Kapital | |
Team | Hans ter Glückspiltz |
Thema | Kapital Bd.III. V. Abschnitt, Kapitel 32. Geldkapital und wirkliches Kapital III - Schluß (Konspekt) |
Verweis | [ Exzerpt ] |
Status | 1. Bearbeitung |
Letzte Bearbeitung | 09/2003 |
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32 Geldkapital und wirkliches Kapital III - Schluß (» E)
[Der rote Faden] |
=> in den 2 vorhergehenden Kapiteln wird der rote Faden durch das Labyrinth der Auffassungen der bürgerlichen Ökonomie von der höchstmöglichen Fetischform des Kapitalismus gelegt: dem zinstragenden Kapital G - G ´ - wo Gottvater als Kapital (=G=Hauptsumme) seinen Sohn (delta G=Zinsanteil) aus sich heraus schafft und sich wieder mit im vereint (mehr Geld=G´) - wo Geld Geld heckt - oder der Volksmund ebenfalls denkt: Geld arbeitet - kein Wunder, dass die Nationalökonomen als Fetischdiener dieses Geldgottes Kapital mit Geldkapital identifizierern - dagegen ist die Bewegung des zinstragenden Geldkapitals = Leihkapital nur verschwindendes Moment des Kreislaufs des industriellen Kapitals G - G - W - P - W´ - G - G´ - der rote Faden dieser Kapitel scheidet (leihbares) Geldkapital vom wirklichen Kapital
Kapitel 32 führt nun die Bestimmungen der Unterschiede von Akkumulation von Leihkapital und Akkumulation von produktivem Kapital zu Ende:
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[Zu den Unterschieden von Geldkapital und wirklichem Kapital in den zwei vorangegangenen Kapiteln] |
Wenn Geldmassen in produktives Kapital rückverwandelt wird, so geschieht dies auf Grund des boomenden Reproduktionsprozesses - betrachtet man diese Geldmassen aus Sicht des Verleihers als leihbares Geldkapital, dann ist sie keineswegs Masse von reproduktivem Kapital.
Zu den leihbaren Geldmassen muss auch das vorübergehend akkumulierte Geld der Revenue der Bourgeoisie gerechnet werden - keineswegs ist dies jedoch überhaupt Kapital oder akkumuliertes Geldkapital, welches im Zusammenhang der Akkumulation von wirklichem, industriellem Kapital einhergeht.
Akkumulation leihbaren Geldkapitals ist zum Teil nichts als Ausdruck des gegenseitigen Kredits der Reproduktiven selbst, vermittelt durch den Bankier als einzigem Verfüger - die Formen dieser Akkumulation können auch durch Einsparung von c durch Preisfall der Produktionsmittel - oder Freisetzung von G beim Kaufmann - sowie durch diejenigen Kapitalisten, welche ihre Firma verkaufen und nun Rentiers werden - als leihbares, akkumuliertes Geldkapital wirken sie gleichmäßig auf Geldmarkt und Zinsfuß.
Zu akkumulierten Geldkapital wandelt sich zudem jene Anteile des Profits, welche wegen Sättigung der eigenen Produktionsspäre nicht dort in produktives Kapital rückverwandelbar ist - oder welche angespart werden müssen bis zum branchenspezifischen Minimum zur Produktionserweiterung.
Wenn alle Produktionszweige überfüllt sind und akkumuliertes leihbares Geldkapital überangeboten wird, so beweist dies nur die Schranken der kapitalistischen Produktion: ´Der nachfolgende Kreditschwindel beweist, daß kein positives Hindernis der Anwendung dieses überflüssigen Kapitals besteht. Wohl aber ein Hindernis vermöge seiner Verwertungsgesetze, vermöge der Schranken, worin sich das Kapital als Kapital verwerten kann. Plethora von Geldkapital als solchem drückt nicht notwendig Überproduktion aus, noch auch nur Mangel an Verwendungssphären für Kapital.´ (Gerade die Megapleiten ENRON WORLDCOM usw. des abgelaufenen industriellen Krisenzyklus belegen diese analytische Schärfe Marxens)
Es sei nochmals betont, dass die Akkumulation leihbaren Kapitals nichts anderes ist als angehäuftes, leihbares Geld - es kann zwar der Möglichkeit seiner Geldform nach in wirkliches Kapital verwandelt werden - ist allerdings keineswegs mit ihr identisch - es kann Resultat wirklicher Akkumulation oder sie begleitenden Momenten sein - andererseits von gerade ihrer Stockung - sodass in bestimmten Zyklusphasen Überfüllung des Geldmarktes herrscht - und sich mit der Ausbildung des Kredits ausdehnt - ´Mit ihr muß sich also zugleich die Notwendigkeit entwickeln, den Produktionsprozeß über seine kapitalistischen Schranken hinauszutreiben: Überhandel, Überproduktion, Überkredit. Gleichzeitig muß dies stets in Formen geschehn, die einen Rückschlag hervorrufen.´
Zum Kreditkapital: dasselbe Geldstück kann so oft als Leihkapital figurieren, wie: - sein Umschlag Kapital überträgt - also auch von Umfang und Masse der wirklichen Kapitalumsätze abhängig - wie von der historisch fortschreitenden Ökonomisierung der Zahlungen - der Entwicklung und Organisation des Kreditwesens - deren verkettete Aktionsgeschwindigkeit auf dem einen Pol als Niederschlag als Depositum auf dem anderen als Anleihe
in der Form des Goldes ist es ebenfalls großteils fiktiv = Titel auf Wert ganz wie Wertzeichen - als G des industriellen Zyklus zwar Geld- aber nicht Leihkapital - falls Verwandlung in wiederholtes Leihkapital, dann Existenz in metallischer Gestalt an einem Ort, an allen anderen Punkten nur Anspruch auf Kapital - deren Akkumulation entspringt zwar wirklicher Akkumulation, ist aber grundverschieden von vergangener und zukünftiger Akkumulation.
Leihkapital existiert zunächst immer in Geldform - danach als Anspruch auf Geld auf Seiten des Verborgers - für diesen in Eigentumstitel - da sein verliehenes Geld in Händen des Borgers in wirklicher Geldform existiert - somit kann dieselbe Masse wirklichen Geldes unterschiedliche Massen von Geldkapital vorstellen (!!!!) - mit dem Wachstum des stofflichen Reichtums (=Akkumulation des wirklichen=industriellen Kapitals) wächst die Kapitalistenklasse - ebenso Anzahl und Reichtumsgröße der Geldkapitalisten, Rentiers - ebenso wird die dynamische Entwicklung des Kreditsystems gefördert - damit die Anzahl der Bankiers, Geldhandlungsleute usw. vermehrt (man verfolge nur den derzeitigen massiven Abbau von Investmentbankern wie auch schon im Krisentiefpunkt 1991/93, um dies zu begreifen oder besser umgekehrt: die massenhafte Einsaugung und Entlassung von Geldleuten kann also gar keine andere Verlaufsform annehmen als der Krisenzyklus selbst)
Zu unser aller Erinnerung: Marx entwickelt seine kritische Darstellung der Abschnitte über zinstragendes Kapital (nur als Manuskript vorliegend) nicht zuletzt mittels des zu jenem Zeitpunkt hochaktuellen (heute historischen) Untersuchungsmaterials der englischen parlamentarischen Untersuchungsberichte über die Krisen 1847/48 + 1857/58. Denn hier wird die Verblendung der Bankiers, welche Geldkapital als einzige Kapitalform ansehen, durch industrielle Kapitalisten ideologisch vorzüglich vorgeführt:
Verlauf des industriellen Zyklus und Marktbewegung der Kapitalformen als eigenständige Gestalten Ware, Arbeitskraft und Geld:
Grundlegende Bestimmung der Geldgenese:
" Es ist Grundlage der kapitalistischen Produktion, daß das Geld als selbständige Form des Werts der Ware gegenübertritt oder daß der Tauschwert selbständige Form im Geld erhalten muß, und dies ist nur möglich, indem eine bestimmte Ware das Material wird, in deren Wert sich alle andern Waren messen, daß sie eben dadurch die allgemeine Ware, die Ware par excellence im Gegensatz zu allen andern Waren wird. "
Im Kontext der KLEMME beim damaligen Goldstandard:
" Eine Entwertung des Kreditgeldes (gar nicht zu sprechen von einer übrigens nur imaginären Entgeldung SIC![d.V.: HtG] desselben) würde alle bestehenden Verhältnisse erschüttern. Der Wert der Waren wird daher geopfert, um das phantastische und selbständige Dasein dieses Werts im Geld zu sichern. "
" Solange der gesellschaftliche Charakter der Arbeit als das Gelddasein der Ware und daher als ein Ding außer der wirklichen Produktion erscheint, sind Geldkrisen, unabhängig oder als Verschärfung wirklicher Krisen, unvermeidlich. "
Vermehrung des Kreditgelds hilft Panik zu reduzieren
Ueber den Unterschied zwischen ZAHLUNGSBILANZ und HANDELSBILANZ der NATIONEN und deren Ausgleichsmechanismen: die Zahlungsbilanz für oder gegen eine Nation sein kann, obwohl ihre Handelsbilanz sich schließlich ausgleichen muß - Die Zahlungsbilanz unterscheidet sich dadurch von der Handelsbilanz, daß sie eine in einer bestimmten Zeit fällige Handelsbilanz ist - was nun die Krisen tun, ist, daß sie die Differenz zwischen der Zahlungsbilanz und der Handelsbilanz in eine kurze Zeit zusammendrängen - und die bestimmten Zustände, die sich bei der Nation entwickeln, bei der die Krise ist, bei der daher jetzt der Zahlungstermin eintritt - diese Zustände bringen schon eine solche Kontraktion der Ausgleichungszeit mit sich - erstens das Wegsenden von Edelmetallen - dann das Losschlagen konsignierter Waren - dann das Exportieren von Waren, um sie loszuschlagen oder um im Inland Geldvorschüsse darauf aufzutreiben - das Steigen des Zinsfußes - das Aufkündigen der Kredite - das Fallen der Wertpapiere - das Losschlagen fremder Wertpapiere - die Attraktion von fremdem Kapital zur Anlage in diesen entwerteten Wertpapieren - endlich der Bankrott, der eine Masse Forderungen ausgleicht - es wurde dabei oft noch Metall versandt nach dem Land, wo die Krise ausgebrochen, weil die Wechsel darauf unsicher, also die Zahlung am sichersten in Metall erfolgt - es kommt dazu der Umstand, daß mit Bezug auf Asien alle kapitalistischen Nationen meist gleichzeitig, direkt oder indirekt, seine Schuldner sind - sobald diese verschiednen Umstände auf die andre beteiligte Nation ihre volle Wirkung üben, tritt auch bei ihr Gold- oder Silberexport, kurz der Zahlungstermin ein, und dieselben Phänomene wiederholen sich. (die Teilfäden dieses Analysefaden dieses zerpflückten Zitates trifft - abgesehen vom Edelmetallexport, aber zugleich rasanten Goldpreisanstieg - gerade 2003 zu für die Defizite der Handels-, Zahlungs-, und Leistungsbilanz sowie Staatsschuld der USA und seiner Gläubiger Japan, China, ganz Asien, Europa)
{ was DEN ROTEN FADEN betrifft, so ist dieser in allen Kapiteln des zinstragenden Kapitals keineswegs reißfest gesponnen. Eher handelt es sich um ein noch kaum versponnenes Wollvlies. Inbesondere die 2 letzten Textseiten von Kapitel 32 sind weitere unausgearbeitete Fragen zum Unterschied von Leihkapital und wirklichem Kapital, zur Zinsfußbestimmung, sowie zur Reserve der Nationalbanken. - Es ist keine Frage, dass die Ausführungen in Kapitel 32 wie Abschnitt V. zum zinstragenden Kapital insgesamt redundant und mehr als lückenhaft sind. Friedrich Engels hat die Marx´schen Manuskripte von Band III verdienstvollerweise und auf philologisch hohem wissenschaftlichen Niveau herausgegeben - das interessiert marxtötende neukantianische klug-klingenlde Geraune ärmelgeschonter doitscher Kathedersozialisten kann den Anstrengungen jener revolutionären Theorie/Praktiker das Wasser nicht reichen. Gerade, daß Engels bezüglich zinstragendem Kapital, Kredit, Leihkapital den fragmentarischen Charakter der Marx´schen (Vor-)Arbeiten nicht kaschierte, zeigt souveränes Umgehen mit einem Stoff, den die bürgerlichen Ökonomen wie auch die linken Kritiker nur als Gegenstand eigener Erwerbsbasis in Anbetung des fetischisierten Staatskredits bearbeiten - nicht jedoch als historisch notwendig zu beseitigende Schranke gattungsgemässer Produktionsweise. Also: nicht nur, aber insbesondere Kapitel 32 ist fragmentarisch und ebengerade eher eine (unvollständige) Stoffsammlung. (d.V.)} |
[Ausschluß der Verwechslung von Leihkapital und produktivem- sowie Warenkapital - ebenso ergeht es mit der Akkumulation dieser unterschiedlichen Kapitalformen - Überfüllung des Geldmarkts: weder Mangel an Anlagemöglichkeiten noch notwendig Überproduktion, sondern Herausstellung des Unterschieds der Anwendung von Geldkapital und den Schranken seiner Verwertung - Ein paar Bemerkungen zum Kreditsystem - Akkumulation von Kapital = spekulative Erhöhung fiktiven Kapitals durch Anwendung von Leihkapital - permanente Neuschaffung von WERTPAPIERCHEN + Entwicklung des Kreditwesens führt zur Schaffung großer konzentrierter Geldmärkte - Zinsbewegung des Leihkapitals - Verlauf des industriellen Zyklus und Marktbewegung der Kapitalformen als eigenständige Gestalten Ware, Arbeitskraft und Geld - Ueber den Unterschied zwischen ZAHLUNGSBILANZ und HANDELSBILANZ der NATIONEN und deren Ausgleichsmechanismen - Metallgeld schon damals nur notwendig zur Saldierung des internationalen Handels] |