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Team |
Helmut Reinecke |
Thema |
VORLÄUFIGE THESEN ZUM REVOLUTIONÄREN MARXISMUS
( Orginal )
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Status |
als Abschluß seiner Thesen FÜR KRAHL |
Letzte Bearbeitung |
1973 |
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1. These I
2. These II
3. These III
4. These IV
5. These V
1. These I
1. Gegenstand der politischen Ökonomie war die über die Ware totalisierte Welt
(Weltmarkt). Index dieser formellen Totalität war die höchste Form des Geldes
als ""allein adäquates Dasein des Tauschwerts"" (Marx) in Gestalt der
zum Begriff, zum Geldzeichen immaterialisierten Gesellschaftlichkeit der Arbeit
(Weltgeld). Damit hatten sich die gesellschaftlichen Verhältnisse als Ausdruck
der menschlichen Arbeit in abstracto verdinglicht. Begriff (bürgerliche
Denkformen) und Verdinglichung als Ausdruck der über die Geldform
synthetisierten Welt korrespondieren miteinander. Auf dieser logischen Stufe der
Entfaltung der Ware behandelt bekanntlich Lukács die Konstitutionsbedingungen
von Klassenbewusstsein.
2. Der Entfaltung der Kategorie der Ware in Gestalt der Geldformen als
dialektische daseiende Logik folgt der Gang der kapitalistischen Geschichte
anhand ihrer Kategorien als progredierend akkumuliertem Mehrwert. Marx geht der
Logik der Kategorien bis zu ihrem Endpunkt, bis die Welt zu einer neuen
Begrifflichkeit qualifiziert ist, nach: Aktienkapital und automatisches System
der Maschinerie; erst hier wird das Kapital seinem Begriff formell adäquat. Auf
dieser Stufe, die durch Monopolbildungen gekennzeichnet ist, sowie auf der der
reellen Subsumtion der Arbeit unter das Kapital, realisiert sich erst die
Produktion um der Produktion willen. Hier findet die ""volle Entwicklunq
des Kapitals"" und die ""aktive Subsumtion"" der lebendigen
Arbeit unter die vergegenständlichte als capital fixe statt.
3. Neben der Produktion des capital fixe, das sich ""als Selbstzweck setzt
" (Marx), als Subjekt des Produktionsprozesses, geht dieser entfalteten
Gestalt des Kapitalverhältnisses ""die reiche Entwicklung des sozialen
Individuums"" einher; vom Standpunkt des unmittelbaren
Produktionsprozesses als Produktion von capital fixe: ""dies capital fixe
being man himself"" (Marx).
4. Die immanenten Tendenzen des Kapitals haben sich heute materialisiert; die
von Marx aufgezeigte Logik des Kapitalverhältnisses hat sich realisiert. Und
damit zugleich die der kapitalistischen Logik immanenten Schranken, die sich in
Krisen und der der Selbsterhaltung des Kapitals dienenden
""gewaltsamen
Vernichtung von Kapital"" (Marx) permanent setzen. Das Kapital als der
""prozessierende Widerspruch"" (Marx) ist nach Maßgabe des Endpunktes
der Logik des Kapitalverhältnisses (dies impliziert freilich nicht das Ende
seines historischen Verlaufs) in Erscheinung getreten und begründet damit die
Basis zu seiner revolutionären Aufhebung.
-64-
(Seitenangabe
MERVE Internationale Marxistische Diskussion Nr.37)
2. These II
1. Mit Monopolbildungen als potenzierter Gestalt der aktienkapitalistischen
Eigentumsfom ""Aufhebung des Kapitals als Privateigentum innerhalb der
Grenzen der kapitalistischen Produktionsweise selbst"" (Marx) ist der
""künftigen Expropriation durch die Gesamtgesellschaft aufs erfreulichste
vorgearbeitet"" (Engels). Dies heißt aber zugleich, daß die
materialisierte Logik der Marxschen Nomenklatur des Kapitalverhältnisses als
""gewaltige Vergesellschaftung der Arbeit"" (Lenin) sich dem
Alltagsleben der Lohnarbeiter aufherrscht; es wird kapitalistisch
vergesellschaftet. Das einzelne Arbeitsvermögen, Geschick und Gehirn,
verschwindet im Verhältnis zur Allgewalt des wissenschaftlich betriebenen
Systems der Maschinerie, im ""qualitativen Mißverhältnis zwischen der auf
reine Abstraktion reduzierten Arbeit und der Gewalt des Produktionsprozesses
"(Marx).
2. Vom Produktionsprozeß her korrespondiert diesem Zustand die reelle Subsumtion
der Arbeit unter das Kapital. Sie ist charakterisiert durch das unmittelbare
Eingehen der ""gesellschaftlichen Wissenschaft "" (Marx) in die
Produktion, durch die Veränderung der Natur des Arbeitsprozesses: ""Es
werden die sozialen Produktivkräfte der Arbeit entwickelt"" (Marx).
Zugleich wird der Produzent zum "bloßen Produktionsmittel"" (Marx)
herabgewürdigt. Der Akkumulationsprozeß schließt in neuer Form die Schöpfung von
Lohnarbeitern ein, die ""kombinierte Tätigkeit"" der Arbeitsvermögen
wird zum ""sozial kombinierten Arbeitsvermögen"". Dienstleistungen
und seither außerhalb der Lohnarbeit stehende Tätigkeiten (engeneer, Arzt)
werden in Lohnarbeiter verwandelt.
3. Durch die aktienkapitalistische Formbestimmung des Kapitalverhältnisses wird
die Gesellschaft durchkapitalisiert, vergesellschaftet auf dem Boden des
Kapitalverhältnisses; durch die reelle Subsumtion der Arbeit unter das Kapital
ist die unmittelbare Arbeit gesellschaftliche geworden. Damit ist die Potenz
entwickelt zur Übernahme der Vergesellschaftung durch die Produzenten, sowie zur
Entfaltung der ""emanzipierten Arbeit"" (Marx).
4. Vermöge der durch die Monopole geforderten
""Staatseinmischung""
(Marx) und der reellen Subsumtion in der
""Anwendung von Wissenschaft und
Maschinerie auf die unmittelbare Produktion"" (Marx) hat sich der Überbau
(Staat, Wissenschaft) in die Basis zurückvermittelt. Der Stoffwechsel der
Menschen mit der Natur und untereinander (Verkehrsweise) wird formbestimmt gemäß
der aktienkapitalistischen Verlaufsfonn des Kapitalverhältnisses. Die
Verdinglichung als Phänomen der Ware in der Totalität der Geldform
materialisiert sich damit auf höherer Stufe und wird dem Kapital adäquat; sie
geht in die Produktion (capital fixe; reelle Subsumtion) zurück. Damit ist
Verdinglichung (fortbestehende, an die Ware gebundene Mystifi-
-65-
kation) als Mystifikation des Kapitalverhältnisses, als Prozeß,
zur reellen Totalität geworden. Revolutionstheoretisch ist mithin zu fragen: Wie
ist angesichts der Totalität des Kapitalverhältnisses revolutionäre
Subjektivität möglich?
3. These III
1. Die Totalitätskategorien der Kritik der politischen Ökonomie (Ware, Kapital)
stellen dar die prozessierende Identität von Identität und Nichtidentität; d.h.
durch die Formbestimmungen hindurch entfalten sich nichtidentische,
kapitalnegatorische Potenzen. Dem formell erreichten Endpunkt der Logik des
Kapitalverhältnisses mit Aktiengesellschaftsform und reeller Subsumtion der
Arbeit unters Kapital geht einher die Erweiterung der Bedingung des
Erkenntnissubjekts. Mit der Verwandlung von Diensten in Lohnarbeit, durch das
""sozial kombinierte Arbeitsvermögen"", mit dem Einsaugen
kleinbürgerlicher Tätigkeiten in die gesamte produktive Maschine erweitert sich
das Quantum derer, welche die Bedingungen der Möglichkeit zur Entwicklung von
Klassenbewußtsein erfüllen.
2. Geht dieser Vorgang von der formellen zur reellen Bestimmung fort und
ergreift den Arbeitsprozeß, so ergeben sich klassentheoretische Konsequenzen.
Lohnarbeiter sind Menschen, die ihre Ware Arbeitskraft zu verkaufen gezwungen
sind. In der Kategorie des Lohns steckt für das Kapital die Möglichkeit, die
Ausbeutung über den Mehrwert zu verschleiern ( ""gerechter"" Lohn).
Mit dem Lohnverhältnis als reelle Bestimmung ist über die Möglichkeit der
Einsicht in die Ausbeutung über Mehrwertschöpfung gegeben, in die Dialektik von
Lohnarbeit und Kapital; d.h. in die Reproduktion des Kapitalverhältnisses: die
Bedingung der Möglichkeit zur Entfaltung des Selbstbewußtseins der Ware
Arbeitskraft.
3. Durch die reelle Subsumtion der Arbeit unter das Kapital hat die
Arbeiterklasse eine neue Formbestimmung erfahren. Unter Bedingungen der
formellen Subsumtion der Arbeit unter das Kapitel fiel der Begriff der
Lohnarbeit vom Gesamtkapital her mit produktiver Arbeit zusammen (Lohnarbeit und
Kapital). Unter Bedingungen der reellen Subsumtion, ist Lohnarbeit (als
Kategorie des Gesamtkapitals) nicht mehr nur durch die Produktion von Mehrwert
bestimmt, sondern auch unproduktive Tätigkeiten, wie Dienstleistungen und
Gattungsgeschäfte, sind unter die Form des Mehrwerts subsumiert. Lohnarbeit ist
Bedingung des Kapitalverhältnisses und logisches Konstituens von
Klassenbewußtsein. Die Kritik der politischen Ökonomie stellt die Logik der
Formen dar. Die logischen Bestimmungen sind jedoch noch nicht zureichende
Bedingungen für die Konstitution von Klassenbewußtsein. Neben der allgemeinen
Formbestimmung seiner Konstitutionsbedingungen gilt es die besonderen
Erscheinungen der Lohnarbeit, ihre einzelkapitalistischen Konkre-
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tionsformen, zu untersuchen. Daraus ergibt sich, daß die
Klassenanalyse weder objektivistisch verkürzt an der Kategorie der produktiven
Arbeit ansetzen kann, noch davon ausgehen kann, mit der Analyse der Arbeit unter
Bedingungen der reellen Subsumtion als Lohnarbeit, Klassenbewußtsein
mitgeliefert zu haben. Ob die Kategorie des Klassenbewußtseins konkret wird, ist
natürlich keine logische, sondern eine praktische Frage.
4. Die neue Qualität von Lohnarbeit ist unter Bedingungen der reellen
Subsumtion, d.h. der Veränderungen in der Natur des Arbeitsprozesses, auf die
Bedingungen hin zu untersuchen, die sinnlich und begrifflich Erfahrung als
Erkennen der Mystifikationen des Kapitalsystems unter dem Aspekt seiner Negation
anzeigen. Der Kampf der Arbeiter (Sabotage) gegen die kapitalistische Anwendung
der Maschine, die sie aktiv subsumiert, und gegen den Arbeitsprozeß, der die
Entfaltung seiner reichen und sozialen Individualität verhindert, kennzeichnet
die neue Form der Entfaltung von Klassenbewußtsein. Die einsetzenden Kämpfe
vorwiegend noch die des italienischen Proletariats greifen unmittelbar die
Existenz des Kapitalverhältnisses an.
5. Der neuen Formbestimmtheit der Arbeiterklasse geht einher, daß tendenziell
nicht mehr mit Revendikationen gegen ökonomische Verelendung gekämpft wird. Eine
neue Sinnlichkeit und Bedürfnisdimension geht in die Arbeitskämpfe der letzten
Jahre ein. Anders als zu Marxens Zeit, als die Zehnstundenbill den ""Sieg
des Prinzips"" darstellte, werden heute Kategorien der sozialen
Emanzipation, Forderungen zur Entfaltung des ""gesellschaftlichen
Individuums"" und ""sozialer Beziehungen"" (Marx) in die Kämpfe
aufgenommen. Dieser Entfaltung proletarischer Subjektivität muß eine ""
materialistische Empirie"" sich zuwenden.
4. These IV
1. Die Materialisierung der immanenten Tendenzen des Kapitals erweitert die
politische Ökonomie als vorrangig daseiende Kategorialität des kapitalistischen
Systems. Die offiziellen Wirtschaftswissenschaften fungieren praktisch als
Regelsysteme, indem sie ausschließlich Subsysteme thematisieren; sie
beanspruchen nicht mehr, Einsicht in die Totalität der kapitalistischen
Reproduktion zu gewinnen. Eine revolutionäre Theorie kann deshalb an einem
heutigen Smith oder Ricardo nicht mehr ansetzen (Krahl). Die Formbestimmungen
der Marxschen Kritik der politischen Ökonomie haben, indem sie ihre logischen
Resultate historisch erreichen, sich der gesellschaftlichen Totalität auferlegt.
Diese ist ohne jene nicht zu entschlüsseln, aber die Vorherrschaft der Kritik
der politischen Ökonomie als Basiswissenschaft erweitert sich, die Kritik
kann allgemeiner ansetzen als zur Zeit Marxens. Die Kritik muß jene
metaökonomischen Kategorien, die dem Marxschen
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Werk als
ökonomiekrtische inhärent sind (technologische, soziologische und
psychologische), weiter thematisieren.
2. Der Kapitalismus ist mit der Formbestimmung seiner Endpunkte noch nicht
sistiert. Er ist seinem Begriff noch nicht derart adäquat geworden, daß der
gesellschaftlich struktive Klassenantagonismus sich eindimensionalisiert hatte
zum ""Volk"" und einigen sinnlichen Restbeständen zurückgebliebener
Charaktermasken von Monopolmanagern und -eignern. Diese inhaltliche Adäquation
des Kapitalbegriffs fiele mit seinem Untergang in Sozialismus oder dem Rückfall
des ganzen Systems in geschichtslose Barbarei zusammen. Das Kapital wird sich
nicht selbstliquidatorisch organisieren, das Proletariat hat sich noch nicht
kapitalnegatorisch organisiert. Die immanente Transzendenz des
Kapitalverhältnisses ist noch praktisch herzustellen. Das Vertrauen der II.
Internationale auf die Objektivität des Geschichtsverlaufs zum Sozialismus
stellte seinerzeit tatsächlich die Notwendigkeit der Revolution in Frage. Heute
stellen spekulative Theorien über die Produktivkraft Wissenschaft als neuer
Mehrwertquelle den fortgeschrittenen Revisionismus dar. Er impliziert, daß die
wissenschaftliche Intelligenz da die Gesellschaft sich verwissenschaftliche
zur Avantgarde werde, als Erkenntnisträger mit proletarischer Funktion.
3. Die Theorie muß den veränderten Bedingungen des Kapitalverhältnisses seit der
Marxschen Kritik nachgehen, ökonomiekritisch die Kapitalformen bestimmen und
untersuchen, wie sich angesichts der kapitalistischen Formbestimmungen die
Formen proletarischer Subjektivität gewandelt haben; wie sich Warenformen,
Kapitalformen, Klassenkampfformen im entfalteten Kapitalismus je zu ihrem
Begriff in der Marxschen Theorie verhalten. Dies erfordert die revolutionäre
Einheit von Denken und Handeln, dh. Einheit von Analyse, Aufklärung und Aktion.
4. Die Begriffsbildung der Kritik geht nicht mehr naturwüchsig mit den
Bedürfnissen der Massen nach Emanzipation einher, wie zur Zeit von Marx und
Engels (weltweite kämpferische Organisierung der Arbeiterklasse). Das Anwachsen
des organisierten Proletariats schien die Möglichkeit des Kapitals zu dessen
Ausbeutung zu überflügeln. Die Theorie erheischt jetzt eine metaökonomische
Dimension: einen erneuten Rekurs auf die Bedürfniswelt unter intensivierten
Kapitalbedingungen, auf die Formen proletarischer Subjektivität, welche die
Bedingung des Satzes bilden, daß die Befreiung der Arbeiterklasse nur das Werk
der Arbeiterklasse selbst sein kann. Die konkrete Utopie der Revolt von 68 war
immer noch mehr studentischer Lebensentwurf als verallgemeinerbares
revolutionäres Lebensbedürfnis. Dieses aber muß die Theorie reflektieren; sie
muß die vorhandnen Formen proletarischer Subjektivität, die formbestimmte
Gebrauchswertseite der Ware Arbeitskraft als Konstituens in sich aufnehmen.
-68-
5. These V
1. Der außerökonomische Gebrauchswert ist durch das automatische System des
capital fixe und die reelle Subsurrtion der Arbeit unter das Kapital zur
ökonomischen Kategorie geworden. Die ganze Sinnen- und Bedürfniswelt ist dem
Kapital subsumiert. Zu fragen ist, wie Bedürfnisse nach Befreiung vermittels und
trotz des Kapitalverhältnisses sich konstituieren, ob vom Gebrauchswert (als
Bedürfniskategorie der Ware Arbeitskraft verstanden, also in der Dialektik von
Gebrauchswert und Tauschwert), der in seiner kapitalistischen Formbestimmtheit
nicht aufgeht, gesprochen werden kann: als Moment von Nicht-Identität. Mit dem
völligen inhaltlichen Aufgehen in die jeweilige Formbestimmtheit, mit der
totalen Tauschwertbestimmtheit des Gebrauchswerts, wären die Einsicht in die
Notwendigkeit der Revolution oder die Bedürfnisse nach Befreiung nicht möglich.
2. Intention auf die Gebrauchswertseite nach Maßgabe ihrer jeweiligen
Formbestimmtheit heißt: Untersuchung der Momente von Nicht-Identität in der
Praxis, dem Alltagsleben des Proletariats, welche das Kapital mitproduzieren
muß, will es sich weiter entfalten: Kooperationsformen, Revoltformen der Ware
Arbeitskraft, deren sie bedarf, um sich als Lohnarbeiter reproduzieren zu können
gegen die Avancen des Kapitals, die Exploitationsschranken anzuheben; Qualitäten
wie Glück und Leid, die sich der Quantifizierung zum Warencharakter, der
Taylorisierung nach Arbeitszeitnormen sperren.
3. Nachdem die Nomenklatur und der Entwicklungsgang des kapitalistischen Systems
theoretisch entschlüsselt sind, bedarf es neben der Darstellung und Kritik der
historischen Verlaufsform des Kapitalverhältnisses erneut des begrifflichen
Rekurses auf die Genesis der Revolution, auf Emanzipationskategorien, die der
daseienden Bewegung als negatorische Potenzen innewohnen. Die sozialistische
Theorie hat mithin zur historischen Fortführung der Negation als Theorie sowohl
die vom Kapital gesetzten
""Pathologien des Proletariats""(Marx) wie
dessen Emanzipationsformen in sich aufzunehmen, jene Genesis materialistischer
Hoffnung, die hinter ihrer kapitalistischen Geltung sich verbirgt: Formen der
Subjektivität der Ware Arbeitskraft. Die Subjektivitätskategorien reflektieren
das Bewußtsein von den aktuellen Formen der Ausbeutung über den relativen
Mehrwert. An der Einsicht in die Perspektive lebenslangen Elends als
Lohnarbeiter auch unter den verwandelten Formen desselben unter dem relativen
Mehrwert hängt die Möglichkeit der Revolution. Die Theorie hat neben den
Schranken der Kapitalformen zu seiner Selbstreproduktion die
kapitalnegotorischen Seiten des Arbeitsprozesses zu untersuchen und in sich
aufzunehmen, sie hat die Dimensionen von Subjektivität zurückzuvermitteln zur
Kritik der politischen Ökonomie. Das heißt für ihre Praxis, die negotorischen
Qualitäten zu
-69-
forcieren. Nachdem die Kritik der politischen
Ökonomie gezeigt hat,
""wie dieses Verhältnis selbst produziert wird
", muß die konkrete Utopie des wissenschaftlichen Sozialismus
""
zugleich in ihm die materiellen Bedingungen seiner Auflösung"", die es
produziert, aufdecken (Marx).
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last update : Thu Jun 17 13:02:46 CEST 2004 Helmut Reinecke
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