Kapital | |
Team | Peter Heilbronn |
Thema | Kapital Bd.3., VI. Abschnitt: Verwandlung von Surplusprofit in Grundrente, 40. Kapitel, Zweite Form der Differentialrente (Differentialrente II) ( excerpt ) |
Status | 1. Bearbeitung |
Letzte Bearbeitung | 05/2004 |
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40 Zweite Form der Differentialrente (Differentialrente II)
"
Wir haben bisher die Differentialrente nur betrachtet als das Resultat der
verschiednen Produktivität gleicher Kapitalanlagen auf gleichen Bodenflächen von
verschiedner Fruchtbarkeit, so daß die Differentialrente bestimmt war durch die
Differenz zwischen dem Ertrag des Kapitals, das im schlechtesten, rentelosen
Boden angelegt ist, und dem des Kapitals, das im bessern angelegt ist. Wir
hatten hier die Kapitalanlagen nebeneinander auf verschiednen Bodenflächen, so
daß jeder Neuanlage von Kapital extensivere Bebauung des Bodens, Erweiterung der
bebauten Bodenfläche entsprach. Aber schließlich war die Differentialrente der
Sache nach nur das Resultat der verschiednen Produktivität gleicher Kapitale,
die auf den Grund und Boden angelegt werden.
"
(S. 686)
| [Bisher Unterschied in Kapitalproduktiviät] |
"
Kann es nun einen Unterschied machen, wenn Kapitalmassen mit verschiedner
Produktivität nacheinander auf demselben Bodenstück und wenn sie nebeneinander
auf verschiednen Bodenstücken angelegt werden, vorausgesetzt nur, daß die
Resultate dieselben sind?
"
(S. 686)
| [Unterschiedliche Produktiviät - gleiches Resultat?] |
Angelegtes Kapital in Pfd.St. | Bodenstück nach Fruchtbarkeit aufsteigend | Resultat in Quarter | durch A bestimmter Produktionspreis | Surplusprofit in Pfd.St. |
---|---|---|---|---|
2.5 | A | 1 | 3 | kein |
2.5 | B | 2 | 3 | 3 |
2.5 | C | 3 | 3 | 6 |
2.5 | D | 4 | 3 | 9 |
insgesamt: 10 | Gesamtrental: 18 |
"
...
endlich 3 Pfd.St. Produktionskosten auf den Acre von D 4 qrs. und 9 Pfd.St.
Surplusprofit ergeben; oder ob dasselbe Resultat dadurch erreicht wird, daß
diese 12 Pfd.St. Produktionskosten, resp. 10 Pfd.St. Kapital, mit diesen selben
Erfolgen in derselben Reihenfolge auf einen und denselben Acre angewandt sind.
Es ist jedesmal ein Kapital von 10 Pfd.St., von dessen sukzessive angelegten
Wertteilen [687] von je 2 1/2 Pfd.St., ob sie angelegt werden
auf 4 Acres von
verschiedner Fruchtbarkeit nebeneinander oder auf einen und denselben Acre
nacheinander, infolge ihres verschiednen Produkts ein Teil keinen Surplusprofit
abwirft, während die andren Teile einen Surplusprofit im Verhältnis der
Differenz ihres Ertrags über den jener rentelosen Anlage geben.
"
(S. 687f)
| [Nebeneinander oder nacheinander] |
Nur durch Feststellung der aktuellen Fruchtbarkeit bzw. des aktuell lokalen
Ergebnisses ist zu bestimmen, welches der Profitteil des Surplusprofites
ist, der dann als Bodenrente an den Rentier vom Pächter aus "weiterzureichen"
ist. Da die Grundrente fast immer für die Länge des Pachtvertrages festgelegt
ist, treten hier insbesondere bei Veränderung der Produktivität auf dem
Boden Interessengegensätze Pächter - Grundbesitzer hervor.
| [Das Problem der Teilung des Profits in Bodenrente und Pächterprofit] |
"
Aber jedenfalls finden bei der zweiten Methode Schwierigkeiten statt für die
Verwandlung des Surplusprofits in Rente, für diese Formveränderung, die die
Übertragung der Surplusprofite vom kapitalistischen Pächter auf den Eigentümer
des Bodens einschließt. Daher das hartnäckige Sträuben der englischen Pächter
gegen eine offizielle Agrikulturstatistik. Daher der Kampf zwischen ihnen und
den Grundeigentümern wegen der Feststellung der wirklichen Ergebnisse ihrer
Kapitalanlage. (Morton.) Es wird nämlich die Rente bei Pachtung der Ländereien
festgesetzt, wonach dann die aus der sukzessiven Anlage von Kapital
entspringenden Surplusprofite in die Tasche des Pächters fließen, solange der
Pachtkontrakt dauert. Daher der Kampf der Pächter um lange Pachtkontrakte und
umgekehrt die Vermehrung der jährlich kündbaren Kontrakte (tenancies at will)
durch die Übermacht der Landlords.
"
(S. 688)
| [Notwendige Trennung der Formen I und II] |
"
Es ist daher von vornherein klar: wenn es auch für das Gesetz der Bildung der
Surplusprofite nichts ändert, ob gleiche Kapitale mit ungleichen Resultaten
nebeneinander auf gleich großen Bodenstrecken oder ob sie nacheinander auf
demselben Bodenteil angelegt werden, so macht es dennoch einen bedeutenden
Unterschied für die Verwandlung der Surplusprofite in Grundrente.
"
[Herv. v. P.H.] (S. 688)
| [Wie hoch ist real die Grundrente?] |
{
Insbesondere bei der Ablösung eines vorherigen Pächters kommt es darauf an,
(d.V.)}
[Differanzielrente II: Punkt 1] |
"
Bei der Betrachtung der Differentialrente II sind nun folgende Punkte noch
hervorzuheben: Erstens : Ihre Basis und ihr Ausgangspunkt, nicht nur historisch,
sondern soweit es ihre Bewegung in jedem gegebnen Zeitpunkt betrifft, ist die
Differentialrente I, d.h. die gleichzeitige Bebauung, nebeneinander, von
Bodenarten verschiedner Fruchtbarkeit und Lage; also die gleichzeitige
Anwendung, nebeneinander, von verschiednen Bestandteilen des agrikolen
Gesamtkapitals auf Bodenstrecken verschiedner Qualität. Historisch
versteht sich
dies von selbst. In Kolonien haben die Kolonisten nur wenig Kapital anzulegen;
die Hauptproduktionsagenten sind Arbeit und Erde. Jedes einzelne Familienhaupt
sucht für sich und die Seinigen ein unabhängiges Beschäftigungsfeld, neben denen
seiner Mitkolonisten, herauszuarbeiten. Dies muß überhaupt bei der eigentlichen
Agrikultur auch schon bei vorkapitalistischen Produktionsweisen der Fall sein.
"
[Herv. v. P.H.] (S. 689)
| [Unterschiedliche Fruchtbarkeit] |
"
Die kapitalistische Produktionsweise geht aus von frühern Produktionsweisen,
worin die Produktionsmittel, tatsächlich oder rechtlich, das Eigentum des
Bebauers selbst sind, mit einem Wort vom handwerksmäßigen Betrieb der
Agrikultur. Der Natur der Sache nach entwickelt sich aus diesem erst allmählich
die Konzentration der Produktionsmittel und ihre Verwandlung in Kapital
gegenüber den in Lohnarbeiter verwandelten unmittelbaren Produzenten. Soweit die
kapitalistische Produktionsweise hier charakteristisch auftritt, geschieht dies
anfänglich zuerst besonders in Schafweide und Viehzucht; sodann aber nicht in
Konzentration des Kapitals auf relativ kleinem Bodenumfang, sondern in
Produktion auf größrem Maßstab, so daß an Pferdehaltung und andren
Produktionskosten gespart wird; in der Tat aber nicht durch Anwendung von
mehr Kapital auf demselben Boden.
... Es ist also von vornherein festzuhalten, daß die Differentialrente I die geschichtliche Grundlage ist, von der ausgegangen wird. Andrerseits tritt die Bewegung der Differentialrente II in jedem gegebnen Augenblick nur ein auf einem Gebiet, das selbst wieder die buntscheckige Grundlage der Differentialrente I bildet. " [Herv. v. P.H.] (S. 698) | [Form I als geschichtliche Grundlage von II] |
[Differanzielrente II: Punkt 2] |
"
Zweitens: Bei der Differentialrente in der Form II treten, zur Verschiedenheit
der Fruchtbarkeit, hinzu die Unterschiede in der Verteilung des Kapitals
(und
der Kreditfähigkeit) unter den Pächtern. In der eigentlichen Manufaktur bildet
sich bald für jeden Geschäftszweig ein eignes Minimum des Geschäftsumfangs und
dementsprechend ein Minimum des Kapitals, unter dem ein einzelnes Geschäft nicht
mit Erfolg betrieben werden kann. Es bildet sich ebenso in jedem Geschäftszweig
ein dies Minimum überschreitendes, normales Durchschnittsmaß von Kapital,
worüber die Masse der Produzenten verfügen muß und verfügt. Was darüber ist,
kann Extraprofit bilden; was darunter, erhält nicht den Durchschnittsprofit. Die
kapitalistische Produktionsweise ergreift nur langsam und ungleichmäßig die
Landwirtschaft, wie man in England sehn kann, dem klassischen Lande der
kapitalistischen Produktionsweise in der Agrikultur. Soweit keine freie
Korneinfuhr existiert oder ihre Wirkung, weil ihr Umfang, nur beschränkt
ist,
bestimmen die Produzenten, die auf schlechterm Boden, also mit ungünstigeren
als
den Durchschnitts-Produktionsbedingungen arbeiten, den Marktpreis. Ein
großer
Teil der in der Landwirtschaft angewandten und überhaupt ihr zur Verfügung
stehenden Gesamtmasse von Kapital befindet sich in ihren Händen.
Es ist richtig, daß z.B. der Bauer auf seine kleine Parzelle viel Arbeit verwendet. Aber isolierte und der objektiven, sowohl gesellschaftlichen wie materiellen Bedingungen der Produktivität beraubte, von ihnen entblößte Arbeit. Dieser Umstand bewirkt, daß die wirklichen kapitalistischen Pächter fähig sind, sich einen Teil des Surplusprofits anzueignen; dies würde wegfallen, wenigstens soweit dieser Punkt in Betracht kommt, wäre die kapitalistische Produktionsweise in der Landwirtschaft ebenso gleichmäßig entwickelt wie in der Manufaktur. " [Herv. v. P.H.] (S. 689) | [Unterschiede in der Kapitalverteilung] |
{ Hier geht Marx auch von der Identität von Produktionspreis und Marktpreis aus. (d.V.)}
"
Es ist dann klar, daß die Differentialrente II nur ein verschiedner Ausdruck der
Differentialrente I ist, aber der Sache nach mit ihr zusammenfällt. Die
verschiedne Fruchtbarkeit der verschiednen Bodenarten wirkt bei
Differentialrente I nur, soweit sie bewirkt, daß auf den Boden angelegte
Kapitale ungleiche Resultate, Produkte, geben, entweder bei gleicher Größe der
Kapitale oder ihrer proportionellen Größe nach betrachtet. Ob diese Ungleichheit
stattfindet für verschiedne Kapitale, die auf demselben Bodenstück nacheinander
angelegt sind, oder für solche, die auf mehrere Stücke von verschiednen
Bodenarten verwandt wurden, kann an der Differenz der Fruchtbarkeit oder ihres
Produkts und daher an der Bildung der Differentialrente für die fruchtbarer
angelegten Kapitalteile keinen Unterschied machen. Es ist nach wie vor der
Boden, der bei gleicher Kapitalanlage verschiedne Fruchtbarkeit zeigt, nur daß
hier derselbe Boden für ein in verschiednen Portionen sukzessiv angelegtes
Kapital tut, was bei I verschiedne Bodenarten für verschiedne gleich große, auf
sie angelegte Teile des gesellschaftlichen Kapitals tun.
"
[Herv. v. P.H.] (S. 690)
| [Differenzialrente II nur versch. Ausdruck für I] |
Sei das gleiche Kapital von 10 Pfd.St.sukzessive 4 Jahre in Folge auf
denselben Boden D
angelegt mit unterschiedlichem Ergebnis, d.h.
hier abnehmendem Ertrag.
| [Sukzessive Anlage auf dem selben Bodenstück] |
"
Man sieht hieraus, zu welchen sehr komplizierten Kombinationen die
Differentialrente überhaupt, und namentlich in Form II zusammen mit Form I,
Anlaß gibt, während z.B. Ricardo sie ganz einseitig und als ein- [692]
facheSache behandelt. Man hat z.B. wie oben Sinken des regulierenden
Marktpreises und
zugleich Wachsen der Rente auf den fruchtbaren Ländereien, so daß sowohl
absolutes Produkt wie absolutes Surplusprodukt wächst. (Bei der
Differentialrente I in absteigender Linie kann das relative Surplusprodukt und
daher die Rente per Acre wachsen, obgleich das absolute Surplusprodukt per Acre
konstant bleibt oder selbst abnimmt.) Aber zugleich nimmt die Fruchtbarkeit der
nacheinander auf denselben Boden gemachten Kapitalanlagen ab, obgleich ein
großer Teil davon auf die fruchtbareren Ländereien fällt. Von einem
Gesichtspunkt aus betrachtet - sowohl was Produkt wie Produktionspreise angeht
-, ist die Produktivität der Arbeit gestiegen. Von einem andern aus
betrachtet,
hat sie abgenommen, weil die Rate des Surplusprofits und das Surplusprodukt per
Acre für die verschiednen Kapitalanlagen auf demselben Boden abnimmt.
"
[Herv. v. P.H.] (S. 691f)
| [Fallende Surplusprofitrate] |
"
Die Differentialrente II, bei abnehmender Fruchtbarkeit der sukzessiven
Kapitalanlagen, wäre nur dann notwendig mit Verteuerung des Produktionspreises
und absoluter Abnahme der Produktivität verbunden, wenn diese Kapitalanlagen nur
auf den schlechtesten Boden A geschehn könnten.
"
(S. 693)
| [Schlechte Anlage auf D entspricht der auf A] |
"
Dagegen nur in dem Fall, wo die Nachfrage nach Getreide so wüchse, daß der
Marktpreis über den Produktionspreis von A stiege, und deswegen auf A, B oder
irgendeiner andren Klasse das Surplusprodukt nur zu einem höheren Preise als 3
Pfd.St. geliefert werden könnte, nur in diesem Fall wäre mit der Abnahme des
Ergebnisses einer zusätzlichen Kapitalanlage auf irgendeine der Klassen A, B, C,
D Steigen des Produktionspreises und des regulierenden Marktpreises verbunden.
"
(S. 694)
| [Erhöhte Nachfrage und Nichtausweitung der Produktion => Steigen des Produktionspreises] |
"
Soweit dies für längre Zeit sich festsetzte und nicht Kultur von zusätzlichem
Boden A (von wenigstens der Qualität A) ins Leben riefe oder sonstige
Einwirkungen eine wohlfeilere Zufuhr herbeiführten, würde bei sonst
gleichbleibenden Umständen der Arbeitslohn infolge der Brotverteurung steigen
und die Profitrate dementsprechend fallen. In diesem Falle wäre es gleichgültig,
ob die gestiegne Nachfrage befriedigt würde durch Heranziehung von schlechterm
Boden als A oder durch zuschüssige Kapitalanlage, einerlei auf welche der vier
Bodenarten. Die Differentialrente würde steigen in Verbindung mit
fallender Profitrate.
"
[Herv. v. P.H.] (S. 693)
| [Differentialrente steigt bei fallender Profitrate] |
"
...mit Ausnahme dieses Falls läßt die proportionelle Abnahme in der
Produktivität der zusätzlichen Kapitale den regulierenden Produktionspreis und
die Profitrate unberührt. Im übrigen sind drei fernere Fälle möglich:
"
(S. 694)
| [Zusätzliche Kapitalanlage und ihr Einfluß] |
{ Fällt A aus der Bearbeitung aus, so wird der Boden der Sorte B mit seinem niedrigeren Produktionspreis bestimmend für den Marktpreis. (d.V.)}
"
c) Findet die zusätzliche Kapitalanlage mit abnehmenden Surplusprofiten
statt,
doch so, daß ihr Produkt einen Überschuß läßt über das Produkt desselben
Kapitals auf Boden A, so findet, wenn die vermehrte Zufuhr nicht den Boden A
außer Bebauung wirft, unter allen Umständen Neubildung von
Surplusprofiten
statt, die auf D, C, B, A gleichzeitig stattfinden kann. Wird dagegen der
schlechteste Boden A aus der Bebauung verdrängt, so fällt der
regulierende
Produktionspreis, und es hängt von dem Verhältnis zwischen dem verminderten
Preis eines qr. und der vermehrten Zahl der den Surplusprofit bildenden qrs. ab,
ob der in Geld ausgedrückte Surplusprofit und daher die Differentialrente steigt
oder fällt. Aber jedenfalls zeigt sich hier das Merkwürdige, daß mit
abnehmenden Surplus- [695] profiten sukzessiver
Kapitalanlagen der Produktionspreis fallen kann, statt steigen zu müssen,
wie es auf den ersten Blick scheint.
"
[Herv. v. P.H.] (S. 694f)
| [Fallen von c und/oder v bringt steigende Profitrate p'] |
{ Da Brot eine überragende Rolle als Nahrungsmittel bei den Lohnarbeitern besaß, war die Senkung des Brotpreises entscheidend für die mögliche Senkung des Lohnes. (d.V.)}
"
Wir kommen jetzt zu einem wesentlichen Unterschied zwischen den beiden Formen
der Differentialrente.
"
(S. 695)
| [Unterschied der Differentialrenten] |
"
Bei gleichbleibendem Produktionspreis und gleichbleibenden Differenzen kann bei
Differentialrente I mit dem Rental die Durchschnittsrente per Acre steigen oder
die Durchschnittsrentrate aufs Kapital; aber der Durchschnitt ist nur eine
Abstraktion. Die wirkliche Rentenhöhe per Acre oder aufs Kapital gerechnet,
bleibt hier dieselbe.
Dagegen kann unter denselben Voraussetzungen [bei Differentialrente II] die Höhe der Rente, gemessen am Acre, steigen, obgleich die Rentrate, gemessen am ausgelegten Kapital, dieselbe bleibt. " (S. 695) | [Abnehmender Mehrertrag der zusätzlichen Kapitale] |
In dem Beispiel wird zuerst die Verdopplung der eingesetzten Kapitalmasse alles
andere gleichgesetzt betrachtet, so der Mehrertrag nicht abnimmt, man
also für den doppelten Einsatz das doppelte Resultat erhält.
| [I. Nichtabnehmender Mehrertrag zusätzlichen Kapitals] |
"
Nimm an, die Produktion verdopple sich dadurch, daß auf A, B, C, D statt je 2
1/2
Pfd.St. je 5 Pfd.St., also statt 10 zusammen 20 Pfd.St. Kapital angelegt würde,
mit gleichbleibender relativer Fruchtbarkeit. Es wäre dies ganz dasselbe, als ob
von jeder dieser Bodenarten 2 Acres statt 1, und zwar zu gleichbleibenden
Kosten, bebaut würden. Die Profitrate bliebe dieselbe und ebenso ihr Verhältnis
zum Surplusprofit oder der Rente.
"
(S. 695)
Verdopplung des angelegten Kapitals wie des Produkts.
"
Wenn aber A jetzt 2 qrs. trüge, B 4, C 6, D 8, so bliebe, da dieser Zuwachs
nicht verdoppelter Fruchtbarkeit bei gleichbleibendem Kapital, sondern
gleichbleibender proportioneller Fruchtbarkeit bei verdoppeltem Kapital
geschuldet, der Produktionspreis nach wie vor 3 Pfd.St. per qr. Die 2 qrs. von A
würden jetzt 6 Pfd.St. kosten, wie früher 1 qr. 3 Pfd.St. Der Profit hätte sich
auf allen 4 Bodenarten verdoppelt, aber nur, weil das ausgelegte Kapital. Aber
in demselben Verhältnis hätte sich die Rente verdoppelt; sie wäre 2 qrs. für B
statt 1, 4 für C statt 2 und 6 für D statt 3; und dementsprechend die Geldrente
für B, C, D resp. 6 Pfd.St., 12 Pfd.St., 18 Pfd.St. Wie das Produkt per Acre,
hätte sich die Geldrente per Acre verdoppelt, also auch der Bodenpreis, worin
diese Geldrente kapitalisiert wird. So [696] berechnet, steigt
die Höhe der
Korn- und Geldrente und daher der Bodenpreis, weil der Maßstab, worin er
berechnet wird, der Acre, ein Bodenstück von konstanter Größe ist.
"
(S. 695f)
| [Hier: Verdopplung der Produktion => Verdopplung der Geldrente pro Fläche] |
"
Dagegen als Rentrate mit Beziehung auf das ausgelegte Kapital berechnet, hat
kein Wechsel stattgefunden in der proportionellen Höhe der Rente. Das
Gesamtrental von 36 verhält sich zum ausgelegten Kapital von 20, wie sich das
Rental von 18 zum ausgelegten Kapital von 10 verhielt.
"
(S. 696)
| [Hier: Verdopplung der Produktion => gleiche Geldrente pro Kapital] |
"
Dasselbe kann stattfinden bei abnehmenden Raten des Surplusprofits und
daher der
Rente, d.h. bei abnehmender Produktivität der immer noch Rente tragenden
zusätzlichen Kapitalanlagen. Wenn die zweiten Kapitalanlagen von 2 1/2 Pfd.St.
nicht das Produkt verdoppelt hätten, sondern B nur 3 1/2 qrs., C 5 und D 7
<1.
Auflage: 6> trüge, so wäre die Differentialrente auf B für die zweiten 2 1/2
Pfd.St. Kapital nur 1/2 qrs. statt 1, auf C 1 statt 2, und auf D 2 statt 3. Die
Verhältnisse zwischen Rente und Kapital für die beiden sukzessiven Anlagen
würden sich stellen wie folgt:
"
[Herv. v. P.H.] (S. 696)
| [II. Abnehmender Mehrertrag zusätzlichen Kapitals] |