nicht klargemacht,dass das Proletariat Europas sich bereits auf der ganzen Front in einem politischen Rückzug befindet, und dass unsere Aufgabe jetzt nicht in einem bewaffneten Aufstand, sondern in einer Neuorientierung bestand, und zwar in Rückzugsgefechten und in der Schaffung von organisatorischen Positionen für die Partei vor allem in den Gewerkschaften. "
[Herv. v. P.H.](Trotzki)*9
Das heißt, es war nicht die Stärke der SPD, sondern die Schwäche der KPD, welche sich bei dem aktuellen Kräfteverhältnis ausdrückt. Was hinzukam war, dass die schwankenden Zwischenschichten nun auch von der KPD enttäuscht sich klar dem Faschisten zuwandten und somit die NSDAP im Vorläufer gestärkt wurde. Nun ist es aber in der Revolution notwendig und auch mit entscheidend, dass gerade die Zwischenschichten zu großen Teilen sich mit auf die Seite des Proletariats stellen.
 
[Kleinbürger und Faschismus]
Über diesen Aspekt wird im zweiten Teil des Vortrages ausführlich zu sprechen sein, als die NSDAP explosionsartig an Umfang und Einfluss zunahm nach 1928.

3.2. Für die KPD

Im Zuge der Untersuchung der Ursachen des Scheiterns von 1923 kristallisierte sich immer mehr heraus, dass diese auch dazu benutzt wurde einen Fraktionskampf in der SU auszuführen. Die Troika Stalin-Sinowjew-Kamenew führte einen Abwehrkampf gegen den "Trotzkismus", wofür die nun stattfindende Auseinandersetzung gesucht und gefunden wurde. Die rechte KPD-Spitze mit Brandler und Thalheimer wurden nach Moskau gerufen und über 4 Jahre in der SU mit formalen Ehren aber starken Beschränkungen festgehalten, damit sie nicht mehr in das Geschehen der KPD eingreifen konnten. Es gab Absprachen mit Moskau.
Auf dem Frankfurter, dem 9. Parteitag April 1924 nun wurden die ultralinken Maslow und Fischer mit großer Mehrheit als Führung der KPD gewählt. Sie dominierten die Zentrale und waren mit ihrer Kritik an Brandler EKKI-konform. Deren Kritik an der fehlenden Entschlossenheit Brandlers und Thalheimers 1923 sind für den Sommer richtig, für den Herbst hingegen schon wieder falsch. Da ihre Kritik von einer permanenten Möglichkeit die Arbeitermassen in den bewaffneten Kampf zu treiben ausgeht, das macht ihr Ultralinks aus. Ihre richtige Kritik im Besonderen des historischen Augenblicks macht ihre starre Denkweise im Allgemeinen nicht wahrer.
Die Einheitsfront mit der SPD in der Arbeiterregierung zu diesem Zeitpunkt gesucht zu haben und diese Stellung auch nicht einmal ausnutzen zu können erwies sich als falsch. Hingegen die allgemeine notwendige Einheitsfront kategorisch zu verneinen und eine rein proletarische Revolution zu wollen, brachte die neue Führung wieder in Schwierigkeiten.
An solchen Stellen zeigt es sich, dass man mit mechanischen, abstrakten Denkweisen die Dynamik und somit die Wirklichkeit des historischen Prozesses nicht erfassen kann. Jede Taktik und jede Wende bis zur Kehrtwende ist Kind eines konkreten Augenblicks und muss ihm und der Zielstellung entsprechen.

4. Maslow-Fischer-Neumann

Mit Maslow/Fischer begann eine scharfe Kehrtwende hin zu einem Konfrontationskurs gegen die SPD als auch die Gewerkschaften. Dies sorgte aber auch dafür, dass der Einfluß auf die Gewerkschaften sank und auch die Möglichkeit Massen zu mobilisieren. Dies führte dazu, dass man in Moskau dieser neuen Führung die Unterstützung entzog und dafür wieder alte erfahrene Genossen in die Führung der KPD genommen wurden.
Zwischen dem 9.PT der KPD und dem V. Weltkongress der KI lief, wurde fast der ganze(!) alte Parteiapparat von der neuen Führung ausgetauscht, manchmal gegen den massiven Widerstand einzelner Grundorganisationen und mit teils unschönen Mitteln. Den Rest machte man mundtod und stellte sie kalt. Große Teile der alten Garde würde sich dann 1928 in der KPD-O wieder zusammenfinden im Kampf um die KPD und mit ihr und der SPD gegen die aufkommende faschistische Gefahr.
Es wird auch in Zukunft der Mechanismus sein, mit welchem man mit Niederlagen umgeht. Die Schuldigen werden entfernt aus der Parteiarbeit und durch genehmere ersetzt. Brandler und Thalheimer werden kominterniert. Niemals wieder seit 1924/25 sind mehr Funktionäre aus der Partei ausgeschlossen worden.
" Die Kommunistische Partei gehörte im Jahre 1923 zu den entscheidenden Faktoren im Verhältnis der Klassenkämpfe Deutschlands. Unter ihrem ideologischen Einfluß standen bis zu vierzig Prozent der in den Gewerkschaften organisierten Arbeiter. Die Partei hat heute diese Rolle verloren ... Die beiden Hauptfehler sind die menschewistische Politik der Brandler-Gruppe, die zur Oktober-Niederlage führte, und die kleinbürgerlich-'radikale' Politik der Maslow-Gruppe, die zur Zerstörung unserer Verbindungen mit den Arbeitermassen,besonders in den Gewerkschaften führte.

Die Schwäche der Partei beruht nicht auf der angeblichen Aussichtslosigkeit der allgemeinen Lage, sondern das Zögern, die Halbheit, die Unentschlossenheit der linken Arbeitermassen erklärt sich zu einem großen Teil gerade aus der Schwäche und Isolierung der Kommunistischen Partei.
...
Ohne starke kommunistische Zellen in allen Betrieben kann die Arbeiterdemonstration in der Sozialdemokratie nicht marschieren. Ohne starke kommunistische Fraktionen in allen Gewerkschaften können die parteilosen Arbeiter nicht gewonnen werden. Ohne revolutionäre Mobilisierung der Massen gibt es keine Einheitsfrontpolitik, sondern nur Brandlerismus. Ohne restlos klare, keinen Augenblick schwankende Einheitsfrontpolitik gibt es keine revolutionäre Mobilisierung der Massen, sondern nur "linke" Phrasen. "
(SdKPDA:18f)*10
(Heinz Neumann 'Der neue Kurs der KPD', Moskau, ca. 1925)

5. V. Weltkongress der KI 06/1924

Die 41 Delegierten diese Kongresses sollten noch einmal die Lehren aus dem Deutschen Oktober ziehen und man begann mit einem Abwehrkampf gegen "Links" und "Rechts". In den Mittelpunkt rückte so die Organisationsfrage.
Als besonders wichtig also für die Kritik der KI und schwerwiegend wird der organisatorische Mangel, das Organisationsprinzip der KPD gesehen. Diese hatte anscheinend keine organisatorisch starken Strukturen in den Großbetrieben selbst. Und so wird auch ein Hauptmerkmal der Bolschewisierung der kommunistischen Parteien der Welt werden, das die Betriebszelle als die Basiseinheit der Organisation einer bolschewistischen Partei angesehen wird, auch und gerade gegen die Sozialdemokraten und überhaupt bürgerliche Parteien.
Diese setzt man bewußt gegen die sich am parlamentarischen Wahlgeschehen orientierte Organisation z.B. der SPD in Kreisorganisationen usw. und gegen die ultralinken Bestrebungen der nun ihrerseits angegriffenen KPD-Führung. Gewerkschaftsarbeit wurde als essenziell angesehen und die Einheitsfronttaktik als wichtiger Ausgangspunkt erkannt. Letzteres sollte in der Sozialfaschismusthese der KI eine glatte Umkehrung erfahren.
Einheitsfront wurde von ihnen definiert als "eine Methode der Agitation und der revolutionären Mobilisation der Massen für die Dauer einer ganzen Periode".*11 Sie umfasst nicht nur die Einheitsfront von unten, wie die Ultralinken sie ausschließlich betreiben wollen, sondern auch die partielle Zusammenarbeit mit den Führern der Sozialdemokratie. Aber man blieb unter Eindruck von Noske und Italien bei der Ansicht, dass Faschismus und Sozialdemokratie die zwei Seiten ein und desselben Werkzeugs großkapitalistischer Diktatur*12 seien.

{ Was mir nur auffällt an dieser Stelle ist, das wie selbstverständlich mit der Reorganisation auf die Betriebsebene eine Disziplinierung und straffende Zentralisation stattfindet. Das ist beides ja nicht falsch, aber in der Tendenz hin zur Entmündigung des Parteivolkes und dem Aufbau einer Hierarchie-Pyramide, an deren Ende dann irgendwann eine einzelner Mensch stehen wird, ist es schon bedrohlich. (d.V.)}


6. V. Erweiterte Tagung des EKKI 04/1925 und die Bolschewisierung

Hier endlich rückte die Bolschewisierung in den Mittelpunkt. Neben dieser Konferenz gab es parallel eine Organisations-Konferenz (übrigens Mitglied Walther Ulbricht war hier ein führendes Mitglied). Bolschewisierung drückt sich zuallererst aus in der Losung: HERAN AN DIE MASSEN. Eine bolschewistische Partei ist eine Massenpartei.
" Eine Massenbewegung hat auch die Sozialdemokratie geschaffen, aber eine reformistische Massenbewegung. Die Losung der Bolschewisierung, auf eine ganz allgemeine Formel gebracht, bedeutet die Schaffung einer proletarischen, revolutionären Massenbewegung unter dem Banner der Ideen Marx' und Lenins.
Ein Bolschewik ist vor allem und in der Hauptsache ein Mensch der Masse. Die Losung des III. Weltkongresses:"Heran an die Massen!" - Die Eroberung der Mehrheit der ausschlaggebenden Schichten des Proletariats - bleibt nach wie vor vollauf in Kraft. Der V. Weltkongress hat diese Losung nicht nur nicht von der Tagesordnung abgesetzt, sondern sie im Gegenteil vertieft und weiterentwickelt. "
(Thesen:35)*13
 
[Bolschewisierung]
Weiter Punkte widmen sich der richtigen Einheitsfrontstrategie bis hin zu Gewerkschaften, Arbeitslosen, Jugendbewegung, Frauen und Presse.

{ An dieser Stelle wird meiner Meinung nach sehr klug und klar eine plausible Strategie nahegelegt, die man doch vielleicht besser beibehalten hätte. Auch da ist Trotzki voll zuzustimmen. Es erinnerte mich stellenweise an die Struktur des 'Manifests der Kommunistischen Partei'. (d.V.)}

Neben den eher allgemein gehaltenen prinzipiellen Bestimmungen gibt es auch für jede einzelne Sektion der Komintern, dass sind die einzelnen angeschlossenen nationalen Parteien nach den 21 Richtlinien Lenins, gesonderte Aufgaben. Die für die KPD lesen sich so:
" D. Deutschland. Hier läuft die Aufgabe der Bolschewisierung in erster Linie auf Folgendes hinaus:
  1. Liquidierung [kein Mord, d.V.] der "linken" Fehler in der Frage der Gewerkschaften, und zwar nicht nur in der Theorie, sonder auch in der Praxis.
  2. Ausbau der gesamten Agitation und Propaganda der Partei auf konkreterer Grundlage, um jedwede Schwankungen in der Frage der Zulässigkeit von Teilforderungen auszumerzen.
  3. Anwendung der Einheitsfronttaktik, die in der gegenwärtigen Situation(Enthüllung der Korruption der angesehensten Führer der Sozialdemokratie usw.) besonders fruchtbringend sein kann.
  4. Größere Aufmerksamkeit gegenüber der organisatorischen Erfassung der Massen (agitatorische Kampagnen genügen nicht und dürfen sich nicht nur auf Pressekampagnen beschränken).
  5. Größere Aufmerksamkeit gegenüber der Arbeit unter den kleinen Beamten, Angestellten usw.
  6. Praktische Behandlung der Frage der Arbeit unter der Bauernschaft.
  7. Propagierung der Losung "Arbeiter und Bauernregierung" ...
  8. Alle Maßnahmen zu ergreifen zur Sicherung einer gesunden und normalen innerparteilichen Entwicklung sowie zur Beseitigung aller Auswirkungen des vorausgegangenen Fraktionskampfes. Feste Sicherung der Parteieinheit gegen irgendwelche neuen Fraktionsreibereien.
  9. Den weiteren Kampf gegen neue Abweichungen gilt es jetzt, da die politische Linie der Partei auch organisatorisch genug gefestigt ist, wie früher und mehr als bisher vermittels der breiten, ideologisch-politischen Aufklärungskampagne, der Schulung der aktiven Parteikader sowie der energischen Heranziehung und Assimilierung der besten Kräfte auch aus den früheren oppositionellen Elementen in der Arbeit, soweit diese Genossen für eine loyale Mitarbeit im Geiste der Beschlüsse der Partei gewonnen werden können, zu führen.
  10. Die Politische Linie der Partei unter Einhaltung der Methoden der innerparteilichen Demokratie durchzuführen und systematische eine breite Aufklärungsarbeit zu betreiben, um vermittels der Diskussion die breiten Kreise der Parteimitglieder von der Richtigkeit der von der Partei eingeschlagenen Linie zu überzeugen.
"
[Herv. v. P.H.](Thesen:45f)*14
Dies hab ich so ausführlich zitiert, um dem Erstleser die Scheu vor diesen Dokumenten zu nehmen und zu zeigen, dass der heute so hart klingende Begriff 'Bolschewisierung' einen nicht dem Vorurteil entsprechenden historischen Inhalt zu diesem Zeitpunkt hatte. Nur bei längeren Passagen erhält man überhaupt die Möglichkeit sich hier einzudenken.
Ferner wird hier ganz klar auf 'innerparteiliche Demokratie' und 'Diskussion' verwiesen. Was dies real bedeutete und so ab 1929 wurde, steht auf einem anderen Blatt. Diese Texte, da notwendig sehr abstrakt und für uns heute nochmal abstrakt in der Zeit, lassen weiteste Spielräume frei und machen eine Beurteilung sehr schwer.
Da wir in der Geschichte später nur eine Wirklichkeit dieser Beschlüsse sehen, weil nur eine Möglichkeit von vielen sich letztendlich als Wirklichkeit realisiert und eine Notwendigkeit vorstellt. Aber eben auch keine unbedingte Notwendigkeit. Zu den meisten Zeitpunkte wäre es sicherlich möglich gewesen, einen anderen Weg einzuschlagen, z.B. in der Weigerung der Basis, das die Genossen entlassen werden, denen man vertraut.
Man muss auch begreifen, dass sich die Komintern als internationale Partei des revolutionären Proletariats verstand. Die nationalen KP's, so mussten sie sich nach den 21 Regeln Lenins nennen KP+Land, waren die Sektionen der KI. Das ist ein anderes Verständnis, als das der heutigen Europäischen Parteien, dies es nur als formales Konstrukt gibt.
Es war die erste internationale Partei, welche um eine internationale Führung rang, deren Schwergewicht natürlich die erfolgreichste und größte KP darstellte, die russische. Eine Weltpartei besitzt auch eine Weltführung und eine einheitliche Struktur, die demokratischer Zentralismus genannt wurde. So weit finde ich das auch notwendig und plausibel. Hingegen kann man folgendes auch als Gleichschaltung lesen, was so zu dieser Zeit auch real begonnen hatte, z.B. mit dem Ausschluss ganzer Massen von Funktionären der KPD durch die Ultralinke Führung. So kann man dann lesen:
 
[Die erste Internationale Partei]
" Die Bolschewisierung und die internationale Führung

Die Schaffung einer einheitlichen, auf der Grundlage des demokratischen Zentralismus aufgebauten kommunistischen Weltpartei erfordert ernste Anstrengungen seitens aller der Komintern angeschlossenen Sektionen. Die Bolschewisierung ist unvereinbar mit separatistischen und förderalistischen Tendenzen. Die Weltpartei des Leninismus muß fest zusammengeschweißt sein, nicht durch mechanische Disziplin, sondern durch die Einheit des Willens und der Aktion der Partei. "
[Herv. v. P.H.](Thesen:54)*15

{ Das klingt mir doch sehr idealistisch der Wille. Warum nicht auch die gemeinsame Bewußtheit des Zieles und der Methoden, Interessen. (d.V.)}

" Autonomismus, Gruppensektiererei und Zirkelpsychologie müssen unter allen Umständen ausgemerzt werden. Jede der Parteien der Komintern hat für die Sache der internationalen Führung ihre besten Kräfte herzugeben. Den breiten Massen muß zu Bewußtsein gebracht werden, daß in der gegenwärtigen Epoche erste wirtschaftliche und politische Schlachten der Arbeiterklasse nur gewonnen werden können, wenn sie in allen Entscheidungen von einem Zentrum aus in internationalem Maßstab geleitet werden. " [Herv. v. P.H.](Thesen:54)*16

{ Wenn das nicht so verdammt nach Stalins Außenpolitik über die KI klingen würde, was es auch wurde, so ist mir das ganz plausibel, dass man als internationale Partei auch eine solche Führung braucht. Aber warum keine förderativen Strukturen ? Weil die 'eiserne Disziplin' fehlt. Es soll ja keine mechanische, doch aber eine voluntaristische, methaphysisch klingend, wörtlich: eiserne Disziplin sein. (d.V.)}


7. Meyer-Eberlein-Ewert, Versönler, 1925

Noch sollte es bis zum vollständigen Parteiausschluss der Ultralinken en masse dauern, aber sie verloren Stück für Stück an Terrain, wenn auch z.B. Maslow/Fischer starken Rückhalt in der Berliner Arbeiterschaft besaßen wegen ihrer Kritik an den "Intellektuellenführern" Brandler/Thalheimer. Aber spätestens auf dem 7.Erweiterten EKKI kam scharfer Wind von Sinowjew und Stalin machte sie zu einer tagespolitischen Aufgabe.
Auch auf der anderen Seite regte sich starker Widerstand, z.B. von Radek, Brandler/Thalheimer. Für sie war wahrhafte Bolschewisierung (aus den Protokollen des V.Weltkongresses, S.313..315):
" die sorgfältige Anpassung an die Besonderheiten jedes Landes erfordert und nur gelingen kann durch die freie Diskussion der Parteiorganisationen, durch ein Regime der inneren Demokratie, das die Auswahl einer Führung gestattet, die aus den erfahrensten Kommunisten gebildet wird. " (GdS:34)*17
Da die Sektionen der Komintern keine Revolution in Westeuropa zustandegebracht hatten, so war wohl ihre Aufgabe nun in der Sicherung des Aufbaus der SU zu sehen und sie für diesen Zweck zurechtzustuzen, meinten die Genossen z.B. von der KPD-O. Der erste Fünfjahresplan war schon im Arbeiten und der Aufbau des Sozialismus in einem Land am Beginn.

{ Ich frage mich, wie einfach ganze Riegen von erfahrenen Funktionären ausgetauscht werden konnten. Wie ging das eigentlich vor sich? (d.V.)}


8. Thälmann-Neumann-Remmele, 1927

Zum Essener dem 11.Parteitag 1927 nun sollte die Führung erneut ausgetauscht werden. Hier kam es zur nächsten ideologischen Wende, wieder hin zu Ultralinken Positionen (wie Trotzki es bezeichnet). Die neue Führung begann von oben mit der Auswechselung der Funktionäre nach der neuen Richtung.
Dann vielleicht mal was zu demokratischem Zentralismus.*18 Ein wichtiger Aspekt war, das ein Zentralkomitee(ZK) im Zuge der Reorganisation der Bolschewisierung eingeführt wurde als höchstes Entscheidungsgremium der Partei zwischen den Parteitagen. Allgemein sieht das so aus:
  1. Mehrheit entscheidet
  2. alle oberen Leitungen werden gewählt
  3. sie sind nach unten rechenschaftspflichtig
Organisatorisch sieht das so aus:
  1. Zentralkomitee 25 Mitglieder wählt
    • Polit-Büro, 3..7 Mitglieder
    • Organisations-Büro, 3..7 Mitglieder
    • Sekretariat, 2..3 Mitglieder
  2. Bezirksleitung
  3. Kreisleitung
  4. Ortsleitung
  5. Betriebsorganisation = Betriebszelle
Nun begann mit Unterstützung der Moskauer Führung ein erneuter Feldzug gegen rechts und die Ultralinken. Aber trotzdem wurde die Politik der Komintern ultralinks. Zwar begann man entgegen Fischer/Maslow mit dem Aufbau der Betriebszellen und der Fraktionsbildung in den Gewerkschaften und anderen allgemeinen Arbeiterorganisationen (z.B. Rote Hilfe), doch wurden die Töne gegen die Sozialdemokraten in deren Führung bis schließlich gegen die Arbeiter, welche ihnen folgen mochten, immer stärker. Man wandte sich also gegen die Jahre zuvor beschlossene Einheitsfrontpolitik. Die Frage wird zu klären sein, warum dies so geschah.
So schreibt Clara Zetkin an Wilhelm Pieck:
" Die Besprechung der deutschen und der russischen Delegation war ein wohl vorbereiteter Überfall, nichts als eine Kulisse für fix und fertig Abmachung. Die gefaßte Resolution wird die Verhängnisvollsten Wirkungen haben ... eine kleine, unklare, unfähige Cliquenwirtschaft...
Ich halte nicht jedes Wort, das Brandler, Jakob (Walcher), Köhler in der Internationale geschrieben, für der Weisheit letzter Schluß, aber gemessen an dem kläglichen Geschreibsel des Offiziösentums ist es ernsthaft und verdient ernsthafte Diskussion ... Der Entwurf der Politbüros (für ein Aktionsprogramm) war ein quatschiges Sammelsurium ...
Zu dem Abkommen schweigen, wäre ein Verbrechen gegen die Partei. "
(GdS:37)*19
So wurde im Laufe des Jahres 1928 nun der Rest der Funktionäre der Rechten und auch die wieder eingesetzten Genossen abgesetzt. In oppositionelle Bezirksleitungen wurde Kommissare entsandt. Am 8./9.4.1927 gründete sich aus den Ausgeschlossenen der Leninbund. Später, 29.12.1928 nach der Wittorf-Affaire, sollte sich um Brandler/Thalheimer die KPD-Opposition gründen.
Die schließliche Entscheidung sollte auf dem 6.Weltkongress 07/1928 fallen.
Es gab nur noch wenige Vertreter der Rechten, wie Hans Tittel, der Sekretär des Bezirks Thüringen. Die Führung hatte die Gruppe Thälmann-Ulbricht-Neumann und ebenso die Unterstützung der Moskauer Führung. Aus dem Protokoll:
" Die jetzige Führung duldet aber auch keine Meinung bei den Versuchen der Genossen, in der komplizierten Lage den besten Weg ausfindig zu machen. Das ist eine Gefahr. " (GdS:38)*20
Ein letzter Stein des Anstoßes war die Wittorf-Affaire. Im September 1928 kam es zu Meinungsverschiedenheiten zwischen der Leitung der KPD und der KI zur Stabilität des Kapitalismus und hatte Auswirkung auf alle wichtigen taktischen Fragen, wie der Einheitsfrontpolitik oder die Gewerkschaftsfrage. Nach dem EKKI ging der Kapitalismus auf eine Krise zu und die Arbeiter würden sich von der Sozialdemokratie abwenden. Folglich wäre eine Einheitsfront fehl am Platze und man sollte die sozialdemokratischen Führer und die der reformistischen Gewerkschaftsleitungen angreifen. Es ging also wieder nur um eine Einheitsfront von unten, wie in den Ultralinken Tagen allenthalben.
Die Kritiker waren einerseits die Gruppe um Ewert/Eberlein(Duldsame) und die Sympathisanten von Brandler/Thalheimer(Rechte), welche noch in der SU bleiben mussten. Die Person Wittorf war Sekretär des Bezirks Wasserkante, ZK-Mitglied und KPD- Kandidat zu den Reichstagswahlen. Er hatte wohl 1500RM von Unterstützungsgeldern für die Wahl unterschlagen. Zugleich lief noch das Volksbegehren gegen den Panzerkreuzer-Bau der Regierung.
Thälmann reagierte verständlich, dass er die Angelegenheit als innere Angelegenheit handhabte, um der Partei im Wahlkampf nicht unnötig zu schaden. Die Rechten benutzten nun diesen Sachverhalt, um gegen Thälmann ein Ausschlußverfahren in die Wege zu leiten, Wittorf war schon ausgeschlossen worden. In der ZK-Sitzung 26.09. wurde von den Rechten der Beschluß Thälmann abzusetzen durchgesetzt.
Folgend wurde am 27.09.1928 in der 'Rote Fahne', dem KPD-Zentralorgan die ganze Sache veröffentlicht, was vorstellbare Konsequenzen für die Partei hatte. Der Fall wurde an die EKKI zur Untersuchung weitergegeben, welche Thälmann in seiner Position beließ, aber eine Untersuchung veranstaltete. Es kam zu einer parteiweiten Abstimmung, welche rund 80% für Thälmann erbrachte und auch als politische Abstimmung gegen die Rechten zu werten ist.
Am 21.12. Wurden alle Rechten und Versöhnler aus dem Politbüro ausgeschlossen und damit begann die Säuberung aller Organisationsebenen von den Rechten. Es war das gleiche, was im Dezember 1927 in Moskau mit Trotzki/Sinowjew und vielen anderen passiert ist, als sie aller Ämter verlustig nicht einmal mehr als Opposition Versammlungen abhalten durften.
 
[Wittorf-Affaire]

9. Analyse der Situation der KI, Trotzki

  • Als keine revolutionäre Situation im Großen vorhanden war, versuchte man sie herbeizuputschen und scheiterte mit der März-Aktion 1921 - als Theorie der Offensive getauft.
  • Umgekehrt, als die revolutionäre Situation da war (1923) nahm man sie nicht war und war auch völlig unvorbereitet, sie verstrich in einer militärisch und politisch völlig unbedeutenden Arbeiterregierung.
  • Danach wurde wieder auf Revolution mit dem Mund gemacht Maslow und Fischer (1924), wo die Situation gar in einer lokalen Konjunktur des Kapitalismus sich befand. Man musste zurückrudern und die Gemäßigten (1925) versuchen das Vertrauen der Gewerkschafter und sozialdemokratischen Arbeiter wiederzugewinnen.
  • Nun (1927) ist man wieder dabei diesen gerade gewonnenen Einfluß wieder zu verspielen, weil man ja eine grandiose Reorganisation macht und läuft Gefahr, den Faschismus zu unterschätzen.
Man sieht, dass in diesen wenigen Jahren ständig die Taktik der Partei gewechselt wird und meist genau dann in ihre Gegenteil umschlägt, als dies den größten Schaden bringt und man lieber bei der bestehenden Taktik geblieben wäre. Das ist völlig verrückt. Bei alledem muß die Partei aber doch recht behalten, weil sie ja schließlich die Generallinie vorgibt und man keine Fraktionen oder föderative Strukturen besitzt. Also wird die überzogenen Anwendung von Disziplin und Organisierung zur Starre eines nicht mehr auf die schnellen Wendungen der Entwicklung entsprechenden Apparates, ganz im Gegensatz zu Lenins Theorie und Praxis.
 
[Verdrehte Welt]
" Nach der Periode der Sturmflut von 1923 begann die Periode einer langwierigen Ebbe. In der Sprache der Strategie bedeutete das einen geordneten Rückzug, Rückzugskämpfe, Befestigung der Stellungen innerhalb der Massenorganisationen, Überprüfung der eigenen Reihen und Reinigung und Schärfung der theoretischen und politischen Waffen. Diese Stellungnahme wurde aber als liquidatorisch bezeichnet.
...
Die Politik Lenins hatte mit Liquidatorentum nichts gemein. Doch ebenso wenig hatte sie etwas mit dem Ignorieren der Veränderungen in der objektiven Lage zu tun, bzw. mit einer Aufrechterhaltung des Kurses des bewaffneten Aufstandes mit bloßen Worten, zu einer Zeit als die Revolution uns bereits den Rücken gekehrt hatte und wiederum ein langwieriger Weg voll hartnäckiger,systematischer, mühseliger Arbeit unter den Massen zur Vorbereitung der Partei für eine neue Revolution vor uns lag. "
(Trotzki)*21
Und weiter gesehen verstärken solche falschen Wendungen den Schaden in der Partei, welcher dann aber nicht der tragenden Struktur, welche diese Inflexibilität hervorbringt angelastet wird, sondern die Fehler werden personalisiert, wobei diese Personen sicherlich Fehler gemacht haben. Noch droht ihnen höchstenfalls der Ausschluß aus der Partei, später der aus ihrem eigenen Leben. Sie werden Verräter, Renegaten oder sind Sozialdemokraten.
 
[Personalisierung der Fehler]
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, das in immer schnellerer Folge Theorien erfunden und ganze Führungen abgesetzt werden, um das real vorhandene Scheitern zu erklären und die "Fehler" zu bereinigen. Es kommt zu einem ZickZack-Kurs(Trotzki) und einer schlechten Mischung von revolutionärer Scholastik und Empirismus. Das ständige Aufpeitschen zur Revolution, die man sich herbeifabuliert neben immer neuen "konkreteren" Bewegungen, die man zu revolutionären überhöht wird langsam abgelöst und flankiert von Zentrismus
 
[Zickzack - Scholastik und Empirismus]
" Wenn der Mensch eine Treppe hinaufsteigt, braucht er eine Art der Bewegung, wenn er sie aber heruntergeht ? eine andere. Am gefährlichsten ist eine solche Lage, in der ein Mensch das Licht auslöscht, seinen Fuß zum Aufstieg erhebt, während es vor ihm drei Stufen hinuntergeht. Hierbei ist ein Stürzen, sind Verletzungen und Verrenkungen unvermeidlich. Die Leitung der Komintern hatte im Jahre 1924 alles getan, um eine Kritik der Erfahrungen des deutschen Oktobers, wie jede Kritik überhaupt, auszulöschen. Sie wiederholte hartnäckig: Die Arbeiter gehen unmittelbar der Revolution entgegen ? die Treppe führt hinauf. Ist es nun verwunderlich, wenn die bei der revolutionären Ebbe angewandten Direktiven des 5. Kongresses zu schweren politischen Stürzen und Verrenkungen führen mussten? " (Trotzki)*22
Die Politik der KI hatte natürlich im Jahr der einen Wendung 1924 internationale Auswirkungen. So gab es bewaffnete Abenteuer in Estland und Bulgarien unter ähnlichem Vorzeichen wie in Deutschland und gleichem desaströsen Ergebnis. Der reale Prozess wurde ignoriert und der Zwang der Beschlüsse des 5.Kongresses erschwerten die Arbeit in den verschiedenen Ländern ungemein. In China wird die junge völlig unerfahrene KP durch die KI gezwungen in einem Bündnis mit der bürgerlichen Guomindan aufzugehen. Das heißt dann "Aufschwung der national-revolutionären Befreiungsbewegung und Schaffung einer nationalen antiimperialistischen-antifeudalen Einheitsfront"*23 Viele ihrer Mitglieder werden später von ebendieser Guomindan vernichtet und die KP als eigenständige Organisation ist noch nicht existent.
Die völlig neben den den Tatsachen stehende und der Lage entsprechende Agitation und Propaganda machte die Parteiarbeiter zu Hause unglaubwürdig. Und woran lag es dann, natürlich an der falschen Interpretation der als solchem richtigen Beschlüsse, Verrat, Renegatentum oder versteckter Fraktionsbildung, der man dann Namen und Adressen gab wie Brandlerismus, Trotzkismus...
 
[Internationale Auswirkungen]
" Indem sich die Führung in großem und wachsendem Widerspruch mit den realen Faktoren befand, musste sie sich immer mehr an scheinbare Faktoren klammern. Das EKKI verlor den Boden unter den Füßen und war ständig bemüht, revolutionäre Kräfte und Anzeichen dort zu entdecken, wo gar keine waren. Um sich im Gleichgewicht zu erhalten, musste es sich an verfaulten Stricken festhalten. " (Trotzki)*24
Was gibt es daraus zu lernen nach Trotzki:
" Die linken Illusionen des Jahres 1924 wurden mit Hilfe rechter Hefe in die Höhe getrieben. Um die Bedeutung der Fehler und Niederlagen des Jahres 1923 sowohl vor den anderen wie vor sich selbst verbergen zu können, musste man den Prozess der Rechtsschwenkung, welcher im Proletariat vor sich ging, ableugnen und die revolutionären Prozesse innerhalb der anderen Klassen optimistisch übertreiben. Das war der Anfang des Herabgleitens von der proletarischen auf die zentristische, d.h. also kleinbürgerliche Linie, welche sich im weiteren Verlauf bei der sich weiter entwickelnden Stabilisierung von ihrer ultralinken Hülle befreien und als eine grobversöhnlerische enthüllen musste, in der UdSSR in China, in England, in Deutschland wie überall. " (Trotzki)*25
" Die Frage: Was haben wir erwartet und was haben wir erhalten? bildet das grundsätzliche strategische Kriterium überhaupt. Man muss es auf dem 6. Kongress auf alle Fragen anwenden, die in den letzten Jahren auf der Tagesordnung gestanden haben. Dann wird sich unfehlbar zeigen, dass die Strategie des EKKI besonders seit dem Jahre 1926, eine Strategie mit irrealen Größen, falschen Berechnungen, Illusionen in bezug auf den Feind und Hetze gegen besonders zuverlässige und standhafte Mitkämpfer war. Mit einem Wort, es war eine faule Strategie des rechten Zentrismus. " (Trotzki)*26
Hiermit endet der erste Teil der Betrachtung und wir gehen in Folge auf die dramatische Rechtsentwicklung in der Weimarer Republik ein.

10. Zum Faschismus

Was bisher noch überhaupt nicht beleuchtet wurde, ist der aufstrebende Faschismus, bzw. die rechte Bewegung in ihren ganzen Facetten und eigenen Widersprüchlichkeiten. Dazu gibt es aber tonnenweise auch sehr gutes Material. Was uns an dieser Stelle hier interessiert ist, welches Verhältnis entwickelte sich in der Phase ab 1927 der KPD zu dieser Bewegung in der Weimarer Republik. Da gab es durchaus für unsere heutigen Vorstellungen seltsame Konstellationen.
Mit dem Problem der Nationalbolschewisten, die einen Brückenschlag zwischen NSDAP und KPD versuchten, den National-Kommunisten und anderen Phänomenen wollen wir uns nicht aufhalten, wiewohl die nationale Komponente bei der KPD nicht zu unterschätzen ist.
Hier nur kurz gestreift. Was für uns keine Frage ist, ist, dass das Verbrauchsmaterial der faschistischen Bewegung sich zu dieser Zeit aus dem durch Inflation und Konzentration des Kapitals verproletarisierten Kleinbürgertum, überhaupt aus dem Kleinbürgertum und Teilen der Bauernschaft rekrutierte. Erst später, nach 1929 begann die NSDAP immer mehr auch in die Arbeiterschaft einzubrechen.
 
[Klassenkräfte im und hinter dem Faschismus]
Grundbestand lieferten ebenfalls rückkehrende mittlere Ränge der 1.Weltkriegsarmee, die nun durch Arbeitslosigkeit und Hunger in Hass auf die Novemberverbrecher auf Erlösung hofften oder in Freikorps sich schon kämpfend betätigten. Gerade auch die militärischen Vorläuferorganisationen wie die schwarze Reichswehr oder andere Verbände, die sich insbesondere nach dem Kapp-Putsch in Bayern sammelten stellten auch militärisch eine immer größere Gefahr da.
 
[Kleinbürgertum]
Die Frage nach dem Erstarken des Faschismus ist schließlich durch die Großbourgeoisie entscheidend gestellt. Scheint ihr die Demokratie der Weimarer Republik ausreichend und sicher für die Kapitalproduktion, oder läßt man sich auf das Wagnis einer wie auch immer gearteten Diktatur ein.
So fraktioniert die deutschen Kapitalisten in Verbänden und Interessengruppen waren, so verschieden waren die Vorstellungen der Rechten von der Wiedereinsetzung des Kaisers, Stände- oder Offiziersherrschaft, Herrschaft der Technokraten bis hin zu offenen Diktatur, von völkisch dumpf bis nationalsozialistisch ein riesiges ideologisches und verschwommenes, selbst widersprüchliches Feld. Das reichte letztendlich bis zu den feudalen Vorstellungen des Großgrundbesitzes.
 
[Großbürgertum]
Die Macht der Großbourgeoisie über ihr Verfügen über den gesamten Regierungsapparat und die Militärführung bis zu direkten Geldmitteln für Wahlkampagnen oder Infrastruktur der entsprechenden Parteien war beträchtlich. Wie groß die Waffe der Inflation war, hat Stinnes bis zur Hyperinflation 1923 gezeigt, Säuberung der Betriebe von Gewerkschaften oder Auslösen von Lohnkämpfen und der eiserne Griff um die sozialdemokratischen parlamentarisch orientierte Führung war eine der stärksten Waffen. Die Großbourgeoisie beherrschte bis auf die kurze Ausnahme 1923 alle Regierungen des Reiches. Das Land wurde mehr oder minder als Präsidialdemokratie mit (Not)Verordnungen regiert, was das Gewicht der SPD und der KPD im Parlament neutralisierte. Im Endeffekt liegt hier schon der diktatorische Mechanismus verortet, der mit Hitler nur seinen konsequentesten Ausdruck fand.
Von den Herrschenden (Großbourgeoisie, Großgrundbesitz, Militär(adel)) wurde die faschistische Bewegung immer als Gegengewicht zur Arbeiterbewegung benutzt.
Das Stillhalten der Sozialdemokratie, bzw. das direkte blutige Niederwerfen von revolutionären Aufständen von der Novemberrevolution, Mitteldeutscher Aufstand, Märzaktion, Deutscher Oktober,...,Blutsonntag 1929, zeigen die direkte konterrevolutionäre Kraft der Sozialdemokratie, die sich nicht scheute Reichswehr und weiße Bürgerwehren (Berlin) für ihre Zwecke einzusetzen, bzw. zu tolerieren im Glauben, dass die Armee schon hinter ihnen als der demokratisch-legitimen Vertretung stehen werde.
 
[Sozialdemokratie]
Diese kurze Periode zeigt schon das ganze Dilemma auf. Frölich sagte in einer Reichstagsrede:
" Dann allein kann das deutsche Volk gerettet werden. Konstituierung des Proletariats als Nation und auf Grund dieser Konstitution die Rettung der Nation durch das herrschende Proletariat. " (Harmann)*27
Also verrieten die Kapitalisten die nationalen Ziele, sie handelten gegen die Interessen des deutschen Volkes. Die 'Rote Fahne' sprach von einer "Regierung des Nationalen Verrats". Dann kam 1920 die berühmte Schlageter-Rede Radeks (07/1920), mit der versucht wurde im kleinbürgerlichen Milieu (z.B. auch Studenten, die damals rechts durchweg waren), welches den Hauptbestandteil der rechten Bewegung dieser Jahre bildete, Einfluss zu gewinnen. Aber auf die Weise, sich der Worte der Rechten zu bedienen.
Schlageter selbst war ein rechter Terrorist und ehemaliger Freikorps-Mann, der durch die Franzosen hingerichtet für die Rechten ein Held wurde. Nach Radek war Schlageter ein "Wanderer im Nichts" und hätte ein "Wanderer in eine besserer Zukunft der ganzen Menschheit" werden können.
 
[Der Fall Schlageter]
Selbst 1928 war der Faschismus noch relativ schwach, wenn auch viel stärker, als er 1923 war. 1928 bekam Hitler 2,6%, was sich bis 1930 verdoppelte und 1932 schon bedrohliche 37,3% erreichte. Für Harman ist allerdings bedeutender, das die Anzahl der SA-Männer von 1930-32 von 100000 auf 400000 anstieg.*28
 
[Stetiges Wachstum der NSDAP]

11. Das Jahr der Wende 1929

11.1. Ökonomie

Das Jahr 1929 ist in mancherlei Hinsicht als Scheidejahr zu sehen. Das kurze Intermezzo der Stabilisierung ging jäh zu Ende.
In diesem Jahr trat der den Dawes-Plan ablösende Young-Plan in Kraft, welcher eine Verringerung der Zahlungen an die Sieger des 1. Weltkrieges beinhaltete. Die Zahlungen der Kapitalisten werden zusammengestrichen, während die indirekten Steuern der Arbeiter weiter angehoben werden. Wie als schon die ganze Zeit wird die Last des 1.Weltkrieges systematisch auf das Proletariat umgewälzt. Die Folgen waren eine neue Kapitaloffensive gegen die sozialen Errungenschaften der Arbeiterklasse, anschwellende Massenarbeitslosigkeit, Verlust der Glaubwürdigkeit der sozialdemokratisch geführten Reichsregierung Müller.
 
[Wirtschaft]
Im Oktober 1929 sorgte ein leichter Rückgang der US-Wirtschaft dafür, dass der Aktien-Markt mit seiner Überhitzung und Überbewertung der Papierchen dramatisch einbrach. Das Entscheidende an dieser Stelle war, dass das Kapital, was aus den USA in anderen Ländern angelegt war, nun zurückgerufen wurde, um sich liquide Mittel zu besorgen, nicht insolvent zu werden.
Wie wir uns erinnern hatte ja gerade die USA über den Dawes-Plan einen Einkauf in Europa gestartet, um hier einen Brückenkopf zu schlagen und sein unbeschäftigtes Geldkapital zu verwerten. Das bedeutet natürlich jetzt, dass die Gelder bedient werden wollen und aus Deutschland verschwinden mit folgenden Stillegungen und Entlassungen. D.h., die Arbeitslosigkeit schwillt an und die Konzentration des Kapitals geht in eine neue Runde.
 
[Schwarzer Donnerstag]
Andererseits bedeutet das, dass die deutsche Regierung gezwungen wird, einen radikalen Konsolidierungskurs zu fahren und die Arbeiter noch weiter zu belasten, bzw. die Sozialstandards zu senken, wo es nur geht, um die Kapitalien nicht noch unnötig zu belasten. Die Währung muss unter allen Umständen stabil gehalten werden. Die Industrieauslastung fiel innerhalb 1929-1932 von 75% auf 45%! Die staatlichen und privaten Investitionen gingen ebenso zurück.
 
[Dramatischer Einbruch deutscher Industrieproduktion]
Es wurde daraufhin (Brünings Deflationspolitik=Preissenkungspolitik) versucht, die Produktion durch Senkung der Lohnkosten so zu verbilligen, dass das Kapital sich über den Export verwerten kann, was an den überall anziehenden Schutzzöllen scheiterte. Das abgezogene bzw. die zu bedienenden ausländischen Kredite hinterließen schon 1929 ein Haushaltsdefizit von 1.5mrd. RM.*29 Brünings Spar- und Deflationspolitik verschlimmerte die Lage nur und die fehlenden Staatsausgaben verschärften die Lage noch weiter.

11.2. Politik

Ich muß sagen, dass die Sozialdemokraten (bzw. deren Führung) von allen guten Geister verlassen waren, was man z.B. an einem Ausschnitt einer Rede vom Magdeburger Parteitag 05/1929 sieht:
" Die ökonomische Entwicklung schreitet hin zum Sozialismus. Wir leben nicht mehr im reinen Kapitalismus, sondern bereits im Übergang zum Sozialismus ... Und wie in der Zeit des Übergangs vom Feudalismus zum Kapitalismus, so wandelt sich auch jetzt die Struktur von Wirtschaft, Staat und Gesellschaft und somit die Funktion ihrer Organe, zu denen vor allem auch das Heer gehört ... Wir in Deutschland kommen deshalb durch die Förderung dieser organischen Entwicklung auf demokratischer Grundlage schneller zum Ziel des Sozialismus als die Kommunisten drüben in Russland mit Gewalt und Terrorregime ... In der Vorkriegszeit befand sich die Sozialdemokratie mit der Polizei im täglichen Guerillakrieg ... Polizei und Sozialdemokraten waren damals Todfeinde ... Heute sind vielfach die Polizeipräsidenten und auch die Polizeiminister Sozialdemokraten, sind Parteigenossen. Die Polizei ist nicht mehr in dem früheren absoluten Sinne ein Instrument der Klassenherrschaft, wie wir damals sagten ... Wir haben heute in Deutschland bereits zehnmal mehr sozialistische Errungenschaften zu verteidigen, als die Russen. (Protokoll ... , S. 109-110) " (GdS:93f)*30
Dazu gibt es weiter nichts zu sagen, außer, dass diese Illusionen über die Hilfe, die sie von Polizei und Armee zu erwarten haben vielleicht für heute gelten, aber sicherlich nicht für die damalige Zeit, wie der Staatsstreich von von Papen 07/1932 schlagend beweisen sollte.
 
[Sozialdemokratie]
Wie die sozialdemokratischen Führer über den aufbrechenden Sozialismus und Demokratie schwelgten, so hassten sie die Kommunisten, die offen die Diktatur des Proletariats aufzubauen trachteten und ihrerseits die SPD schärfstens angriffen. So passt es, das wieder ein Sozialdemokrat in Staatswürden für ein Blutbad an Arbeitern verantwortlich zeichnet. Diesmal ist es nicht Noske oder Müller, sondern Zörgiebel heißt der Mann und ist Polizeipräsident von Berlin im Jahre 1929.
Im Zuge der immer radikaleren Auseinandersetzung und Übergriffe der faschistischen SA auf ihre Versammlungen hatte die KPD 1924 den Rot-Front-Kämpferbund als ihren militärischen Arm gegründet. Die Auseinandersetzungen zwischen SA und RFB wurden immer heftiger, von Saalschlachten hin zu Mord. D.h. der RFB selbst wurde auf Grund eines von SA Leuten ermordeten Kommunisten aus der Taufe gehoben.
Wie jedes Jahr nun sollte die 1.Mai-Demonstration in Berlin stattfinden. Zörgiebel erließ schon im März ein Demonstrationsverbot und der preußische Innenminister Grzesinski, ebenfalls SPD, erklärte den Belagerungszustand für ganz Preußen. Somit war der Weg für massive Reaktionen des Staates juristisch gegeben. Ziel der ganzen Geschichte war selbstverständlich den RFB zu verbieten und die KPD zu desavoieren.
Die KPD versuchte nun im Alleingang, ohne Rückbindung an die Gewerkschaften oder die der SPD zugeneigten Arbeiter, dieses Verbot zu ignorieren. (Auch das bezeichnet z.B. die KPDO als untralinke Politik) Das Verbot wurde mit Waffengewalt durchgesetzt und es starben dabei 27 Menschen, 75 Schwer-, 200 Leicht verletzte und 2000 Verhaftungen.
Der RFB und die SA wurden verboten, wobei jedem klar ist, wie tolerant mit Aufmärschen oder Versammlungen der SA weiterhin verfahren wurde. Auf dem folgenden Parteitag ging man nicht weiter kritisch auf die Ereignisse ein und träumte, wie die SPD ihren Wirtschaftsdemokratie-Traum besaß, seinen ultralinken Traum von der nahenden revolutionären Erhebung des Proletariats.
 
[Der Blutsonntag]
In der SU begann in diesem Jahr der Kampf um die Neue Ökonomische Politik (NÖP), welche vom Zentrum (Stalin) vorangetrieben den Bauern eine neue Freizügigkeit und Schaffung freier begrenzter Märkte versuchte, die Misere gerade der Lebensmittelversorgung zu lösen.
Um dieser Politik rang sich ein Kampf mit der letzten mächtigen Opposition zu Stalin unter Bucharin. Zu spät forderte dieser mehr innerparteiliche Demokratie und auch diese Opposition wurde vollständig vernichtet. Wie zuvor 1926 Trotzki und der mächtige Sinowjew als Leiter der KI in der Funktionslosigkeit verschwanden, so passierte es jetzt Bucharin selbst und seinen "Rechtsabweichlern".*31 Er wurde aus dem Politbüro ausgeschlossen.
Dies musste sich in einer verschärften Politik der KI gegen Abweichler und Fraktionsbildung widerspiegeln.
 
[In der SU]

12. Kapital geht in die Offensive 1930

Das, was durch die Weltwirtschaftskrise forciert wurde, brach 1930 aus. Das Kapital geht in die Offensive. Reichsfinanzminister Hilferding trat zurück und der bürgerliche Moldenbauer (DVP, IG-Farben) übernahm unter Schacht (Reichspräsident) dessen Funktion. Seine Politik löste den "Übergang zum Sozialismus" Hilferdings ab und diente ganz der Industrie und den Banken.
Somit bekamen alle wichtige Gruppe der Herrschenden Geschenke, während die Lasten der Reparationen und der Krise auf die Arbeiter, Bauern und Kleinbürger verlagert wurde. Die Massenarbeitslosigkeit brandet bei einem Sechstel der Erwerbstätigen an 19.7mio/3.2mio+0.7mio Kurzarbeiter.*32 Zur Durchsetzung des Ganzen droht Reichskanzler Müller(SPD) mit dem Notverordnungsartikels 48. Das war der Startschuß zum ständigen Drohen und Durchsetzen des Abbaues der bürgerlichen Demokratie.
Die Stichworte, als ob sie von heute wären hießen: Ausgliederung der asozialen Arbeitsamtsbesucher, Erhöhung der Arbeitsmoral, Selbstverantwortung der Versicherten.
Bei den 200000 Metallern der Ruhr wurden so bis zu 57 Wochenstunden durchgesetzt bei 10% Lohnsenkung und Streichen des Akkordmindestverdienstes. Es gab hierbei Geheimverhandlungen mit dem ADGB.
Ende 1930 wurde Moldenhauer durch Dietrich (DVP) ersetzt, der eine noch schärfere Gangart sein eigen nannte. Diese Art offener Kapitalpolitik konnte nicht mehr im parlamentarischen Spiel mit der SPD durchgesetzt werden, weshalb man sich entschloß, immer mehr parlamentarische Regeln außer Kraft zu setzen. Die neue Regierung Brüning war so angelegt, dass sie fast ausschließlich mit dem Artikel 48 regierte.
Die KPDO analysierte diese Situation folgerndermassen:
" Dieses Übergangsprogramm des Faschismus (die Außerkraftsetzung des parlamentarischen Systems) ist heute erfüllt. Die faschistische Bewegung selbst stellt heute weitergehende Forderungen auf. Sie verlangt die ganze faschistische Diktatur. Aber das darf uns nicht darüber hinwegtäuschen, daß die Bildung der Regierung Brüning, die Errichtung der Präsidial-Diktatur ein wichtiger Schritt auf dem Wege zur faschistischen Diktatur in Deutschland ist. Es wird nicht bei dieser Etappe bleiben.

Die Regierung Brünig ist heute schon von der Duldung der Faschisten abhängig ... Löst die Regierung den Reichstag auf, so kann eine Neuwahl heute nur eine Stärkung der parlamentarischen Position Hitler und Hugenberg bringen. Die Regierung Brüning, die mit dem Artikel 48 gegen die Arbeiter regieren will, wird deshalb gleichzeitig die faschistischen Organisationen mit allen Mitteln begünstigen. (GdS 3, 14, 05.04.1930) "
(GdS:102)*33

12.1. Sozialdemokratie

Es kam zu harten Auseinandersetzungen im Parlament, bei dem mit der Mehrheit von KPD, SPD, DNVP, NSDAP die Gesetze und der Artikel 48 abgelehnt wurden. Zu diesem Augenblick wurde das Parlament von Brüning aufgelöst und für den 14.09.1930 Neuwahlen ausgeschrieben. Die Bürgerlichen über ihre Presse wandten sich immer offener gegen die parlamentarische Demokratie und die "kollektivistischen Organisationen", sprich Gewerkschaften.
So schlägt die Stimmung im bürgerlichen Lager, selbst bei den Regierungsparteien DDP und Zentrum, immer mehr in Richtung des Faschismus um. Das Kapital forderte immer offener das Ende von Gewerkschaft und Tarif, Senkung von Löhnen und der kapitalbelastenden Steuern.
 
[Die Auflösung des Parlaments]
Die bürgerliche Demokratie zeigte, dass sie unfähig war, der Krise eine dem Kapital gemäße Form zu sein. Andererseits zeigte sich klar, dass die Wirtschaftsdemokratie-Träume der SPD und ihre Koalitionspolitik vollkommen gescheitert waren. Man befand sich für sie plötzlich nicht mehr im Übergang zu Sozialismus, sondern zur offenen faschistischen Diktatur.
Die SPD macht sich völlig zum Erfüllungsgehilfen und schmettert aus Angst, dass die Regierung gestürzt wird jedes Mißtrauensvotum ab. Es ging ihr immer um das kleinere Übel zur faschistischen Diktatur. Das sie aber damit gerade die Arbeiterklasse knebelte und der Diktatur die Zeit der Reife verschaffte, dass kam Hilferding und Konsorten nicht in den Sinn. Hilferding sagt:
" Glaubt jemand, daß unsere zur Verfügung stehenden außerparlamentarischen Mittel zur Bekämpfung der Diktatur gegenwärtig anwendbar sind? ... Kein Mensch weiß, ob sich die außerparlamentarischen Kampfmittel nicht gegen die Arbeiterschaft selbst richten würden. Nur in Zeiten der wirtschaftlichen Prosperität ist die Arbeiterschaft kampfstark. Deshalb sollte man die Lösung der parlamentarischen Krise anders versuchen. (zit. n. GdS 3, 41 11.10.1930) " [Herv. v. P.H.](GdS:105)*34
Wie anders klang das doch als das großmäulige, dass man mit der Diktatur ob links oder rechts schon fertig werden würde mit der Polizei und der Armee.
 
[Sozialdemokratie]

{ Ich muss sagen, dass mich die SPD-Führung anwidert. (d.V.)}

Die Gewerkschaften waren selbstredend auch völlig unfähig die Situation zu begreifen, geschweige denn Gegenmaßnahmen einzuleiten. Das, was sie wollten, war, den alten Burgfrieden wiederzubeleben.
 
[Gewerkschaften]

12.2. KPD & Sozialfaschismus-These

Die Sozialfaschismus-These, die wir schon als Andeutung Sinowjews in der Auseinandersetzung zum Deutschen Oktober 1924 gehört haben, entfaltet nun ihr ganzes die Arbeiterbewegung zerstörendes Potential. Wie die Sozialdemokratie unfähig und unwillens mit den "Radikalen" ist eine Einheitsfront zu bilden, so unwillens und unfähig ist die KPD dies zu tun. Die Sozialdemokraten werden als andere Seite der Faschisten diffamiert.
D.h., die beiden großen Parteien der Arbeiterklasse zerfleischen sich gegenseitig und öffnen damit dem Faschismus den Weg.
Dazu stellvertretend ein Artikel aus der 'Roten Fahne' 28.12.1929 zu Betriebsratwahlen:
" Eine Vernachlässigung des Kampfes gegen den Sozialfaschismus, um mit ihm gemeinsam den Faschismus zu bekämpfen, ist ein prinzipieller Fehler und führt zur Stärkung des Faschismus ... Wer nicht den Kampf gegen den Sozialfaschisten führt, wer mit ihnen gemeinsam auf einer Liste kandidiert, unterstützt den Raubzug der Bourgeoisie gegen die Arbeiter und stellt sich außerhalb der revolutionären Front. " (GdS:106)*35
Das ständige Gerede über die Offensive hatte folgendes erreicht:
Die Gewerkschaften waren voneinander getrennt und sogar die Turn- und Sport Vereine bis hin zum Arbeiter-Mandolinisten-Bund.

12.3. Faschismus

Die NSDAP war in den Parlamenten und auf der Straße auf den Vormarsch. In Thüringen trat die NSDAP in die Regierung ein und in Sachsen hatte sie mit 377000 Stimmen ihren Anteil verdreifacht und war schon stärker als die KPD. Viele Arbeiter wählten aus Enttäuschung Nazis. Zu den Reichstagswahlen verachtfachten sie ihre Prozente 6.4 mio. Stimmen. Sie wurde mit 107 Mandaten zweitstärkste Kraft. Alle bürgerlichen Parteien verloren Stimmen an sie.*36
Die SPD verlor 580000 Stimmen und 10 Mandate. Die KPD gewann zwar 1.6 mio. Stimmen, aber sie blieb noch weit hinter der NSDAP zurück.
 
[Reichstagswahl 09/1930]

13. Vor dem Ende der Arbeiterbewegung 1931-33

Wie die Sozialdemokratie fortfuhr ihre Tolerierung zu fahren, so tat das die KPD bei der Befolgung der Anweisungen der EKKI. Von der SPD spalteten sich die Linken in Form der SAP ab.

13.1. Analyse zur Taktik der KI und Faschismus, Trotzki

Trotzki kritisiert insbesondere die völlig falsche Analyse des Zusammenhanges von Sozialdemokratie und Faschismus, wie es sich in der ultralinken Sozialfaschismus-These ausdrückt.
" Die Opposition hat damals schon auseinandergesetzt, dass die Bourgeoisie ihre faschistische Schulter nur in dem Augenblick vorschiebt, in dem eine unmittelbare revolutionäre Gefahr die Grundlagen ihres Regimes selbst bedroht,und wenn die normalen Organe des bürgerlichen Staates sich als unzureichend erweisen. In diesem Sinne bedeutet der aktive Faschismus den Zustand des Bürgerkrieges von Seiten der kapitalistischen Gesellschaft gegenüber dem sich erhebenden Proletariat. Umgekehrt wird die Bourgeoisie gezwungen, ihre linke,die sozialdemokratische Schulter vorzuschieben in einer Periode, welche der Zeit des Bürgerkrieges vorausgeht, um das Proletariat zu täuschen, zu beruhigen und zu zersetzen, oder in einer Periode, die auf einen ernsten und dauerhaften Sieg über das Proletariat folgt. Also wenn sie gezwungen ist, um das normale Regime wiederherzustellen, die breiten Volksmassen, darunter auch die von der Revolution enttäuschten Arbeiter, parlamentarisch zu erfassen.

Im Gegensatz zu dieser Analyse, die theoretisch gar nicht zu widerlegen ist und durch den gesamten Verlauf des Kampfes bestätigt wurde, hat die Führung der Komintern die unsinnig vereinfachte Behauptung von der Identität der Sozialdemokratie mit dem Faschismus aufgestellt. Von der unbestreitbaren Tatsache ausgehend, dass die Sozialdemokratie in bezug auf die Grundlagen der bürgerlichen Gesellschaft keine geringere Hundetreue als der Faschismus besitzt und stets bereit ist, im Augenblick der Gefahr ihren Noske vor zuschicken, hat die Führung der Komintern überhaupt den politischen Unterschied zwischen der Sozialdemokratie und dem Faschismus gestrichen, damit aber auch den Unterschied zwischen einer Periode des offenen Bürgerkrieges und der Periode der "Normalisierung" des Klassenkampfes. Mit einem Worte, alles ist umgeschmissen, verwickelt und vermengt worden, nur um den Schein einer Orientierung auf die unmittelbare Entwicklung des Bürgerkrieges zu wahren. Ganz als ob sich in Deutschland und in Europa im Herbst 1923 gar nichts besonderes ereignet hätte; eine Episode und das war alles. "
(Trotzki)*37
Trotzki betont, das Sozialdemokratie und Faschismus zwei verschiedene Pole der bürgerlichen Gesellschaft sind. Dass dies ihr identisches Moment ist, wenn bei Gefahr die bürgerliche Front einheitlich steht, gegen die Kommunisten. Aber das es nichts desto trotz zwei nichtidentische, weil entgegengesetze, Pole sind.
Wie nun ist die Wende zu erklären, welche die KI in diese fatale ultralinke Richtung vollführte? Sie rührte vom Widerspruch der KI mit den objektiven Verhältnissen her, die sie dazu zwangen.
" Jede Wendung zur Unzeit oder ein falscher Gang bringen Mitfahrer und Wagen in größte Gefahren, sogar in Todesgefahr. Die Führung der Komintern hat uns in letzter Zeit manche Beispiele von sehr schroffen Wendungen gegeben. Die letzte Wendung haben wir in den letzten Monaten beobachten können. Wodurch werden die Wendungen der Komintern seit dem Tode Lenins hervorgerufen? Durch Veränderungen der objektiven Lage? Nein. Man kann mit Bestimmtheit behaupten, daß es schon seit 1923 keine einzige taktische Wendung gegeben hat, die von der Komintern rechtzeitig, unter dem Einfluß richtig eingeschätzter Veränderungen der objektiven Lage vorgenommen worden wäre. Im Gegenteil: jede Wendung war Resultat der unerträglichen Verschärfung der Widersprüche zwischen der Linie der Komintern und der objektiven Lage. Dasselbe können wir auch dieses Mal beobachten. " (TrotzkiW)*38
Der VI. Weltkongress 1928 der KI brachte die Theorie der "dritten Periode" hervor, wie der unaufhaltsame Aufstieg zur Revolution genannt wurde. Diese Theorie wurde bis 1930 beibehalten und wegen ihrer fatalen Folgen wurde eine weitere Wendung eingeführt. Trotzki meint, dass gerade in Deutschland ab dieser Zeit und der Verschärfung der Krise nun das Tempo mindestens hätte beibehalten werden müssen und nicht, dass nun die Partei wieder eine Wende nach rechts zum Abwarten hin macht.
Für Trotzki kommt nun das Anwachsen des Faschismus in dieser Stärke aus folgenden Gründen: Und diese Massen des von der Demokratie enttäuschten Kleinbürgertums zieht nicht unbedeutende Massen der von ihren Parteien enttäuschten Proletariats mit sich. Und gerade die Stärke des Faschismus in dieser vorrevolutionären Zeit ist die Schwäche des Kommunismus, ohne welche er niemals so stark geworden wäre.
" Schließlich - und das ist das wichtigste - nährt sich ihr Mißtrauen gegenüber der proletarischen Revolution vom Mißtrauen der Millionen sozialdemokratischer Arbeiter gegenüber der Kommunistischen Partei. Selbst ein Kleinbürgertum, das durch die Ereignisse völlig vom konservativen Weg abgekommen ist, kann sich nur dann auf die Seite der sozialen Revolution schlagen, wenn die Mehrheit der Arbeiter für die soziale Revolution ist. Gerade diese wichtigste Bedingung fehlt in Deutschland noch. Und das ist kein Zufall.
...
Der Faschismus ist in Deutschland zu einer wirklichen Gefahr geworden; er ist Ausdruck der akuten Ausweglosigkeit des bürgerlichen Regimes, der konservativen Rolle der Sozialdemokratie und der akkumulierten Schwäche der Kommunistischen Partei im Kampf gegen dieses Regime. Wer das leugnet, ist blind oder ein Schwätzer. "
(TrotzkiW)*39
Im folgenden zeigt Trotzki, welche Klassenkräfte auf die KPD wirken und welche Strategie bzw. Taktik sie ihr aufzwingen.
" Wir zeichnen hier ein Schema von vier möglichen Entwicklungsvarianten auf:

1. Die Kommunistische Partei geht, erschrocken vor ihrer eigenen Strategie der »dritten Periode«, tastend, mit äußerster Vorsicht, unter Vermeidung aller gewagten Schritte vor und verpaßt kampflos die revolutionäre Situation. Das wäre eine neue Auflage der Politik Brandlers von 1921-1923. In diese Richtung, die den Druck der Sozialdemokratie widerspiegelt, werden die Brandlerianer und Halb-Brandlerianer in und außerhalb der Partei sie stoßen.

2. Unter dem Einfluß des Wahlerfolges wird die Partei vielmehr eine neue, schroffe Wendung nach links machen, zum direkten Kampf um die Macht, und wird als Partei der aktiven Minderheit eine katastrophale Niederlage erleiden. In diese Richtung stoßen sie der Faschismus, die Schreier, die Dummköpfe, die weniger Nachdenkenden, weniger Informierten und all diejenigen, die von der Agitation des Apparats betäubt sind, schließlich Verzweiflung und Ungeduld eines Teils der Arbeiterklasse, besonders der arbeitslosen Jugend.

3. Weiter ist es möglich, daß die Führung, auf nichts verzichtend, versuchen wird, empirisch die mittlere Linie zwischen beiden Varianten zu finden; sie wird dabei eine Reihe neuer Fehler begehen und das Mißtrauen des Proletariats und der halbproletarischen Massen nur so langsam zu überwinden beginnen, daß unterdessen die objektiven Bedingungen bereits in einem der Revolution ungünstigen Sinne verändert sein werden und eine neue Stabilisierungsphase eintritt. Zu dieser eklektischen Politik, die das Hinter-den-Ereignissen-Herhinken mit einer Portion Abenteurertum kombiniert, drängt die deutsche Partei hauptsächlich die Moskauer Stalin-Führung, die eine klare Stellungnahme fürchtet und sich von vornherein ein Alibi schafft, nämlich die Möglichkeit, die Verantwortung auf die "Ausführenden" abzuwälzen, - nach rechts oder nach links, je nach den Ergebnissen. Das ist die uns wohlbekannte Politik, die die welthistorischen Interessen des Proletariats dem "Prestige" der bürokratischen Spitze opfert. Theoretische Voraussetzungen eines solchen Kurses finden sich schon in der »Prawda« vom 16. September.

4. Endlich die günstigste, oder richtiger gesagt, die einzig günstigste Möglichkeit: die deutsche Partei legt sich mit Hilfe ihrer besten, bewußtesten Elemente klar Rechenschaft ab über alle Widersprüche der gegenwärtigen Situation. Es gelingt der Partei, durch eine richtige, kühne, biegsame Politik noch im Rahmen der jetzigen Situation die Mehrheit des Proletariats zu vereinigen und eine Frontänderung der halbproletarischen und der am meisten geknechteten kleinbürgerlichen Massen zu erzwingen. Die proletarische Avantgarde, die Führerin des werktätigen und geknechteten Volkes erringt den Sieg. Der Partei zu helfen, diesen Weg einzuschlagen, ist die Aufgabe der Bolschewiki-Leninisten (Linke Opposition).Es wäre fruchtlos, raten zu wollen, welche dieser Möglichkeiten in der nächsten Periode die meisten Chancen zur Verwirklichung besitzt. Derartige Fragen werden nicht durch Rätselraten, sondern durch Kampf gelöst.
...
Was wird die Kommunistische Partei "verteidigen"? Die Weimarer Verfassung? Nein, diese Aufgabe überlassen wir Brandler. Die Kommunistische Partei muß zur Verteidigung jener materiellen und geistigen Positionen aufrufen, die das Proletariat in Deutschland bereits errungen hat. Es geht unmittelbar um das Schicksal seiner politischen Organisationen, seiner Gewerkschaften, seiner Zeitungen und Druckereien, seiner Heime, Bibliotheken usw. Der kommunistische Arbeiter muß zum sozialdemokratischen Arbeiter sagen: »Die Politik unserer Parteien ist unversöhnlich; aber wenn die Faschisten heute Nacht kommen, um die Räume Deiner Organisation zu zerstören, so werde ich Dir mit der Waffe in der Hand zu Hilfe kommen. Versprichst Du, ebenfalls zu helfen, wenn die Gefahr meine Organisation bedroht?« Das ist die Quintessenz der Politik der jetzigen Periode. Die gesamte Agitation muß in diesem Stil geführt werden. "
[Herv. v. P.H.](TrotzkiW)*40

14. Anhang

14.1. Quellen

Leo Trotzki 'Die Internationale Revolution und die Kommunistische Internationale', o.O., 1928; [Trotzki]
Leo Trotzki 'Die Wendung der Komintern und die Lage in Deutschland', o.O., o.J. ; [TrotzkiW]
Theodor Bergmann 'Gegen den Strom - Die Geschichte der Kommunistischen-Partei-Opposition', VSA-Verlag, Hamburg, 1987 , ISBN 3-87975-406-3; [GdS]
'Schriftenreihe 1 der KPD-Aufbauorganisation - Bolschewisierung der Partei', BdI, Verlag Rote Fahne, o.O., o.J. ; [SdKPDA]
'Über die Bolschewisierung der Parteien der Komintern - Thesen der EEKI 03/04 1925', BdI, Schriftenreihe 1 der KPD-Aufbauorganisation, Verlag Rote Fahne, o.O., o.J. ; [Thesen]
Walter Ulbricht 'Zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung', Band I, 2.Auflage, Dietz Verlag, Berlin, 1953; [Ulbricht]
'Weimarer Republik', o.O., o.J. (http://de.wikipedia.org/wiki/Weimarer_Republik) ; [WiKi]
Chris Harman 'Die verlorene Revolution - Deutschland 1918-1923', Verein für Geschichte und Zeitgeschichte der Arbeiterbewegung, edition aurora, Frankfurt a.M., 1998 , ISBN 3-9806019-3-5; [Harman]
Seminar-AG - KB (Nord) 'Sowjetunion 1921 - 1939 - von Lenin zu Stalin - Teil III: Phase der Neuen Ökonomischen Politik (NEP) 1921 - 1927 - mit dem partei-politischem Schwerpunkt des Klassenkampfes: Kronstadt 1921 - Parteientwicklung - Ausschaltung der partei-internen-politischen Opposition', o.O., 1989; [KBN]
'Übersichten zur KPD', o.O., o.J. (http://home.t-online.de/home/ulrich.eumann/Index.html) ; [Eumann]
'Weimarer Republik', o.O., o.J. (http://www.bpb.de/publikationen/EZLPWP,0,0,Zerst%F6rung_der_Demokratie_ 19301933.html) ; [BPB]
'Wahlergebnisse in der Weimarer Republik', o.O., o.J. (http://www.gonschior.de/weimar/index.htm) ; [GoschWei]
'Weltgeschichte', VEB Bibliographisches Institut, Leipzig, 1971; [WG]

14.2. Bemerkungen

1 'Wahlergebnisse in der Weimarer Republik', o.O., o.J. (http://www.gonschior.de/weimar/index.htm) ; [GoschWei]
2 'Schriftenreihe 1 der KPD-Aufbauorganisation - Bolschewisierung der Partei', BdI, Verlag Rote Fahne, o.O., o.J. , S.333; [SdKPDA]
3 Leo Trotzki 'Die Internationale Revolution und die Kommunistische Internationale', o.O., 1928; [Trotzki]
4 , a.a.O , S.334; [SdKPDA]
5 , a.a.O , S.335; [SdKPDA]
6 Theodor Bergmann 'Gegen den Strom - Die Geschichte der Kommunistischen-Partei-Opposition', VSA-Verlag, Hamburg, 1987 , ISBN 3-87975-406-3, S.24f; [GdS]
7 , a.a.O , S.327; [SdKPDA]
8 Leo Trotzki, a.a.O ; [Trotzki]
9 Leo Trotzki, a.a.O ; [Trotzki]
10 , a.a.O , S.18f; [SdKPDA]
11 , a.a.O , S.331; [SdKPDA]
12 , a.a.O , S.331; [SdKPDA]
13 'Über die Bolschewisierung der Parteien der Komintern - Thesen der EEKI 03/04 1925', BdI, Schriftenreihe 1 der KPD-Aufbauorganisation, Verlag Rote Fahne, o.O., o.J. , S.35; [Thesen]
14 , a.a.O , S.45f; [Thesen]
15 , a.a.O , S.54; [Thesen]
16 , a.a.O , S.54; [Thesen]
17 Theodor Bergmann, a.a.O , S.34; [GdS]
18 , a.a.O , S.100ff; [SdKPDA]
19 Theodor Bergmann, a.a.O , S.37; [GdS]
20 Theodor Bergmann, a.a.O , S.38; [GdS]
21 Leo Trotzki, a.a.O ; [Trotzki]
22 Leo Trotzki, a.a.O ; [Trotzki]
23 'Weltgeschichte', VEB Bibliographisches Institut, Leipzig, 1971, S.112; [WG]
24 Leo Trotzki, a.a.O ; [Trotzki]
25 Leo Trotzki, a.a.O ; [Trotzki]
26 Leo Trotzki, a.a.O ; [Trotzki]
27
28 Chris Harman 'Die verlorene Revolution - Deutschland 1918-1923', Verein für Geschichte und Zeitgeschichte der Arbeiterbewegung, edition aurora, Frankfurt a.M., 1998 , ISBN 3-9806019-3-5, S.380; [Harman]
29 'Weimarer Republik', o.O., o.J. (http://de.wikipedia.org/wiki/Weimarer_Republik) ; [WiKi]
30 Theodor Bergmann, a.a.O , S.93f; [GdS]
31 Seminar-AG - KB (Nord) 'Sowjetunion 1921 - 1939 - von Lenin zu Stalin - Teil III: Phase der Neuen Ökonomischen Politik (NEP) 1921 - 1927 - mit dem partei-politischem Schwerpunkt des Klassenkampfes: Kronstadt 1921 - Parteientwicklung - Ausschaltung der partei-internen-politischen Opposition', o.O., 1989; [KBN]
32 Theodor Bergmann, a.a.O ; [GdS]
33 Theodor Bergmann, a.a.O , S.102; [GdS]
34 Theodor Bergmann, a.a.O , S.105; [GdS]
35 Theodor Bergmann, a.a.O , S.106; [GdS]
36 Theodor Bergmann, a.a.O ; [GdS]
37 Leo Trotzki, a.a.O ; [Trotzki]
38 Leo Trotzki 'Die Wendung der Komintern und die Lage in Deutschland', o.O., o.J. ; [TrotzkiW]
39 Leo Trotzki, a.a.O ; [TrotzkiW]
40 Leo Trotzki, a.a.O ; [TrotzkiW]

^ top

last update : Thu Nov 10 23:27:44 CET 2005 Heilbronn
automatically created by Linux/X86; vendor=Apache Software Foundation; version=1; http://xml.apache.org/xalan-j