Exzerpte | |||||||
Team | Peter Heilbronn | ||||||
Thema | Zu: Methodisches zur Organisationsfrage (Konspekt) | ||||||
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Status | 1. Bearbeitung | ||||||
Letzte Bearbeitung | 02/04 | ||||||
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Lukács spricht zu seiner Zeit quasi in die Bewegung hinein. Was muß eine
Organisation des Proletariats leisten, was ist gefordert?
Lukács behandelt hierzu zuerst die Frage
An dieser Stelle brechen sich denn auch die großen Linien von Stalinisten bis zu
Anarchisten an der zentralen Frage der Vermittlung von
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[Die Fragen] |
{ Zu diesen Fragen ist auch Hans Jürgen Krahl zu befragen. (d.V.)}
Lukács legt durchgängig hohe Betonung auf die Bewusstheit, der Individuen
als
gesellschaftliche, nicht individuelle, Wesen.
An der Unbewusstheit Organisationsfrage zeigt sich für ihn die "Unreife der
Bewegung". Für diese
ist Bewusstheit Angelpunkt der Verbindung von
Die Vermittlung beginnt, so sich Menschen die Frage stellen "Was nun zu tun
sei?".
Die gilt als Prämisse des organisatorischen Denkens und des Handelns.
Stellt man diese Frage, so zeigt sich das Interesse an praktischer Umsetzung
einer "Theorie". Bleibt es bei abstrakt-unmittelbarer Vorstellung und kommt
nicht zu einer konkret-vermittelten Form des Bewusstseins, verbleiben die
Akteure im Utopischen. Sie sehen die Notwendigkeit und das Ziel, sind aber
unfähig konkrete Schritte zu bestimmen.
"
Was sie zu bloßen Utopisten macht, ist, daß sie ihn nur als Tatsache, oder
höchstens als zur Lösung aufgegebenes Problem zu sehen imstande sind, ohne zur
Einsicht gelangen zu können, daß gerade hier, gerade im Problem selbst, sowohl
die Lösung, wie der Weg zur Lösung mitgegeben sind. So "sehen sie im Elend nur
das Elend, ohne die revolutionäre umstürzende Seite darin zu erblicken, welche
die alte Gesellschaft über den Haufen werfen wird".
"
(S. 299)
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[Der zu vermittelnde Widerspruch] |
Im folgenden übt er Kritik an Luxemburg in Fragen der Parteikonzeption, wiewohl
er ihre Kritik an ihren Gegnern teilt. Revolutionärer Utopismus hat seine
Wurzeln in
"
Erst wenn die Revolution zur Tagesfrage geworden ist, wird die Frage der
revolutionären Organisation mit gebieterischer Notwendigkeit ins Bewußtsein der
Massen und ihrer theoretischen Wortführer gerückt.
"
(S. 300)
Aber selbst dann gibt Lukács zu bedenken, ist dies ein allmählicher
langwieriger
nichtmechanischer Prozeß. Vielmehr muss hier Theorie und Praxis in ihrer Einheit
im Prozeß gefasst werden.
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[Utopismus und Reformismus] |
Die Lösung dieses Dilemmas ist für Lukács in der Organisationsfrage
gegeben,
also der bewussten Zuwendung zur theoretischen Durchdringung und praktischen
Umsetzung. Die Organisation selbst - die Partei - ist die Bewegungsform der
Lösung des Theorie-Praxis Problems, die Frage "Was zu tun sei" ist schon
organisatorisch gestellt, ist Ausdruck der beginnenden Umsetzung.
"
Denn die Organisation ist die Form der Vermittlung zwischen Theorie und Praxis.
Und wie in jedem dialektischen Verhältnis erlangen auch hier die Glieder der
dialektischen Beziehung erst in und durch ihre Vermittlung Konkretion und
Wirklichkeit. Dieser Theorie und Praxis vermittelnde Charakter der Organisation
zeigt sich am deutlichsten darin, daß die Organisation für voneinander
abweichende Richtungen eine viel größere, feinere und sicherere Empfindlichkeit
zeigt, als jedes andere Gebiet des politischen Denkens und Handelns.
"
(S. 302)
Erst von diesem organisatorischen Standpunkt aus erscheint die Theorie mit der
Praxis verbunden und Endziel mit Taktik vermittelt. Erst so werden Fehler von
der Praxis aus kritisierbar und vor allem produktiv nutzbar. Am Handeln lassen
sich ebenso opportunistische Strömungen erst richtig erkennen.
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[Bewegungsform der Theorie Praxis Vermittlung] |
{
Das Proletariat ist zwar objektiv, aber eben latent oder auch potentiell
revolutionär.
Die (Natur)Gesetzmäßigkeiten bringen aber ein Proletariat hervor, "dessen
physische wie ökonomische Gewalt für den Kapitalismus
sehr geringe Chancen gibt, nach dem Schema der früheren Krisen eine rein
ökonomische Lösung, eine Lösung, in der das Proletariat nur als Objekt der
ökonomischen Entwicklung figuriert, zu erzwingen." Aber ob und wie dies
Umgesetzt wird ist eine andere Frage. Spontane Massenaktionen zb bleiben in der
kapitalistischen Struktur selbst stecken.
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[Objektiv aber latent revolutionär] |
Die Zwischenschichten sind nur spontan und können nur partikulares
Klassenbewußtsein entwickeln. Ihr Agieren ist nicht determiniert und hängt
hauptsächlich vom Verhalten von
Bougeoisie und Proletariat ab, wem sie zeitweise zuneigen. (zb Bauernfrage in SU)
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[Rolle Zwischenschichten] |
Aber die Entwicklung des Kapitalismus bringt objektiv für die Krise
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[Ideologische Krise, Gewerkschaft und bürgerlichen Arbeiterparteien] |
"
Eine ideologische Umwälzung, die zwar infolge der ökonomischen Krise und der
durch sie gegebenen objektiven Möglichkeit der Machtergreifung entstanden ist,
deren Ablauf jedoch keineswegs eine automatisch - "gesetzmäßige" Parallelität
mit der objektiven Krise selbst aufnimmt, deren Lösung nur die freie Tat des
Proletariats selbst sein kann.
"
(S. 313)
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[Bedeutung der Bewußtheit] |
Es stellen sich ferner die Frage.
Wie ist die Beziehung der kommunistischen Partei zum Reich der
Freiheit. Hierbei ist es sehr wichtig, dass Freiheit nicht die {formal,
abstrakte} bürgerliche
Freiheit des {bürgerlich vereinzelten} Individuums vorstellt, also nicht der
Freiheitsbegriff der bürgerlichen Klasse benutzt wird.
{
Hier sieht man wieder den historischen Materialismus Lukács', der keine
reine a
priori Kategorie der 'Freiheit' gelten läßt, sondern sie nur
|
[Bürgerliche Freiheit] |
Mit den konkret historischen Beziehungen verschwinden die Menschen, welche sie
produzieren und welche umgekehrt die Individuen überhaupt erst ausmachen. Hier
zeigt sich auch der Materialismus von Lukács, den er auf Marx gründet.
Diese beschränkte und verdinglichte Freiheit des vereinzelten Einzelnen
macht
durch ihre Existenz als vorherrschendes gesellschaftliches Verhältnis die
Wirklichkeit anderer Freiheiten unmöglich.
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[Subjekt als besonderes Ensemble Gesellschaftlicher Verhältnisse] |
So wird das identische Moment des Widerspruches von Disziplin und der
Freiheit im Übergang betont. Das nichtidentische also trennende Moment liegt in
der Bewußtheit der Einzelpersonen, welche die Partei als die ihre, als
ihre Parteinahme, bilden. Ihr praktisches Verhalten ist einzig der Garant, dass
aus der verbindenden Disziplin keine trennende Disziplin von Führer und
Gefolgschaft im Namen einer so nur noch abstrakten Sache wird.
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[Freiheit und Disziplin] |
Über die Praxis auch gerade in der Partei kann sich langsam das
"objektiv-mögliche" Klassenbewußtsein bei jedem individuellem Arbeiter gegen
sein verdinglichtes Bewußtsein entwickeln, erarbeitet werden. Es entspricht dem
"aktiv-praktischen" Wesen dieser "höheren Organisationsform", welches eine
proletarische Partei gegenüber ihrem bürgerlichen Pendant hat.
"
Diese doppelte Bedeutung der Aktivität, ihre gleichzeitige Beziehung auf den
einzelnen Träger des proletarischen Klassenbewußtseins und auf den Gang der
Geschichte, also die konkrete Vermittlung zwischen Mensch und Geschichte,
ist
für den Typus der hier entstehenden Organisationsform entscheidend. Für den
alten Typus der Parteiorganisation - einerlei, ob es sich dabei um bürgerliche
Parteien oder opportunistische Arbeiterparteien handelt - kann der Einzelne nur
als "Masse" nur als Gefolge, als Nummer vorkommen.
"
(S. 320f)
Demgegenüber ist in allen herkömmlichen Parteien der Einzelne in seiner
Objektrolle und dem zugehörigen "falsche Bewußtsein" fixiert und bildet nur die
Masse gegenüber der Leitung.
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[(Klassen)bewußtsein und Parteipraxis] |
Dementsprechend herrscht im bürgerlichen Bewußtsein
"
Erst mit dieser Einsicht hebt sich die scheinbare Paradoxie unserer
früheren Behauptung auf: daß die Disziplin der kommunistischen Partei, das
bedingungslose Aufgehen der Gesamtpersönlichkeit eines jeden Mitgliedes in der
Praxis der Bewegung der einzig mögliche Weg zur Verwirklichung der echten
Freiheit ist.
"
(S. 322)
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[Bürgerliches Bewußtsein und bürgerliche Partei] |
Die Disziplin ist
Die Dialektik spannt sich auf:
Nur wenn alle Mitglieder der Partei als bewußte und aktive Mitglieder ihre Partei gestalten, wird nicht nur die Trennung von Leitung und Masse aufgehoben, sondern das mit der Schaffung der Freiheit aller, die jedes Einzelnen gewährleistet wird, wird als Endziel der Partei sichtbar. Nur dies garantiert die Weiterentwicklung des Klassenbewußtseins und die Verunmöglichung der "Degeneration"(Trotzki) der Partei zu einem bürokratischen Machtapparat weniger über die Masse. Es liegt nicht zuletzt an den Menschen selbst, welche Partei sie sich machen einerseits und andererseits, welche zu machen objektiv möglich ist. |
[Klassenbewußtsein und kommunistische Partei] |
{ Dies ist die Antwort auf das historische Dilemma der bis heute existierenden "degenerierten" Arbeiterparteien. Zu einem König gehört nicht nur der, der ihn darstellt, sondern alle die anderen von dieser gesellschaftlichen Funktion ausgeschlossenen, mit deren Verhalten er als solcher anerkannt wird. 'König' ist ferner sowieso nur ein gesellschaftliches Verhältnis dieses Namens, was alle zu dem Einen eingehen und welches sie wiederum wechselseitig als 'Untertanen' kennzeichnet. (d.V.)}
Eine Seite des Zusammenhanges, also die Unterordnung des Einzelnen unter den
Gesamtwillen für sich formal-ethisch vereinseitigt, ist so nun auch wieder
unwahr (im Sinne Hegels). Es kommt zu einer utopischen Sektenbildung,
insbesondere wenn das
Verhältnis zur unorganisierten Masse nicht beachtet wird.
Dabei sind diese zwei grundsätzlichen Verhältnisse in der Gesellschaft zur
Partei darzulegen. Lukács ist sich als Dialektiker sehr wohl auch der
konkret
praktischen Problemhaftigkeit dieser Betrachtung bewußt.
"
Darum wurde bei dem Herausarbeiten der Beziehung zwischen Einzelnen und
Organisation auf das Wesen der Partei als auf das konkrete
Vermittlungsprinzip
zwischen Mensch und Geschichte ein entscheidendes Gewicht gelegt. Denn nur indem
der in der Partei zusammengefaßte Gesamtwille ein aktiver und bewußter
Faktor
der geschichtlichen Entwicklung ist, der sich dementsprechend in stetiger,
lebendiger Wechselwirkung zu dem gesellschaftlichen Umwälzungsprozeß befindet,
wodurch seine einzelnen Glieder ebenfalls in eine lebendige Wechselwirkung zu
diesem Prozeß und zu seinem Träger, der revolutionären Klasse, geraten, können
die Forderungen, die von hier aus an den Einzelnen gestellt werden, ihren
formal-ethischen Charakter verlieren.
"
(S. 324)
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[Das Sektenproblem] |
Der Einzelne soll eben nicht willenloses Werkzeug werden (Kader, Sekte) oder
eine
kontemplativ passive Masse, sondern ein bewußter Träger der Partei, also
sich selbst mit anderen zum Subjekt der Geschichte machen.
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[Verhältnis: Einzelner - Partei] |
Wird dieses Verhältnis nicht als Identisches und Nichtidentisches
dialektisch betrachtet, so fällt man in die 2 Extreme der Sektenbildung,
letztendlich dem bürgerlichen Bewußtsein anheim:
"
Denn der Maßstab und der Wegweiser für die richtige Beziehung von Partei
und
Klasse kann nur im Klassenbewußtsein des Proletariats aufgefunden werden.
[Herv v. mir]"
(S. 325)
{
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[Verhältnis: Unorganisierte Masse - Partei] |
Lukács begründet die Notwendigkeit der organisatorischen Trennung
von
Klasse und Partei mit dem verschiedenen Grad von (Klassen)Bewußtheit.
Andererseits "bildet die reale, objektive Einheit des Klassenbewußtseins die
Grundlage der dialektischen Verbundenheit in der organisatorischen Trennung von
Klasse und Partei." Wobei er sich mit Bucharin die Frage stellt, ob die Trennung
von Partei und Klasse auch dem objektiven Unterschied in der Klasse entspricht.
Also stellen sich die Fragen:
Zumindest wenn die Partei sich von der Klasse nur dadurch unterscheidet,
dass
sie das Gesamtinteresse im Wissen um dieses vertritt, auch gegen Teile der
Klasse. Dann kann sich dies nur auf die "objektiv-ökonomische Einheit"
der
Klasse sinnvoll beziehen, womit die Innerklassentrennung diesbezüglich
unerheblich wird. Er tut dies mit direktem Bezug zum 'Kommunistischen Manifest'
und spiegelt die Eingebettetheit der Partei in die Klasse nach der Marxschen
Vorstellung wider.
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[Ist die Trennung Partei/Klasse die objektive Trennung?] |
Es schließt sich ebenfalls die Frage an, inwieweit hier organisatorische oder
taktische Maßnahmen in Erwägung zu ziehen sind. Insbesondere ergibt sich für
Lukács diese Frage an der Wertung und Entscheidung, ob das Proletariat
mit
anderen Klassen zusammengehen kann, und wann nicht. Wo liegt hier die
Notwendigkeit. Auf dieser hohen Stufe der Konkretion von Philosophie zur
Politik des Augenblicks bleibt nur der Verweis
{ Er kann kein wirkliches Maß "philosophisch" (außer den genannten) angeben, nach dem sich zu richten ist. An dieser Stelle geht denn auch Lukács zur Kategorie des Taktischen über, um die konkrete Prozeßhaftigkeit mit den innewohnenden notwendigen Entscheidungen fassen zu können. Hier wird selbstverständlich die Luft für ein philosophisches Ableiten zu dünn. Aber es ist sein großer Verdienst, dass er sich bis auf diese Ebene konsistent vorgewagt hat, nicht zuletzt aus seinen Erfahrungen in der ungarischen Räterepublik. (d.V.)} |
[Welches ist das Maß?] |
"
Der Kampf der kommunistischen Partei geht um das Klassenbewußtsein des
Proletariats.
"
(S. 328)
Dies gilt insbesondere für die Teile der Klasse, die schon zu dieser Partei
gehören. Die organisatorische Trennung ist auch deshalb notwendig,
"
damit das
Proletariat sein eigenes Klassenbewußtsein, als
geschichtliche Gestalt, unmittelbar erblicken könne; damit in jedem Ereignis des
alltäglichen Lebens jene Stellungnahme, die das Interesse der Gesamtklasse
erfordert, klar und für jeden Arbeiter verständlich in Erscheinung trete; damit
für die ganze Klasse das eigene Dasein als Klasse ins Bewußtsein gehoben
werde.
"
(S. 329)
Wobei ständig "taktische Rücksichtnahme auf den
Bewußtseinszustand der breitesten, der zurückgebliebensten Massen" notwendig
ist, will die Partei nicht zur Sekte erstarren, zb völlig losgelöste und
unvermittelte Forderungen stellen. Aber, die Partei handelt nach Lukács
nicht für die Klasse, dies gestatten höchstens taktische kurze Momente in
der Geschichte, sondern die Klasse selbst muß in und mit seiner Partei
handeln.
{ Hegelsch könnte man sagen, dass diese Art von Partei sich von einer Partei An-Sich ständig entfernen muß über eine Partei Für-Sich zu einer Partei Für-Uns, also dem Proletariat. (d.V.)} |
[Bewußtseinsbildung und Partei] |
So ist der Zusammenhang von Klassenbewußtsein und Partei in der Tendenz
(weltgeschichtlich) derselbe, aber im konkreten laufen sie teil parallel, teils
wider einander. Ebenso gilt dies für den Zusammenhang der objektiv-ökonomischen
Bedingungen und dem sie reflektierenden Bewußtsein. So ist die Parteibildung
selbst auch nicht einfach auf eine Wirtschaftskrise rückführbar, sondern
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[Gleichzeitigkeit - Ungleichzeitigkeit] |
{ Lukács hat hier die Partei Lenins und Trotzkis vor Augen vor dem Fraktionsverbot. Deshalb klingen seine Worte in unseren Ohren so anders als gemeint. (d.V.)}
"
Diese genaue, wenn auch stets wechselnde, den Umständen angepasste Trennung des
taktischen von dem organisatorischen Zusammengehen in der Beziehung von Partei
und Klasse nimmt als inneres Problem der Partei die Form der Einheit der
taktischen und organisatorischen Fragen auf.
"
(S. 333)
Spätestens hier geht Lukács auf das von ihm als Taktik beschriebene
Gebiet über.
Zwar ist eine ständige Verschränkung der organisatorischen und taktischen Fragen
klar, aber die Konkretion ist nur als Konkretion zu haben, wobei er nur die
russische Partei als entwickeltes Beispiel zu haben glaubt. Das bedeutet aber
auch, dass man nicht mehr "philosophisch ableiten" kann, sondern allenfalls
ständig mahnende und auf das Ganze zielende Kritik anbringen muß. Dies ist in
der Tat die Aufgabe eines jeden Mitgliedes einer so von Lukács
vorgestellten
Partei.
Er spricht von Disziplin und sogar Zentralisierung als notwendigem
organisatorischen Moment, welches die
Atmosphäre der Tatkraft und Fähigkeiten zur "Kampfpartei" hervorbringt.
Aber gegen einen "Kadavergehorsam" hebt er hervor, wie wichtig Selbstkritik für
die Dynamik der Partei ist.
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[Einheit von Taktik und Organisation] |
Werden beide Momente, Taktik und Organisation, getrennt, so kommt man
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[Zwischen Skylla und Charybdis] |
Das "bewußte Korrektivprinzip" sieht Lukács darin, dass jeder taktische
Schritt
organisatorisch gewendet wird.
"
"Man braucht aber nur", sagt Lenin [2] über gewisse Formen des kommunistischen
Dogmatismus, "einen kleinen Schritt weiter zu tun - offenbar in derselben
Richtung - und die Wahrheit verwandelt sich in einen Fehler."
"
(S. 336)
Genau derselbe Widerspruch drückt sich im Kampf gegen das verdinglichte
Bewußtsein der Proletarier aus und besteht in der Entwicklung des
Klassenbewußtseins selbst.
Es besteht
{ An dieser Stelle würde man heute so etwas wie innerparteiliche Vielfalt oder Formen von "Demokratie" setzen. Lukács setzt aber mit Lenin gerade ein starkes Gewicht auf die Kampffähigkeit der Partei im Zusammenhang mit Disziplin und Zentralisation. Dieser Punkt ist und bleibt nach den geschichtlichen Erfahrungen sehr heikel. (d.V.)}
So kann das
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[Das Korrektivprinzip] |
Lukács geht auch wie Lenin von der sachlichen Notwendigkeit einer
Funktionärshierachie für die Kampffähigkeit der Partei aus und sieht hier
gleichzeitig die Gefahr.
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[Die Crux der Funktionäre und der Kritik] |
{