Kapital | |
Team | Rosi Rittmeister |
Thema | Kapital Bd.3., VI. Abschnitt: Verwandlung von Surplusprofit in Grundrente, 37. Kapitel, Einleitendes ( excerpt ) |
Status | 1. Bearbeitung |
Letzte Bearbeitung | 02/2004 |
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37 Einleitendes [zur Grundrente]
" Wir unterstellen also, daß die Agrikultur, ganz wie die Manufaktur, von
der kapitalistischen Produktionsweise beherrscht, d.h. daß die Landwirtschaft
von Kapitalisten betrieben wird, die sich von den übrigen Kapitalisten zunächst
nur durch das Element unterscheiden, worin ihr Kapital und die von diesem
Kapital in Bewegung gesetzte Lohnarbeit angelegt ist.Für uns produziert der
Pächter Weizen usw. wie der Fabrikant Garn oder Maschinen. [627]"
| [Ausgangspunkt der Analyse: kapitalistische Landwirtschaft] |
" Die Unterstellung, daß die
kapitalistische Produktionsweise sich der Landwirtschaft bemächtigt hat,
schließt ein, daß sie alle Sphären der Produktion und der bürgerlichen
Gesellschaft beherrscht, daß also auch ihre Bedingungen, wie freie Konkurrenz
der Kapitale, Übertragbarkeit derselben von einer Produktionssphäre in die
andre, gleiche Höhe des Durchschnittsprofits usw., in ihrer ganzen Reife
vorhanden sind."
| [...dies schliesst ein...] |
"Die von uns betrachtete Form des Grundeigentums ist
eine spezifisch historische Form desselben, die durch die Einwirkung des
Kapitals und der kapitalistischen Produktionsweise verwandelte Form, sei es des
feudalen Grundeigentums, sei es der als Nahrungszweig betriebnen
kleinbäuerlichen Agrikultur, worin der Besitz von Grund und Boden als eine der
Produktionsbedingungen für den unmittelbaren Produzenten und sein Eigentum am
Boden als die vorteilhafteste Bedingung, als Bedingung der Blüte seiner
Produktionsweise erscheint. Wenn die kapitalistische Produktionsweise überhaupt
die Expropriation der Arbeiter von den Arbeitsbedingungen, so setzt sie in der
Agrikultur die Expropriation der ländlichen Arbeiter von [628]
Grund und Boden und ihre Unterordnung unter einen Kapitalisten voraus, der die
Agrikultur des Profits wegen betreibt."
| [Zu Form und Inhalt des vorkapitalistischen im Vergleich zum kapitalistischen Grundeigentum. Ausbeutung der ländlichen Arbeiter setzt ihre Enteignung voraus] |
"Für uns ist
die Betrachtung der modernen Form des Grundeigentums nötig, weil es überhaupt
gilt, die bestimmten Produktions- und Verkehrsverhältnisse zu betrachten, die
aus der Anlage des Kapitals in der Landwirtschaft entspringen. Ohne das wäre die
Analyse desselben nicht vollständig. Wir beschränken uns also ausschließlich auf
die Kapitalanlage im eigentlichen Ackerbau, d.h. in der Produktion des
Hauptpflanzenstoffs, wovon eine Bevölkerung lebt. Wir können sagen Weizen, weil
dieser das Hauptnahrungsmittel der modernen, kapitalistisch entwickelten
Völker.(Oder, statt Ackerbau, Bergwerke, weil die Gesetze dieselben.)"
| [Anlage des Kapitals in der Landwirtschaft-Ackerbau als Grundlage in der Produktion des Hauptnahrungsmittels = Weizen] |
"...die Grundrente des zur Produktion andrer
landwirtschaftlichen Produkte angewandten Kapitals, z.B. von Flachs,
Farbkräutern, selbständiger Viehzucht usw., bestimmt ist durch die Grundrente,
welche das in der Produktion des Hauptnahrungsmittels angelegte Kapital abwirft.
"
| [Marx würdigt die Verdienste von Adam Smith die Grundrente bestimmt zu haben] |
Ergänzungen zu diesem Thema - Grundeigentum - werden hier nicht weiter behandelt.
"Der
Vollständigkeit wegen ist zu bemerken, daß hier unter Grund und Boden auch
Wasser etc. verstanden wird, soweit es einen Eigentümer hat, als Zubehör von
Grund und Boden sich darstellt."
| [zum Grundeigentum zählt auch das Wasser] |
"Das Grundeigentum setzt das Monopol gewisser Personen
voraus, über bestimmte Portionen des Erdkörpers als ausschließliche Sphären
ihres Privatwillens mit Ausschluß aller andern zu verfügen. Dies vorausgesetzt,
[629] handelt es sich darum, den ökonomischen Wert, d.h. die
Verwertung dieses Monopols auf Basis der kapitalistischen Produktion zu
entwickeln. Mit der juristischen Macht dieser Personen, Portionen des Erdballs
zu brauchen und zu mißbrauchen, ist nichts abgemacht. Der Gebrauch derselben
hängt ganz und gar von ökonomischen Bedingungen ab, die von ihrem Willen
unabhängig sind. Die juristische Vorstellung selbst heißt weiter nichts, als daß
der Grundeigentümer mit dem Boden verfahren kann, wie jeder Warenbesitzer mit
seiner Ware; und diese Vorstellung - die juristische Vorstellung des freien
Privatgrundeigentums - tritt in der alten Welt nur ein zur Zeit der Auflösung
der organischen Gesellschaftsordnung, und in der modernen Welt nur mit der
Entwicklung der kapitalistischen Produktion."
| [Grundeigentümer = Privateigentümer Kapitalistisches Grundeigentum ist privates Grundeigentum ist Monopol an Grund und Boden als Privateigentum] |
"[630] Im Abschnitt über die ursprüngliche Akkumulation
(Buch I, Kap. XXIV) hat man gesehn, wie diese Produktionsweise voraussetzt
einerseits die Loslösung der unmittelbaren Produzenten aus der Stellung eines
bloßen Zubehörs des Bodens (in der Form von Hörigen, Leibeignen, Sklaven etc.),
andrerseits die Expropriation der Masse des Volks vom Grund und
Boden."
| [doppelt freier Lohnarbeiter: keine Herren mehr + Enteignung von Grund und Boden] |
"Insofern ist das Monopol des
Grundeigentums eine historische Voraussetzung und bleibt fortwährende Grundlage,
der kapitalistischen Produktionsweise, wie aller frühern Produktionsweisen, die
auf Ausbeutung der Massen in einer oder der andern Form beruhn. Die Form aber,
worin die beginnende kapitalistische Produktionsweise das Grundeigentum
vorfindet, entspricht ihr nicht. "
| [=historische Voraussetzung und fortwährende Grundlage der kapitalistischen Produktionsweise] |
" Die ihr entsprechende Form
wird erst von ihr selbst geschaffen durch die Unterordnung der Agrikultur unter
das Kapital; womit denn auch feudales Grundeigentum, Claneigentum oder kleines
Bauerneigentum mit Markgemeinschaft, in die dieser Produktionsweise
entsprechende ökonomische Form verwandelt wird, wie verschieden auch deren
juristische Formen seien."
| [Die kapitalistische Form des Gruneigentums wird geschaffen durch die Unterordnung der Landwirtschaft unter das Kapital und wandelt alle überkommenen Formen des Grundeigentums um] |
Im Folgenden führt Marx die großen Resultate der kapitalistischen Produktionsweise aus:
"
[631] Das Grundeigentum erhält so seine rein ökonomische Form,
durch Abstreifung aller seiner frühern politischen und sozialen Verbrämungen und
Verquickungen, kurz aller jener traditionellen Zutaten, die von den
industriellen Kapitalisten selbst, wie von ihren theoretischen Wortführern, wie
wir später sehn werden, im Eifer ihres Kampfs mit dem Grundeigentum als eine
nutzlose und abgeschmackte Superfötation denunziert werden. Die Rationalisierung
der Agrikultur einerseits, die diese erst befähigt, gesellschaftlich betrieben
zu werden, die Rückführung des Grundeigentums ad absurdum andrerseits, dies sind
die großen Verdienste der kapitalistischen Produktionsweise. Wie alle ihre
andern historischen Fortschritte, erkaufte sie auch diesen zunächst durch die
völlige Verelendung der unmittelbaren Produzenten. "
| [Das Grundeigentum erhält seine rein ökonomische Form] |
[Abwehr von Mißverständnissen] |
Bevor der Gegenstand selbst behandelt wird, werden verschiedene Eckpunkte noch einmal festgehalten, um Mißverständnisse auszuschliessen:
". Diese Geldsumme heißt Grundrente,
einerlei ob sie von Ackerboden, Bauterrain, Bergwerken, Fischereien, Waldungen
usw. gezahlt werde. Sie wird gezahlt für [632] die ganze Zeit,
während deren kontraktlich der Grundeigentümer den Boden an den Pächter
verliehen, vermietet hat. Die Grundrente ist also hier die Form, worin sich das
Grundeigentum ökonomisch realisiert, verwertet."
| [= GRUNDRENTE] |
"Wir haben
ferner hier alle drei Klassen, welche den Rahmen der modernen Gesellschaft
konstituieren, zusammen und einander gegenüber - Lohnarbeiter, industrieller
Kapitalist, Grundeigentümer."
| [Alle drei Klassen sind hier vertreten] |
"Kapital kann in der Erde fixiert, ihr einverleibt werden, teils
mehr vorübergehend, wie bei Verbesserungen chemischer Natur, Düngung usw., teils
mehr permanent, wie bei Abzugskanälen, Bewässerungsanlagen, Nivellierungen,
Wirtschaftsgebäuden etc. Ich habe anderswo das der Erde so einverleibte Kapital
la terre-capital genannt. Es fällt unter die Kategorien des fixen Kapitals. Der
Zins für das der Erde einverleibte Kapital und die Verbesserungen, die sie so
als Produktionsinstrument erhält, kann einen Teil der Rente bilden, die dem
Grundeigentümer vom Pächter gezahlt wird, aber sie konstituiert nicht die
eigentliche Grundrente, die für den Gebrauch des Bodens als solchen gezahlt
wird, er mag sich im Naturzustand befinden oder kultiviert sein. Bei einer
systematischen Behandlung des Grundeigentums, die außerhalb unsres Plans liegt,
wäre dieser Teil der Einnahme des Grundeigentümers ausführlich darzustellen.
Hier genügen wenige Worte darüber. "
| [Verbesserung des Bodens (Drainage, Düngung etc.) = fixes Kapital] |
"Die
mehr temporären
Kapitalanlagen, die die gewöhnlichen Produktionsprozesse in der Agrikultur mit
sich führen, werden
alle ohne Ausnahme vom Pächter gemacht. Diese Anlagen, wie die bloße Bebauung
überhaupt, wenn sie
einigermaßen rationell betrieben wird, also sich nicht auf die brutale
Aussaugung des Bodens reduziert, wie
etwa bei den ehemaligen amerikanischen Sklavenhaltern - wogegen sich jedoch die
Herren Grundeigentümer kontraktlich sichern -, verbessern den Boden, [633] steigern sein Produkt und verwandeln die Erde aus bloßer Materie
in Erde-Kapital. Ein bebautes Feld ist mehr wert als ein unbebautes von
derselben natürlichen Qualität. Auch die mehr permanenten, sich in längerer Zeit
abnutzenden, der Erde einverleibten
fixen Kapitale werden zum großen Teil, in gewissen Sphären oft ausschließlich,
vom Pächter gemacht.
"
| [Die Kapitalanlagen macht in der Regel der Pächter] |
"Sobald aber die kontraktlich festgesetzte
Pachtzeit abgelaufen ist - und es ist dies einer der Gründe, warum mit der
Entwicklung der kapitalistischen Produktion der Grundeigentümer die Pachtzeit
möglichst abzukürzen sucht -, fallen die dem Boden einverleibten Verbesserungen
als untrennbares Akzidens der Substanz, des Bodens, als Eigentum dem Besitzer
des Bodens anheim. Bei dem neuen Pachtkontrakt, den er schließt, fügt der
Grundeigentümer den Zins für das der Erde einverleibte Kapital der eigentlichen
Grundrente hinzu; ob er den Boden nun an den Pächter vermietet, der die
Verbesserungen gemacht hat, oder an
einen andern Pächter. Seine Rente schwillt so auf; oder, wenn er den Boden
verkaufen will - wir werden
gleich sehn, wie dessen Preis bestimmt wird -, ist jetzt sein Wert gesteigert.
Er verkauft nicht nur den Boden, sondern den verbesserten Boden, das der Erde
einverleibte Kapital, das ihm nichts gekostet hat. Es ist dies eins der
Geheimnisse - ganz abgesehn von der Bewegung der eigentlichen Grundrente - der
steigenden Bereicherung der Grundeigentümer, des fortwährenden Anschwellens
ihrer Renten und des wachsenden Geldwerts ihrer Ländereien mit dem Fortschritt
der ökonomischen Entwicklung. Sie stecken so das ohne ihr Zutun hervorgebrachte
Resultat der gesellschaftlichen Entwicklung in ihre Privattaschen - fruges
consumere nati. [zum Verzehren der Früchte geboren]"
| [Verbesserung des Bodens = Kapital. Fällt dem Grundeigentümer am Ende des Pachtvertrages zu.] |
"Es ist dies aber zugleich eins der größten Hindernisse einer
rationellen Agrikultur, indem der Pächter alle Verbesserungen und Auslagen
vermeidet, deren vollständiger Rückfluß während der Dauer seiner Pachtzeit nicht
zu erwarten steht; und als solches Hindernis finden wir diesen Umstand fort und
fort denunziert, ebensowohl im vorigen Jahrhundert von James Anderson, dem
eigentlichen Entdecker der modernen Rententheorie, der zugleich praktischer
Pächter und für seine Zeit bedeutender Agronom war, wie in unsern Tagen von den
Gegnern der jetzigen Verfassung des Grundeigentums in
England."
| [Eine vernünftige Agrikultur wird hierdurch verhindert] |
"[634] In der eigentlichen Agrikultur
erscheint dieser Prozeß noch nicht so klar wie bei Benutzung des Bodens als
Bauterrain. Der weitaus überwiegende Teil des Bodens, der in England zu
Bauzwecken, aber nicht als freehold [adj.-freien Grundbesitz betreffend,
Eigentum betreffend n.-freier Grundbesitz, Besitzrecht; Grundeigentum] verkauft
wird, wird von den Grundeigentümern vermietet für 99 Jahre oder auf kürzere Zeit
wenn möglich. Nach Ablauf dieser Zeit fallen die Baulichkeiten mit dem Boden
selbst dem Grundbesitzer anheim."
| [Wie in der Agrikultur, so auch bei der Benutzung des Bodens als Bauterrain] |
"[635] Dies Beispiel mit dem Eigentum an
Baulichkeiten ist wichtig, 1. weil es klar den Unterschied zwischen der
eigentlichen Grundrente und dem Zins des dem Boden einverleibten fixen Kapitals
zeigt, der einen Zusatz zur Grundrente bilden kann. Der Zins der Baulichkeiten,
wie des bei der Agrikultur vom Pächter dem Boden einverleibten Kapitals, fällt
dem industriellen Kapitalisten, dem Bauspekulanten oder Pächter zu während der
Dauer des Mietkontrakts und hat an und für sich nichts zu tun mit der
Grundrente, die jährlich in bestimmten Terminen für Benutzung des Bodens gezahlt
werden muß. 2. Weil es zeigt, wie mit dem Boden das ihm einverleibte fremde
Kapital schließlich dem Grundeigentümer anheimfällt und der Zins dafür seine
Rente schwellt."
| [Unterschied zwischen Grundrente und des fixen Kapitals] |
"Einige Schriftsteller, teils als Wortführer des
Grundeigentums gegen die Angriffe der bürgerlichen Ökonomen, teils in dem
Streben, das kapitalistische Produktionssystem in ein System von »Harmonien«
statt von Gegensätzen zu verwandeln, wie z.B. Carey, haben die Grundrente, den
spezifischen ökonomischen Ausdruck des Grundeigentums, als identisch mit dem
Zins darzustellen gesucht. Damit wäre nämlich der Gegensatz zwischen
Grundeigentümern und Kapitalisten ausgelöscht. Die umgekehrte Methode wurde im
Beginn der kapitalistischen Produktion angewandt. Damals galt in der populären
Vorstellung noch das Grundeigentum als die primitive und respektable Form des
Privateigentums, während der Zins des Kapitals als Wucher verschrieen war.
Dudley North, Locke etc. stellten daher den Kapitalzins dar als eine der
Grundrente analoge Form, ganz wie Turgot die Berechtigung des Zinses aus der
Existenz der Grundrente ableitete."
| [Historische Art und Weisen, die Grundrente mit dem Zins gleich zu setzen] |
"Jene neuern Schriftsteller vergessen - ganz abgesehn
davon, daß die Grundrente rein, ohne Zusatz jedes Zinses für dem Boden
einverleibtes Kapital, existieren kann und existiert -, daß der Grundeigentümer
in dieser Weise nicht nur Zins erhält von fremdem Kapital, das ihm nichts
kostet, sondern obendrein noch das fremde Kapital gratis in den
Kauf."
| [Der Grundeigentümer erhält Grundrente/Zins und einverleibtes Kapital gratis] |
"Die Rechtfertigung des Grundeigentums, wie die
aller andren Eigentumsformen einer bestimmten Produktionsweise, ist die, daß die
Produktionsweise selbst historische transitorische Notwendigkeit besitzt, also
auch die Produktions- und Austauschverhältnisse, die aus ihr entspringen.
Allerdings, wie wir später sehn werden, unterscheidet sich das Grundeigentum von
den übrigen Arten des Eigentums dadurch, daß auf einer gewissen
Entwicklungshöhe,[636] selbst vom Standpunkt der kapitalistischen
Produktionsweise aus, es als überflüssig und schädlich
erscheint."
| [Rechtfertigung: historische Durchgangs-Notwendigkeit] |
"Die
Grundrente kann in einer andern Form mit dem Zins verwechselt und so ihr
spezifischer Charakter verkannt werden. Die Grundrente stellt sich dar in einer
bestimmten Geldsumme, die der Grundeigentümer jährlich aus der Verpachtung eines
Stücks des Erdballs bezieht. Wir haben gesehn, wie jede bestimmte Geldeinnahme
kapitalisiert werden, d.h. als der Zins eines imaginären Kapitals betrachtet
werden kann. Ist z.B. der mittlere Zinsfuß 5%, so kann also auch eine jährliche
Grundrente von 200 Pfd. St. als Zins eines Kapitals von 4000 Pfd. St. betrachtet
werden. Es ist die so kapitalisierte Grundrente, die den Kaufpreis oder Wert des
Bodens bildet, eine Kategorie, die prima facie, ganz wie der Preis der Arbeit
irrationell ist, da die Erde nicht das Produkt der Arbeit ist, also auch keinen
Wert hat. Andrerseits aber verbirgt sich hinter dieser irrationellen Form ein
wirkliches Produktionsverhältnis. Kauft ein Kapitalist Grund und Boden, der eine
jährliche Rente von 200 Pfd. St. abwirft, für 4000 Pfd. St., so bezieht er den
durchschnittlichen jährlichen Zins zu 5% von 4000 Pfd. St., ganz ebenso, wie
wenn er dies Kapital in zinstragenden Papieren angelegt oder es direkt zu 5%
Zinsen ausgeliehen hätte. Es ist die Verwertung eines Kapitals von 4000 Pfd. St.
zu 5%. Unter dieser Voraussetzung würde er in 20 Jahren den Einkaufspreis seines
Guts durch dessen Einkünfte wieder ersetzt haben. In England wird daher der
Kaufpreis von Ländereien nach soundso viel years' purchase berechnet, was nur
ein andrer Ausdruck für die Kapitalisierung der Grundrente ist. Es ist in der
Tat der Kaufpreis nicht des Bodens, sondern der Grundrente, die er abwirft,
berechnet nach dem gewöhnlichen Zinsfuß. Diese Kapitalisierung der Rente setzt
aber die Rente voraus, während die Rente nicht umgekehrt aus ihrer eignen
Kapitalisierung abgeleitet und erklärt werden kann. Ihre Existenz, unabhängig
von dem Verkauf, ist vielmehr hier die Voraussetzung, von der ausgegangen
wird."
| [Verwechslung von Zins und Grundrente durch den Denkakt: Kapitalisierung der Grundrente als Bestimmung des Bodenpreises] |
"Es folgt daher, daß, die
Grundrente als konstante Größe vorausgesetzt, der Bodenpreis steigen oder fallen
kann, umgekehrt wie der Zinsfuß steigt oder fällt. Fiele der gewöhnliche Zinsfuß
von 5 auf 4%, so stellte eine jährliche Grundrente von 200 Pfd. St. die
jährliche Verwertung eines Kapitals von 5000 Pfd. St. statt von 4000 Pfd. St.
vor, und so wäre der Preis desselben Grundstücks von 4000 auf 5000 Pfd. St.
gestiegen oder von 20 years' purchase auf 25. Umgekehrt im umgekehrten Fall. Es
ist dies eine von der Bewegung der Grundrente selbst unabhängige und nur durch
den Zinsfuß [637] geregelte Bewegung des Bodenpreises. Da wir
aber gesehn haben, daß die Profitrate im Fortschritt der gesellschaftlichen
Entwicklung eine Tendenz zum Fallen hat und daher auch der Zinsfuß, soweit er
durch die Profitrate geregelt wird; daß ferner, auch abgesehn von der
Profitrate, der Zinsfuß eine Tendenz zum Fallen hat infolge des Wachstums des
verleihbaren Geldkapitals, so folgt, daß der Bodenpreis eine Tendenz zum Steigen
hat, auch unabhängig von der Bewegung der Grundrente und des Preises der
Bodenprodukte, wovon die Rente einen Teil bildet."
| [Tendenz zum Steigen des Bodenpreises wegen fallender Profitrate und somit fallender Zinsfuss] |
"Die Verwechslung der Grundrente selbst mit der Zinsform,
die sie für den Käufer des Bodens annimmt - eine Verwechslung, die auf völliger
Unkenntnis der Natur der Grundrente beruht -, muß zu den sonderbarsten
Trugschlüssen führen. Da das Grundeigentum in allen alten Ländern für eine
besonders vornehme Form des Eigentums gilt und der Ankauf desselben außerdem als
besonders sichre Kapitalanlage, so steht der Zinsfuß, zu dem die Grundrente
gekauft wird, meist niedriger als bei andern auf längre Zeit sich erstreckenden
Kapitalanlagen, so daß z.B. der Käufer von Grund und Boden nur 4% auf den
Kaufpreis erhält, während er für dasselbe Kapital sonst 5% erhalten würde, oder,
was auf dasselbe hinauskommt, er zahlt mehr Kapital für die Grundrente, als er
für dieselbe jährliche Geldeinnahme in andern Anlagen zahlen würde. Daraus
schließt Herr Thiers in seiner überhaupt grundschlechten Schrift über La
Propriété (dem Abdruck seiner 1848 in der französischen Nationalversammlung
gehaltnen Rede gegen Proudhon) auf die Niedrigkeit der Grundrente, während es
nur die Höhe ihres Kaufpreises beweist."
| [Verwechslung von Zins und Grundrente führt zu Trugschlüssen] |
"Der Umstand, daß die kapitalisierte Grundrente als Bodenpreis
oder Bodenwert sich darstellt und die Erde daher wie jede andre Ware gekauft und
verkauft wird, gilt einigen Apologeten als Rechtfertigungsgrund des
Grundeigentums, indem der Käufer für es, da gekauft wie für jede andre Ware,
ein Äquivalent gezahlt und der größte Teil des Grundeigentums in dieser Weise
die Hände gewechselt habe. Derselbe Rechtfertigungsgrund gälte dann auch für die
Sklaverei; indem
für den Sklavenhalter, der den Sklaven bar bezahlt hat, der Ertrag von dessen
Arbeit nur den Zins des in seinem Ankauf ausgelegten Kapitals darstellt. Aus dem
Kauf und Verkauf der Grundrente die Berechtigung ihrer Existenz herleiten, heißt
überhaupt, ihre Existenz aus ihrer Existenz rechtfertigen."
| [Tautologische Phrasen zur Scheinbegründung des Eigentums] |
"So wichtig es ist für die
wissenschaftliche Analyse der Grundrente - d.h. der selbständigen, spezifischen
ökonomischen Form des Grundeigentums auf Basis der kapitalistischen
Produktionsweise -, sie rein und frei von allen sie verfälschenden und
verwischenden Beisätzen zu betrachten, ebenso [638] wichtig ist
es andrerseits für das Verständnis der praktischen Wirkungen des Grundeigentums
und selbst für die theoretische Einsicht in eine Masse Tatsachen, die dem
Begriff und der Natur der Grundrente widersprechen und doch als Existenzweisen
der Grundrente erscheinen, die Elemente zu kennen, aus denen diese Trübungen der
Theorie entspringen."
| [Notwendigkeit der theoretischen Einsicht in die Bestimmung der Grundrente und ihren Trübungen] |
"Praktisch erscheint natürlich alles als Grundrente, was in Form von Pachtgeld dem Grundeigentümer vom Pächter gezahlt wird für die Erlaubnis, den Boden zu bewirtschaften. Aus welchen Bestandteilen dieser Tribut zusammengesetzt sei, aus welchen Quellen er herrühren möge, er hat das mit der eigentlichen Grundrente gemein, daß das Monopol auf ein Stück des Erdballs den sog. Grundeigentümer befähigt, den Tribut zu erheben, die Schätzung aufzulegen. Er hat das mit der eigentlichen Grundrente gemein, daß er den Bodenpreis bestimmt, der, wie oben gezeigt, nichts ist (als) die kapitalisierte Einnahme von der Verpachtung des Bodens."
| [Gemeinsamkeit zwischen Grundrente und anderen Geldzahlungen: Bestimmung des Bodenpreises] |
"Man hat bereits gesehn, daß der Zins für das dem Boden einverleibte Kapital einen solchen fremdartigen Bestandteil der Grundrente bilden kann, einen Bestandteil, der mit dem Fortschritt der ökonomischen Entwicklung einen stets wachsenden Zusatz zum Gesamtrental eines Landes bilden muß. Aber abgesehn von diesem Zins ist es möglich, daß sich unter dem Pachtgeld zum Teil, und in gewissen Fällen ganz und gar, also bei gänzlicher Abwesenheit der eigentlichen Grundrente und daher bei wirklicher Wertlosigkeit des Bodens, ein Abzug, sei es vom Durchschnittsprofit, sei es vom normalen Arbeitslohn, sei es von beiden zugleich, versteckt. Dieser Teil, sei es des Profits, sei es des Arbeitslohns, erscheint hier in der Gestalt der Grundrente, weil er statt, wie es normal wäre, dem industriellen Kapitalisten oder dem Lohnarbeiter anheimzufallen, in der Form von Pachtgeld an den Grundeigentümer gezahlt wird."
| [Profit und Arbeitslohn erscheinen als Grundrente] |
Bis hierher war die Rede von kapitalistischen Pachtungen. Es folgt jetzt ein Beispiel zu den Kleinpächtern
"Wir sprechen hier nicht von Verhältnissen, worin die Grundrente, die der kapitalistischen Produktionsweise entsprechende Weise des Grundeigentums, formell existiert, ohne daß die kapitalistische Produktionsweise selbst existierte, ohne daß der Pächter selbst ein industrieller Kapitalist oder die Art seiner Bewirtschaftung eine kapitalistische wäre. Dies ist z.B. der Fall in Irland. Der Pächter ist hier im Durchschnitt ein kleiner Bauer. Was er dem Grundeigentümer als Pacht zahlt, absorbiert oft nicht nur einen Teil seines Profits, d.h. seiner eignen Mehrarbeit, auf die er als Inhaber [639] seiner eignen Arbeitsinstrumente ein Recht hat, sondern auch einen Teil des normalen Arbeitslohns, den er unter andren Verhältnissen für dieselbe Arbeitsmenge erhalten würde. Außerdem expropriiert ihn der Grundeigentümer, der hier durchaus nichts tut für die Verbesserung des Bodens, von seinem kleinen Kapital, das er größtenteils durch eigne Arbeit dem Boden einverleibt, ganz wie ein Wucherer unter ähnlichen Verhältnissen tun würde. Nur daß der Wucherer wenigstens sein eignes Kapital bei der Operation riskiert. Es bildet diese fortwährende Beraubung den Gegenstand des Zwists über die irische Landgesetzgebung, die wesentlich darauf hinauskommt, daß der Grundeigentümer, der dem Pächter aufkündigt, gezwungen werden soll, diesen zu entschädigen für die von ihm angebrachten Bodenverbesserungen oder das dem Boden einverleibte Kapital."
| [Beispiel Irland für Nicht-kapitalistische Pächter] |
"Da überall die Grundeigentümer bedeutenden, in England sogar überwiegenden Einfluß auf die Gesetzgebung ausüben, kann dieser dazu ausgebeutet werden, um die ganze Klasse der Pächter zu prellen."
| [grosser Einfluss des Grundeigentums auf die Gesetzgebung] |
Es folgt ein Beispiel: Die Korngesetzgebung von 1815
"Eine viel allgemeinere und wichtigere Tatsache ist aber die Herabdrückung des Arbeitslohns der eigentlichen Agrikulturarbeiter unter sein normales Durchschnittsniveau, so daß ein Teil des Arbeitslohns dem Arbeiter abgezogen wird, einen Bestandteil des Pachtgelds bildet und so unter der Maske der Grundrente dem Grundeigentümer statt dem Arbeiter zufließt. Dies ist z.B. in England und Schottland, mit Ausnahme einiger günstig situierten Grafschaften, allgemein der Fall. Die Arbeiten der parlamentarischen Untersuchungsausschüsse über die Höhe des Arbeitslohns, die vor der Einführung der Korngesetze in England eingesetzt wurden - bis jetzt die wertvollsten und fast ganz Unausgebeuteten Beiträge zur Geschichte des Arbeitslohns im 19. Jahrhundert, zugleich eine Schandsäule, die sich die englische Aristokratie und Bourgeoisie selbst aufgerichtet hat -, bewiesen zur Evidenz, über allen Zweifel, daß die hohen Rentsätze und die ihnen entsprechende Steigerung des Bodenpreises während des Antijakobinerkriegs teilweis nur dem Abzug vom Arbeitslohn und seiner Herabdrückung selbst unter das physische Minimum geschuldet waren; d.h. dem Wegzahlen eines Teils des normalen Arbeitslohns an den Grundeigentümer. Verschiedne Umstände, unter andrem die Depreziation des Geldes, die Handhabung der Armengesetze in den Ackerbaubezirken [641] usw., hatten diese Operation ermöglicht, zur selben Zeit, wo die Einkünfte der Pächter enorm stiegen und die Grundeigentümer sich fabelhaft bereicherten. Ja, eins der Hauptargumente für Einführung der Kornzölle, von seiten so der Pächter wie der Grundeigentümer, war der, daß es physisch unmöglich sei, den Arbeitslohn der Ackerbautaglöhner noch tiefer zu senken. Dieser Zustand hat sich im wesentlichen nicht verändert, und in England, wie in allen europäischen Ländern, geht nach wie vor ein Teil des normalen Arbeitslohns in die Grundrente ein."
| [Drücken des Arbeitslohns - Eingang in die Grundrente] |
"Sooft die Umstände eine momentane Steigerung des Arbeitslohns der Ackerbautaglöhner erzwingen, erschallt dann auch das Geschrei der Pächter, daß eine Erhöhung des Arbeitslohns auf sein normales Niveau, wie es in andren Industriezweigen gilt, unmöglich sei und sie ruinieren müsse ohne gleichzeitige Herabsetzung der Grundrente. Hierin ist also das Geständnis enthalten, daß unter dem Namen Grundrente ein Abzug am Arbeitslohn von den Pächtern gemacht und an den Grundeigentümer weggezahlt wird. Von 1849-1859 z.B. stieg in England der Arbeitslohn der Ackerbauarbeiter infolge eines Zusammenflusses überwältigender Umstände, wie: der Exodus aus Irland, der die Zufuhr von Ackerbauarbeitern von dort abschnitt; außerordentliche Absorption von Ackerbaubevölkerung durch die Fabrikindustrie; Kriegsnachfrage für Soldaten; außerordentliche Auswanderung nach Australien und den Vereinigten Staaten (Kalifornien) und andre Gründe, die hier nicht näher zu erwähnen sind. Gleichzeitig, mit Ausnahme der ungünstigen Ernten von 1854-1856, fielen die Durchschnittspreise des Getreides während dieser Periode um mehr als 16%. Die Pächter schrieen nach Herabsetzung der Renten. Es gelang ihnen in einzelnen Fällen. Im Durchschnitt scheiterten sie mit dieser Forderung. Sie nahmen Zuflucht zur Herabsetzung der Produktionskosten, u.a. durch massenhafte Einführung des lokomobilen Dampfs und neuer Maschinerie, die zum[642] Teil Pferde ersetzte und aus der Wirtschaft verdrängte, zum Teil aber auch durch Freisetzung von Ackerbautaglöhnern eine künstliche Überbevölkerung und daher neues Sinken des Lohns hervorbrachte. Und dies geschah, trotz der allgemeinen relativen Abnahme der Ackerbaubevölkerung während dieses Dezenniums, verglichen mit dem Wachstum der Gesamtbevölkerung, und trotz der absoluten Abnahme der Ackerbaubevölkerung in einigen reinen Agrikulturdistrikten."
| [Wechselwirkung von der Höhe der Pacht und des Lohnes] |
Es folgen Beispiele aus Frankreich und England
" [645] Es ist im nachfolgenden gezeigt, wie Mehrarbeit und daher Mehrprodukt überhaupt mit Grundrente, diesem wenigstens auf Basis der kapitalistischen Produktionsweise, quantitativ und qualitativ spezifisch bestimmten Teil des Mehrprodukts verwechselt wird. Die naturwüchsige Basis der Mehrarbeit überhaupt, d.h. eine Naturbedingung, ohne welche sie nicht möglich ist, ist die, daß die Natur - sei es in Produkten des Landes, pflanzlichen oder tierischen, sei es in Fischereien etc. - die nötigen Unterhaltsmittel gewährt bei Anwendung einer Arbeitszeit, die nicht den ganzen Arbeitstag verschlingt. Diese naturwüchsige Produktivität der agrikolen Arbeit (worin hier einfach sammelnde, jagende, fischende, Vieh züchtende eingeschlossen) ist die Basis aller Mehrarbeit; wie alle Arbeit zunächst und ursprünglich auf Aneignung und Produktion der Nahrung gerichtet ist."
| [Naturwüchsige Produktivität der agrikolen Arbeit ist die Basis des Mehrprodukts] |
"Ursprünglich sind Ackerbauarbeit und industrielle Arbeit nicht getrennt; die zweite schließt sich an die erste an. Die Mehrarbeit und das Mehrprodukt des ackerbauenden Stamms, der Hausgemeinde oder Familie umfaßt sowohl agrikole wie industrielle Arbeit. Beide gehn Hand in Hand. Jagd, Fischerei, Ackerbau sind unmöglich ohne entsprechende Instrumente. Weben, Spinnen etc. werden zuerst betrieben als agrikole Nebenarbeiten.
Wir haben früher gezeigt, daß, wie die Arbeit des einzelnen Arbeiters in notwendige und Mehrarbeit zerfällt, so man die Gesamtarbeit der Arbeiterklasse derart teilen kann, daß der Teil, der die Gesamtlebensmittel für[646] die Arbeiterklasse produziert (eingeschlossen die hierfür erheischten Produktionsmittel), die notwendige Arbeit für die ganze Gesellschaft verrichtet. Die von dem ganzen übrigen Teil der Arbeiterklasse verrichtete Arbeit kann als Mehrarbeit betrachtet werden. Aber die notwendige Arbeit schließt keineswegs bloß agrikole Arbeit ein, sondern auch die Arbeit, die alle übrigen Produkte produziert, die in den Durchschnittskonsum des Arbeiters notwendig eingehn. Auch verrichten die einen, gesellschaftlich gesprochen, bloß notwendige Arbeit, weil die andern bloß Mehrarbeit verrichten, und umgekehrt. Es ist dies nur Teilung der Arbeit zwischen ihnen. Ebenso verhält es sich mit der Teilung der Arbeit zwischen agrikolen und industriellen Arbeitern überhaupt. Dem rein industriellen Charakter der Arbeit auf der einen Seite entspricht der rein agrikole auf der andern. Diese rein agrikole Arbeit ist keineswegs naturwüchsig, sondern selbst ein Produkt, und zwar ein sehr modernes, keineswegs überall erreichtes, der gesellschaftlichen Entwicklung und entspricht einer ganz bestimmten Produktionsstufe. Ebenso wie ein Teil der agrikolen Arbeit sich vergegenständlicht in Produkten, die entweder nur dem Luxus dienen oder Rohstoffe für Industrien bilden, keineswegs aber in die Nahrung, geschweige in die Nahrung der Massen eingehn, so wird andrerseits ein Teil der industriellen Arbeit vergegenständlicht in Produkten, die zu den notwendigen Konsumtionsmitteln sowohl der agrikolen wie der nicht agrikolen Arbeiter dienen. Es ist falsch, diese industrielle Arbeit - vom gesellschaftlichen Standpunkt - als Mehrarbeit aufzufassen. Sie ist zum Teil ebenso notwendige Arbeit wie der notwendige Teil der agrikolen. Sie ist auch nur verselbständigte Form eines Teils der früher mit der agrikolen Arbeit naturwüchsig verbundnen industriellen Arbeit, notwendige gegenseitige Ergänzung der jetzt von ihr getrennten rein agrikolen Arbeit."
| [Zur Stellung der agrikolen Arbeit als gesamtgesellschaftlicher Prozess] |
"Es ist endlich bei der Betrachtung der Erscheinungsformen der Grundrente, d.h. des Pachtgeldes, das für die Benutzung des Bodens, sei es zu produktiven, sei es zu konsumtiven Zwecken, unter dem Titel der Grundrente dem Grundbesitzer gezahlt wird, festzuhalten, daß der Preis von Dingen, die an und für sich keinen Wert haben, d.h. nicht das Produkt der Arbeit sind, wie der Boden, oder die wenigstens nicht durch Arbeit reproduziert werden können, wie Altertümer, Kunstwerke bestimmter Meister etc., durch sehr zufällige Kombinationen bestimmt werden kann. Um ein Ding zu verkaufen, dazu gehört nichts, als daß es monopolisierbar und veräußerlich ist."
| [Verkaufbar- und Monopolisierbarkeit von Dingen muss gegeben sein] |
"[647] Es sind drei Hauptirrtümer, die bei der Behandlung der Grundrente zu vermeiden sind und die die Analyse trüben."
| [Drei Hauptirrtümer:] |
" 1. Die Verwechslung der verschiednen Formen der Rente, die verschiednen Entwicklungsstufen des gesellschaftlichen Produktionsprozesses entsprechen. Welches immer die spezifische Form der Rente sei, alle Typen derselben haben das gemein, daß die Aneignung der Rente die ökonomische Form ist, worin sich das Grundeigentum realisiert, und daß ihrerseits die Grundrente ein Grundeigentum, Eigentum bestimmter Individuen an bestimmten Stücken des Erdballs voraussetzt; sei nun der Eigentümer die Person, die das Gemeinwesen repräsentiert, wie in Asien, Ägypten etc., oder sei dies Grundeigentum nur Akzidens des Eigentums bestimmter Personen an den Personen der unmittelbaren Produzenten, wie beim Sklaven- oder Leibeignensystem, oder sei es reines Privateigentum von Nichtproduzenten an der Natur, bloßer Eigentumstitel am Boden, oder endlich, sei es ein Verhältnis zum Boden, welches, wie bei Kolonisten und kleinbäuerlichen Grundbesitzern, bei der isolierten und nicht sozial entwickelten Arbeit unmittelbar eingeschlossen scheint in der Aneignung und Produktion der Produkte bestimmter Bodenstücke durch die unmittelbaren Produzenten.
Diese Gemeinsamkeit der verschiednen Formen der Rente - ökonomische Realisierung des Grundeigentums zu sein, der juristischen Fiktion, kraft deren verschiedne Individuen bestimmte Teile des Erdballs ausschließlich besitzen - läßt die Unterschiede übersehn."
| [1.Verschiedene Formen der Rente. Allen Renten gemeinsam:ökonomische Realisierung des Grundeigentums] |
"2. Alle Grundrente ist Mehrwert, Produkt von Mehrarbeit. Sie ist noch direkt Mehrprodukt in ihrer unentwickeltem Form, der Naturalrente. Daher der Irrtum, daß die der kapitalistischen Produktionsweise entsprechende Rente, die stets Überschuß über den Profit, d.h. über einen Wertteil der Ware ist, der selbst aus Mehrwert (Mehrarbeit) besteht - daß dieser besondre und spezifische Bestandteil des Mehrwerts dadurch erklärt sei, daß man die allgemeinen Existenzbedingungen von Mehrwert und Profit überhaupt erklärt."
| [2.Alle Grundrente ist Mehrwert = Produkt von Mehrarbeit.] |
"Diese Bedingungen sind: Die unmittelbaren Produzenten müssen über die Zeit hinaus arbeiten, die zur Reproduktion ihrer eignen Arbeitskraft, ihrer selbst erheischt ist. Sie müssen Mehrarbeit überhaupt verrichten. Dies ist die subjektive Bedingung. Aber die objektive ist, daß sie auch Mehrarbeit verrichten können; daß die Naturbedingungen derart sind, daß ein Teil ihrer disponiblen Arbeitszeit zu ihrer Reproduktion und Selbsterhaltung als Produzenten hinreicht, daß die Produktion ihrer notwendigen Lebensmittel nicht ihre ganze Arbeitskraft konsumiert. Die [648] Fruchtbarkeit der Natur bildet hier eine Grenze, einen Ausgangspunkt, eine Basis. Andrerseits bildet die Entwicklung der gesellschaftlichen Produktivkraft ihrer Arbeit die andre. Noch näher betrachtet, da die Produktion der Nahrungsmittel die allererste Bedingung ihres Lebens und aller Produktion überhaupt ist, muß die in dieser Produktion aufgewandte Arbeit, also die agrikole Arbeit im weitesten ökonomischen Sinn, fruchtbar genug sein, damit nicht die ganze disponible Arbeitszeit in der Produktion von Nahrungsmitteln für die unmittelbaren Produzenten absorbiert wird; also agrikole Mehrarbeit und daher agrikoles Mehrprodukt möglich sei. Weiter entwickelt, daß die agrikole Gesamtarbeit - notwendige und Mehrarbeit eines Teils der Gesellschaft hinreicht, um die notwendigen Nahrungsmittel für die ganze Gesellschaft, also auch für die nicht agrikolen Arbeiter zu erzeugen; daß also diese große Teilung der Arbeit zwischen Ackerbauern und Industriellen möglich ist, und ebenso die zwischen denen der Ackerbauern, die Nahrung produzieren, und denen, die Rohstoffe produzieren. Obgleich die Arbeit der unmittelbaren Nahrungsproduzenten für sie selbst in notwendige und Mehrarbeit zerfällt, stellt sie so, in bezug auf die Gesellschaft, die nur zur Produktion der Nahrungsmittel erheischte notwendige Arbeit dar. Dasselbe findet übrigens statt bei aller Teilung der Arbeit innerhalb der ganzen Gesellschaft, im Unterschied von der Teilung der Arbeit innerhalb der einzelnen Werkstatt. Es ist die zur Produktion besondrer Artikel - zur Befriedigung eines besondren Bedürfnisses der Gesellschaft für besondre Artikel notwendige Arbeit. Ist diese Verteilung proportionell, so werden die Produkte der verschiednen Gruppen zu ihren Werten (bei weitrer Entwicklung zu ihren Produktionspreisen) verkauft, oder aber zu Preisen, die, durch allgemeine Gesetze bestimmte, Modifikationen dieser Werte resp. Produktionspreise sind."
| [Gesellschaftliche Arbeitsteilung. Für den Nahrungsmittelproduzenten: notwendige und Mehrarbeit. Für die Gesellschaft: Nahrungsmittelproduktion = notwendige Arbeit] |
"Es ist in der Tat das Gesetz des Werts, wie es sich geltend macht, nicht in bezug auf die einzelnen Waren oder Artikel, sondern auf die jedesmaligen Gesamtprodukte der besondren, durch die Teilung der Arbeit verselbständigten gesellschaftlichen Produktionssphären; so daß nicht nur auf jede einzelne Ware nur die notwendige Arbeitszeit verwandt ist, sondern daß von der gesellschaftlichen Gesamtarbeitszeit nur das nötige proportionelle Quantum in den verschiednen Gruppen verwandt ist. Denn Bedingung bleibt der Gebrauchswert. Wenn aber der Gebrauchswert bei der einzelnen Ware davon abhängt, daß sie an und für sich ein Bedürfnis befriedigt, so bei der gesellschaftlichen Produktenmasse davon, daß sie dem quantitativ bestimmten gesellschaftlichen Bedürfnis für jede besondere Art von Produkt adäquat, und die Arbeit daher im Verhältnis dieser gesellschaftlichen Bedürfnisse, die quanti- [649] tativ umschrieben sind, in die verschiednen Produktionssphären proportionell verteilt ist. (Dieser Punkt heranzuziehn bei der Verteilung des Kapitals in die verschiednen Produktionssphären.)"
| [Bedingt durch die Teilung der Arbeit in der gesellschaftlichen Produktion setzt sich das Wertgesetz, bezogen auf die Gesamtprodukte, durch] |
"Das gesellschaftliche Bedürfnis, d.h. der Gebrauchswert auf gesellschaftlicher Potenz, erscheint hier bestimmend für die Quota der gesellschaftlichen Gesamtarbeitszeit, die den verschiednen besondren Produktionssphären anheimfallen. Es ist aber nur dasselbe Gesetz, das sich schon bei der einzelnen Ware zeigt, nämlich: daß ihr Gebrauchswert Voraussetzung ihres Tauschwerts und damit ihres Werts ist. Dieser Punkt hat mit dem Verhältnis zwischen notwendiger und Mehrarbeit nur so viel zu tun, daß mit Verletzung dieser Proportion der Wert der Ware, also auch der in ihm steckende Mehrwert, nicht realisiert werden kann. Z.B. es sei proportionell zuviel Baumwollgewebe produziert, obgleich in diesem Gesamtprodukt von Gewebe nur die unter den gegebnen Bedingungen dafür notwendige Arbeitszeit realisiert. Aber es ist überhaupt zuviel gesellschaftliche Arbeit in diesem besondren Zweig verausgabt; d.h. ein Teil des Produkts ist nutzlos. Das Ganze verkauft sich daher nur, als ob es in der notwendigen Proportion produziert wäre. Diese quantitative Schranke der auf die verschiednen besondren Produktionssphären verwendbaren Quoten der gesellschaftlichen Arbeitszeit ist nur weiterentwickelter Ausdruck des Wertgesetzes überhaupt; obgleich die notwendige Arbeitszeit hier einen andern Sinn enthält. Es ist nur soundso viel davon notwendig zur Befriedigung des gesellschaftlichen Bedürfnisses. Die Beschränkung tritt hier ein durch den Gebrauchswert. Die Gesellschaft kann, unter den gegebnen Produktionsbedingungen, nur so viel von ihrer Gesamtarbeitszeit auf diese einzelne Art von Produkt verwenden. Aber die subjektiven und objektiven Bedingungen von Mehrarbeit und Mehrwert überhaupt haben mit der bestimmten Form, sei es des Profits, sei es der Rente, nichts zu tun. Sie gelten für den Mehrwert als solchen, welche besondre Form er immer annehme. Sie erklären die Grundrente daher nicht."
| [Gesellschaftliche Bedürfnisse entsprechen der gesellschaftlichen Gesamtarbeit] |
"3. Gerade bei der ökonomischen Verwertung des Grundeigentums, bei der Entwicklung der Grundrente, tritt als besonders eigentümlich dies hervor, daß ihr Betrag durchaus nicht durch Dazutun ihres Empfängers bestimmt ist, sondern durch die von seinem Zutun unabhängige Entwicklung der gesellschaftlichen Arbeit, an der er keinen Teil nimmt. Es wird daher leicht etwas als Eigentümlichkeit der Rente (und des Agrikulturprodukts überhaupt) gefaßt, was auf Basis der Warenproduktion, und näher der kapitalistischen Produktion, die in ihrem ganzen Umfang Warenproduktion ist, allen Produktionszweigen und allen ihren Produkten gemeinschaftlich ist.
[650] Die Höhe der Bodenrente (und mit ihr der Wert des Bodens) entwickelt sich im Fortgang der gesellschaftlichen Entwicklung als Resultat der gesellschaftlichen Gesamtarbeit. Einerseits wächst damit der Markt und die Nachfrage nach Bodenprodukten, andrerseits unmittelbar die Nachfrage nach Grund und Boden selbst, als konkurrierender Produktionsbedingung für alle möglichen, auch nicht agrikolen Geschäftszweige. Näher, die Rente, und damit der Wert des Bodens, um nur von der eigentlichen Ackerbaurente zu sprechen, entwickelt sich mit dem Markt für das Bodenprodukt und daher mit dem Wachstum der nicht agrikolen Bevölkerung; mit ihrem Bedürfnis und ihrer Nachfrage teils für Nahrungsmittel, teils für Rohstoffe. Es liegt in der Natur der kapitalistischen Produktionsweise, daß sie die ackerbauende Bevölkerung fortwährend vermindert im Verhältnis zur nicht ackerbauenden, weil in der Industrie (im engern Sinn) das Wachstum des konstanten Kapitals, im Verhältnis zum variablen, verbunden ist mit dem absoluten Wachstum, obgleich der relativen Abnahme, des variablen Kapitals; während in der Agrikultur das variable Kapital absolut abnimmt, das zur Exploitation eines bestimmten Bodenstücks erfordert ist, also nur wachsen kann, soweit neuer Boden bebaut wird, dies aber wieder voraussetzt noch größres Wachstum der nicht agrikolen Bevölkerung.
In der Tat liegt hier nicht eine dem Ackerbau und seinen Produkten eigentümliche Erscheinung vor. Vielmehr gilt dasselbe auf Basis der Warenproduktion und ihrer absoluten Form, der kapitalistischen Produktion, für alle andren Produktionszweige und Produkte.
Diese Produkte sind Waren, Gebrauchswerte, die einen Tauschwert, und zwar einen realisierbaren, in Geld verwandelbaren Tauschwert besitzen nur in dem Umfang, worin andre Waren ein Äquivalent für sie bilden, andre Produkte ihnen als Waren und als Werte gegenübertreten; in dem Umfang also, worin sie nicht produziert werden als unmittelbare Subsistenzmittel für ihre Produzenten selbst, sondern als Waren, als Produkte, die nur durch Verwandlung in Tauschwert (Geld), durch ihre Veräußerung, zu Gebrauchswerten werden. Der Markt für diese Waren entwickelt sich durch die gesellschaftliche Teilung der Arbeit; die Scheidung der produktiven Arbeiten verwandelt ihre respektiven Produkte wechselseitig in Waren, in Äquivalente füreinander, macht sie sich wechselseitig als Markt dienen. Es ist dies durchaus nichts den Agrikulturprodukten Eigentümliches."
| [3.Höhe der Bodenrente = Resultat der gesellschaftlichen Gesamtarbeit] |
"
Die Rente kann sich als Geldrente nur entwickeln auf Basis der Warenproduktion, näher der kapitalistischen Produktion, und sie entwickelt sich in demselben Maß, worin die agrikole Produktion Warenproduktion wird; also in demselben Maß, worin sich die nicht agrikole Produktion ihr gegen- [651] über selbständig entwickelt; denn in demselben Maß wird das Ackerbauprodukt Ware, Tauschwert und Wert. In demselben Maß, wie sich mit der kapitalistischen Produktion die Warenproduktion entwickelt, und daher die Produktion von Wert, entwickelt sich die Produktion von Mehrwert und Mehrprodukt. Aber in demselben Maß, wie letztre sich entwickelt, entwickelt sich die Fähigkeit des Grundeigentums, einen wachsenden Teil dieses Mehrwerts, vermittelst seines Monopols an der Erde, abzufangen, daher den Wert seiner Rente zu steigern und den Preis des Bodens selbst. Der Kapitalist ist noch selbsttätiger Funktionär in der Entwicklung dieses Mehrwerts und Mehrprodukts. Der Grundeigentümer hat nur den so ohne sein Zutun wachsenden Anteil am Mehrprodukt und Mehrwert abzufangen. Dies ist das Eigentümliche seiner Stellung, nicht aber dies, daß der Wert der Bodenprodukte und daher des Bodens immer wächst in dem Maß, wie der Markt sich dafür erweitert, die Nachfrage zunimmt und mit ihr die Warenwelt, die dem Bodenprodukt gegenübersteht, also in andren Worten die Masse der nicht agrikolen Warenproduzenten und der nicht agrikolen Warenproduktion. Da dies aber ohne sein Zutun geschieht, erscheint es bei ihm als etwas Spezifisches, daß Wertmasse, Masse des Mehrwerts und Verwandlung eines Teils dieses Mehrwerts in Bodenrente von dem gesellschaftlichen Produktionsprozeß, von der Entwicklung der Warenproduktion überhaupt abhängt. Daher will z.B. Dove hieraus die Rente entwickeln. Er sagt, die Rente hängt ab nicht von der Masse des agrikolen Produkts, sondern von seinem Wert; dieser aber hängt ab von der Masse und der Produktivität der nicht agrikolen Bevölkerung. Dies gilt aber von jedem andern Produkt, daß es sich nur als Ware entwickelt teils mit der Masse, teils mit der Mannigfaltigkeit der Reihe andrer Waren, die Äquivalente dafür bilden. Es ist dies schon bei der allgemeinen Darstellung des Werts gezeigt worden. Einerseits hängt die Tauschfähigkeit eines Produkts überhaupt ab von der Vielfachheit der Waren, die außer ihm existieren. Andrerseits hängt davon im besondren ab die Masse, worin es selbst als Ware produziert werden kann."
| [Rente, d.h. Geldrente nur möglich in der kapitalistischen Produktion] |
"
Kein Produzent, der Industrielle sowenig wie der Ackerbauer, isoliert betrachtet, produziert Wert oder Ware. Sein Produkt wird nur Wert und Ware in bestimmtem gesellschaftlichen Zusammenhang. Erstens, soweit es als Darstellung gesellschaftlicher Arbeit erscheint, also seine eigne Arbeitszeit als Teil der gesellschaftlichen Arbeitszeit überhaupt; zweitens: dieser gesellschaftliche Charakter seiner Arbeit erscheint als ein seinem Produkt [653] aufgeprägter gesellschaftlicher Charakter, in seinem Geldcharakter und in seiner durch den Preis bestimmten allgemeinen Austauschbarkeit.
Wenn also einerseits, statt die Rente zu erklären, Mehrwert oder in noch bornierterer Fassung Mehrprodukt überhaupt erklärt wird, so wird hier andrerseits das Versehen begangen, einen Charakter, der allen Produkten als Waren und Werten zukommt, den Ackerbauprodukten ausschließlich zuzuschreiben. Noch mehr wird dies verflacht, wenn von der allgemeinen Bestimmung des Werts auf die Realisierung eines bestimmten Warenwerts zurückgegangen wird. Jede Ware kann ihren Wert nur realisieren im Zirkulationsprozeß, und ob und wieweit sie ihn realisiert, hängt von den jedesmaligen Marktbedingungen ab.
Es ist also nicht das Eigentümliche der Grundrente, daß die Agrikulturprodukte sich zu Werten und als Werte entwickeln, d.h. daß sie als Waren den andern Waren und die nicht agrikolen Produkte ihnen als Waren gegenübertreten, oder daß sie sich als besondre Ausdrücke gesellschaftlicher Arbeit entwickeln. Das Eigentümliche ist, daß mit den Bedingungen, worin sich die Agrikulturprodukte als Werte (Waren) entwickeln, und mit den Bedingungen der Realisation ihrer Werte auch die Macht des Grundeigentums sich entwickelt, einen wachsenden Teil dieser ohne sein Zutun geschaffnen Werte sich anzueignen, ein wachsender Teil des Mehrwerts sich in Grundrente verwandelt.
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| [Weder Ackerbauer noch Industrieller produzieren Wert oder Ware] |