Kapital
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Team |
Peter Heilbronn |
Thema |
Kapital BdI. Drittes Kapitel: Das Geld oder die Warenzirkulation
(Konspekt)
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Verweis |
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Exzerpt ] |
Status |
2.lesung, im Bau |
Letzte Bearbeitung |
31.03.2000 / 17.05.2003 ff. |
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3. Das Geld oder die Warenzirkulation
3.1. Maß der Werte
3.2. Zirkulationsmittel
a) Die Metamorphose der Waren
b) Der Umlauf des Geldes
c) Die Münze. Das Wertzeichen
3.3. Geld
a) Schatzbildung
b) Zahlungsmittel
c) Weltgeld
3. Das Geld oder die Warenzirkulation
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E)
=> In den vorherigen Kapiteln wurde die in der Wertformanalyse (Kap.1)
logisch und im Austauschprozess historisch
(Kap.2) enwickelte Geldform betrachtet.
Danach wurde das allgemeine Äquivalent, das Geld, als notwendiges Produkt
des Austauschprozesses selbst entwickelt.
Nach der historisch-logischen Untersuchung des Austauschprozesses,
kristallisiert sich auf Grund seiner speziphischen
Gebrauchswert-Eigenschaften im Realprozess der Entwicklung des Austausches
Gold als die Geldware, als Geld, heraus.
Im Gang der nun folgenden Analyse wird das Geld seinen Funktionen und
Bestimmungen nach
entfaltet und seine darin immanenten
Widersprüchlichkeiten sichtbar gemacht. Diese offenbaren sich nicht zuletzt
in der realen Krise.
Hinter jeder Krise lauert schlußendlich das harte Geld, -Gold-, daß die
Transformation erfüllen muß.
Ebenso sind die Widersprüche Anlaß zur Kritik der Verkehrung in
der bürgerlichen Vorstellung, z.B.
im Zusammenhang Geldmenge zu Preisen, oder die idealistische Auffassung von Geld
als bloßem Zeichen (Papiergeld).
Grundlage ist somit in Folge, dass Geld eine Ware ist und hier insbesondere
betont Gold, daran ändert seine
Repräsentanz als Papiergeld nichts.
Es werden also die verschiedenen Funktionen des Geldes dargelegt, aber vom
Kreditsystem abgesehen, da dies erst im
Band III entwickelt werden kann. Wiewohl das Kreditsystem analytisch in seiner
Wurzel im Zahlungsmittel erfaßt ist.
Funktion |
Form |
Widerspruch |
Maß der Werte |
vergleicht die enhaltenen
Quanta gesellschaftlich notwendiger Arbeitszeit |
vorgestelltes ideelles
Geld, |
Widerspruch zwischen Gebrauchswert der Ware und seiner
Wertgestalt, führt zur Verdopplung der Ware in Ware und Geld |
Maß der Preise |
vergleicht vorgestellte Goldquanta, der
Preis als Goldname |
vorgestelltes ideelles
Gold, Rechengeld |
in jeder besonderen Ware offenbart sich im Preis die
Gesamtgesellschaftlichkeit/Allgemeinheit des Wertes als gesell. Verh. |
Zirkulationsmittel |
vermittelt Metamorphose der Waren |
als allgemeine Ware, realisiert
so den gesellschaftlichen Stoffwechsel (Gebrauchswertseite) |
Vermittelt
die Widersprüchlichkeit der Ware |
bringt Warenmasse in die
Zirkulation |
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Münze, Wertzeichen, Papiergeld |
das
harte, leibliche Geld, bzw. Stellvertreter, die zirkulieren |
Widerspruch
zwischen Geldmaterial und Abnutzung bei Gebrauch |
Geld |
Schatz |
Entzug
der Zirkulation, Anhäufung des Goldes selbst, offenbart sich als
gesellschaftlicher Reichtum, gesellschaftliche Macht als Privatmacht in
Privatbesitz |
Widerspruch zw. qualitativer Unendlichkeit und quantitativer
Beschränktheit |
Zahlungsmittel |
zeitlichens Auseinanderfallen von Kauf und
Verkauf macht eine neue Funktion auf |
Widerspruch: ideelles Geld bei
Warenlieferung, hartes Zahlungsmittel bei der tatsächlichen Bezahlung |
Weltgeld |
der Goldbarren, erst hier allgemeines
Äquivalent |
allgemeines Äquivalent in Akkumulation versus Bindung an
begrenzten Stoff - Gold (Bretton-Woods) |
Gegenstand des nächsten Kapitels nun sind die Grundlegenden Bestimmungen
des Kapitals, welches in seiner eigenen Widersprüchlichkeit,
seiner allgemeinen Form entwickelt wird. Geld ist die erste Form des Kapitals,
'Kapital ist Ware, Kapital ist Geld'.
Die Frage ist dann weiterhin, wo entsteht der Mehrwert ? =>
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[Der rote Faden]
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3.1. Maß der Werte
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E)
Hier firmiert das Geld als vorgestelltes ideelles Geld/Gold,
die Preise sind nur vorgestellt in den Köpfen der
Warenbesitzer.
Aber:
1. Trotzdem ist der Wert gemessen im Quantum Gold, welches
die gesellschaftlich notwendige Arbeitszeit zur Herstellung der
Ware repräsentiert bzw. misst. Diese Arbeitszeit im Goldquantum
vergleicht sich mit der im Warenquantum.
Sie ist also in der Produktion
determiniert, wenn auch nicht direkt im Augenblick der
Erzeugung, vielmehr im Augenblick des Verkaufs und auch nur nach
dem gesellschaftlichen Durchschnitts in "diesem Augenblick".
2. Die Preisform schließt die wirkliche Veräußerung der Ware
ein, also die Notwendigkeit des erfolgreichen Austausches gegen
hartes Geld.
Das der Warenbesitzer einen Papierzettel/Preisschild ankleben
muss, macht handgreiflich, das der Wert zwar eine materielle,
aber nicht stoffliche Eigenschaft der Ware ist, sondern
eine
gesellschaftliche und somit materielle !
Während als Maß der Werte Arbeitszeitquanta gemessen
werden, werden als Maß der Preise
Goldquanta gemessen und verglichen.
Wert ist ein bei Produktion immanentes Verhältnis zur
Arbeitszeit und stellt sich notwendig im Preis, als
Austauschverhältnis mit der Geldware dar.
Das Wesen ist hier der Wert der Waren, der notwendig Erscheinen
muß, in seiner
ihm eigenen(!) Erscheinungsform, dem Preis der Waren. Somit hat
auch je einzelne
Ware ihren Wert und Preis. Das Übereinstimmen von Wert und
Preis ist nur in der Tendenz
gegeben als gesellschaftliche Durchschnittsbewegung ! Aber
dazu
kommt man erst richtig in Band III. Es kommt also in der Regel
zur quantitativen Inkongruenz zwischen Wert und
Preis der Ware.
3.2. Zirkulationsmittel
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E)
a) Die Metamorphose der Waren
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E)
Nun wird der Zirkulationsprozess der Ware bestimmt Ware - Geld - Ware,
der Kreislauf Kauf W - G und Verkauf G - W, wie auch die Gesamtmetamorphose der
Ware. Im zeitlichen Auseinanderfallen der beiden Teilakte, ergibt sich ein
erstes, grundsätzliches Moment und eine Möglichkeit der Krise.
Preis und Wert werden im Austausch als gesamtgesellschaftliches Verhältnis
deutlich, z.B. bei Überangebot oder Produktion jenseits des
gesellschaftlichen Durchschnittes.
Der Austausch in seiner Notwendigkeit also auch Wert und Preis resultieren aus
der Teilung der Arbeit und privatem Besitz, mithin auch die Warenform und
insbesondere die Geldform selbst. So erlischt der Zirkulationsprozess auch nicht
wie der Produktentausch, das Geld wandert, vermittelt beständig weiter die
Formverwandlungen immer anderer Waren. Dies ist ihr erster Unterschied.
b) Der Umlauf des Geldes
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E)
Geld wird hier in Funktion des Kaufmittels betrachtet, als Vermittler des Formwechsels, der seinen
Ausdruck in der hier dem Geld eigenen Zirkulationskreislauf findet.
Die grundsätzliche Kritik betrifft hier die bürgerliche Verkehrung, das die Geldmenge die Warenpreise bestimmt,
dies wird als Illusion entlarvt.
In Wirklichkeit bestimmt die Masse der zirkulierenden Preissummen, der Wert der Geldware und die durchschnittliche Umlaufzahl,
die Masse der notwendigen Geldmenge auf Grund der Funktion des Geldes als Maß der Wertemasse.
c) Die Münze. Das Wertzeichen
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E)
Schon in seiner Gestalt als Kurantmünze und seiner beständigen Zirkulation als seiner Funktion mit der notwendigen Abnutzung,
also dem Wertverlust, ist schon der grundsätzliche Widerspruch zwischen Form als Gold und Inhalt ständiger Zirkulation gegeben.
Dieser drängt zur Ablösung des Materials durch staatlich legitimierte Stellvertreter, wie z.B. Papiergeld.
Dabei ist das Papiergeld stets nur Repräsentant der zugrundeliegenden Goldmenge! Dieser Zusammenhang wird real durch die
Krise wiederhergestellt.
3.3. Geld
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E)
Eine Ware, die als allgemeines Äquivalent funktioniert ist Geld, heute das Gold.
Gold ist Geld. Hier ist es nicht repräsentationsfähig.
a) Schatzbildung
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E)
Das Geld als Gold wird festgehalten und aufgeschatzt, es repräsentiert den
gesellschaftlichen Reichtum. Die gesellschaftliche Macht wird so Privatbesitz,
Privatmacht einer Privatperson.
Ein Widerspruch ist, daß dies Streben ist hier qualitativ maßlos aber quantitativ beschränkt.
Schatzbildung ist jetzt schon, aber insbesondere später immanenter Teil
der Reproduktion.
b) Zahlungsmittel
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Im zeitliches Auseinanderfallen von Kauf und Verkauf wird das Geld zum Zahlungsmittel.
Ware nach ihrem Ankommen bezahlen. Hier liegt eine Wurzel
des späteren Kreditsystems begründet im Verhältnis Schuldner und Gläubiger.
Dies schließt den Widerspruch des Geldes in dieser Funktion ein, beim Erhalt der Ware ideell (Schuld) zu sein, bei Bezahlung aber
hartes Zahlungsmittel. Dies tritt im Moment der (Geld)Krise hervor, wenn die Zahlung nicht mehr
gewährleistet ist.
c) Weltgeld
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E)
Auf dem Weltmarkt besteht nur das Geld bar aller Lokalformen, als "Geld der Nationen", der Handelsbilanz, als -Gold-.
Erst auf dem Weltmarkt funktioniert das Geld in vollem Umfang als allgemeines Äquivalent.
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last update : Fri Mar 04 17:54:56 CET 2005 Peter Heilbronn
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